2024 nahm die Rate der verspäteten Flüge um 41 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Vor allem drei Flughäfen stechen in der Auswertung heraus.
Der Sommer 2024 brachte einen neuen Rekord im europäischen Luftverkehr. Wie Eurocontrol in einer Pressemitteilung mitteilte, stieg die Anzahl der Flüge an, doch rund ein Drittel der gestarteten Flugzeuge waren verspätet. Dies war besonders in München, Wien und Antalya zu spüren. Viele Reisende, vor allem in Deutschland, mussten bereits im Winter 2023 mit Verspätungen und Ausfällen rechnen – ein Trend, der sich nun in der Sommersaison fortsetzte.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Sommer 2024 stieg die Anzahl der gestarteten Flüge um 4,8 Prozent
- 41 Prozent der 34’042 Flüge kamen mit einer Verspätung von mindestens 15 Minuten an ihrem Zielort an
- In München und Wien waren die Wetterbedingungen die häufigste Ursache für die Verpätungen
Welche Flughäfen waren am unpünktlichsten?
Besonders stark von Verspätungen betroffen waren dieses Jahr die Flughäfen München, Wien und Antalya. In Wien sank die Rate der pünktlichen Flüge um 10 Prozentpunkte auf 62 Prozent. Noch drastischer zu spüren waren die Verspätungen am Flughafen Antalya, welcher 2024 das grösste Minus verzeichnete. Die Zahl der pünktlichen Flüge sank hier von 42 Prozent auf 39 Prozent. Auch München ist mit vielen Verspätungen weit oben in der Liste. Mit einem Verlust von sechs Prozentpunkten kamen in München 62 Prozent der Flüge pünktlich.
Laut den European Aviation Trends waren jedoch viele der Verspätungen in Wien und München wetterbedingt. Einen positiven Trend zeigte hingegen der Flughafen Kopenhagen. Im Sommer konnte dieser seine Pünktlichkeitsrate um 10 Prozentpunkte steigern und erreichte in den drei Sommermonaten rückblickend 74 Prozent pünktliche Ankünfte.
Verspätungen stiegen um 41 Prozent
Die Koffer sind gepackt und die Vorfreude auf die bevorstehenden Ferien steigt, doch statt Sonne und Strand erwartete diesen Sommer die meisten Reisenden erstmal das Wartechaos am Flughafen. In den vergangenen drei Sommermonaten Juni, Juli und August stieg die Anzahl der verspäteten Flüge im Gegensatz zu 2023 um 41 Prozent an. Hierzu zählen alle Flüge, welche mit einer Verspätung von mindestens 15 Minuten an ihrem Zielort ankamen.
In den Sommermonaten 2024 hoben insgesamt 34’042 Flüge ab – ein Anstieg von 4,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders der Südosten Europas spürte den Anstieg aufgrund des anhaltenden Krieges zwischen Russland und der Ukraine, der die verfügbaren Kapazitäten einiger Flughäfen durch Umleitungen an ihre Grenzen brachte und so zu Verzögerungen führte.
Was waren die Gründe für die Verspätung?
Diverse Gründe waren für die Verspätungen im Sommer verantwortlich. Extremwettersituationen wie extreme Hitze, welche zu diversen Waldbränden in Griechenland, der Türkei und vielen weiteren Ländern führte, sowie heftige Überschwemmungen wie in Genf oder auf Mallorca sorgten immer wieder für Störungen im Flugverkehr. Auch die aufgrund der Kriege gesperrten Lufträume machen es zunehmend schwer, bei solchen Unwettersituationen eine geeignete Umleitung zu finden. Auch der Personalmangel liess an vielen Flughäfen einen reibungslosen Ablauf des Flugplans zur Herausforderung werden.
Die durchschnittliche Verspätung pro Flug lag diesen Sommer bei 5,4 Minuten. Die Verspätungen und Ausfälle durch Extremwettersituation hatten auch Auswirkungen auf die Folgetage. Dennoch konnte dieses Jahr bereits eine deutliche Verbesserung durch die Planung und Priorisierung der ersten Rotation, dem ersten Flug des Tages, verzeichnet werden. Dieser ist besonders wichtig, da Verspätungen dieses Fluges sich oft über den ganzen Tag auswirken können. Welche Rechte Ihr bei Verspätungen oder Ausfällen habt, könnt Ihr in unserem Guide für Fluggastrechte nachlesen.