Dass sich die Coronakrise besonders auf das Reisen und hier insbesondere auf die Luftfahrtindustrie auswirkt, sollte ersichtlich sein. Der IATA CEO Alexandre de Juniac brachte die Ausmasse dessen aber in einem kürzlichen Statement jedoch erst eindrucksvoll auf den Punkt. Im Angesicht der aktuellen Entwicklungen wird die Krise die Airline-Industrie wahrscheinlich über 250 Milliarden Dollar kosten und könnte zu einem Massensterben von Fluggesellschaften führen.

IATA-Prognose für die Auswirkungen der Krise verschlechtern sich

Kaum eine Organisation hat einen so guten Überblick über die Airline-Industrie wie die IATA. Deshalb verfolgt die Organisation die aktuelle Krise natürlich auch ganz besonders und gibt regelmässig Statements ab. Aktuell werden die Aussichten von Tag zu Tag schlechter, was natürlich auch an den Meldungen über komplette Groundings oder der massiven Reduzierung von Flugkapazitäten ersichtlich wird.

Der aktuelle Stand, den IATA-CEO Alexandre de Juniac am 24. März veröffentlichte, zeigt allerdings ein schauriges Bild. Während die Organisation zum Anfang des Ausbruchs in Europa am 5. März noch von einem Schaden in Höhe von 113 Milliarden Dollar in Form von ausbleibenden Umsätzen sprach, hat sich die Zahl nun fast verdoppelt. Vorgerechnet beschreibt der Manager, dass bei einer drei Monate andauernden Krise, 44 Prozent des Gesamtumsatzes in der Industrie ausbleiben werden. Dies ergänzte er durch die Aussage, dass es sich um die bis dato “tiefste Krise der Luftfahrttransportindustrie” handelt.

Die Lufthansa Group hat fast alle Flüge gestrichen

Herzuleiten ist das ganze sehr einfach. Weltweit ist der Luftverkehr auf ein nie dagewesenes Minimum heruntergefahren. Flugzeuge transportieren aktuell fast nur noch Menschen in ihr Heimatland, ansonsten werden hauptsächlich Güter von A nach B gebracht. Somit sind für die grossen Airlines der Welt innerhalb weniger Wochen so gut wie alle Umsätze weggebrochen, ein Grossteil der Kosten bleibt jedoch bestehen. Egal wie viele Kosten man versucht einzusparen – wirklich helfen wird das angesichts fast komplett ausbleibender Umsätze nicht. Die Gefahr dabei ist, dass es in Folge der kurzfristigen Krise zu einem Massensterben von Airlines kommt, in der bis zu 50 Prozent aller Fluglinien weltweit bankrott gehen könnten. Die Anzahl an Mitarbeitern, die direkt oder indirekt an dieser Industrie hängen ist ebenfalls beachtlich. Direkt sind 2,7 Millionen Menschen in der Airline-Industrie beschäftigt, indirekt betrifft die Krise sogar 65 Millionen Menschen, wenn man die gesamte Wertschöpfungskette betrachtet.

Staatliche Hilfen werden weltweit nötig

Neben dem Bild einer düsteren Zukunft gibt die IATA auch einen direkten Hinweis mit: Staatliche Unterstützung ist der einzige Weg aus der Krise und im Angesicht dieser absolut notwendig. Direkte finanzielle Hilfen müssen schnellstmöglich bei den Betroffenen Unternehmen ankommen, damit die Industrie nach der Krise nicht nur noch ein Bruchteil Ihrer selbst ist. Die Folgen davon sind enorm, stellt man sich vor, wie “löchrig” das weltweite Streckennetzwerk an Flugverbindungen wäre, würde die Hälfte aller Airlines der Krise zum Opfer fallen.

Auch Flughäfen und deren Mitarbeiter bangen durch die Krise um Ihren Job

Dabei nimmt de Juniac auch bewusst den Begriff Apokalypse in den Mund, jedenfalls für diese Industrie. Es muss jetzt mit allen Mitteln versucht werden, die entsprechenden Firmen zu retten, um nach der Krise über ein funktionierendes Transportwesen zu verfügen. Hierbei lobt er verschiedene Regierungen, die bereits staatliche Hilfen zugesagt oder schon durchgeführt haben. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang sicherlich Norwegian, die bereits staatliche Unterstützung erhalten sowie Alitalia, die durch die Coronakrise sogar direkt verstaatlicht werden soll. Auch die Lufthansa hat bereits staatliche Hilfen zugesagt bekommen.

Besonders hart trifft es hier natürlich die europäischen Airlines, die aktuell schon mitten in der Krise sind. In den USA zeichnen sich ebenfalls katastrophale Folgen ab, obwohl das Coronavirus hier angeblich und laut den dortigen Medienberichten, nicht einmal ganz so stark wütet, wie etwa in Südeuropa.

Fazit zum IATA-Statement zu den Folgen der Coronakrise für Airlines

Dass die Branche unter den Folgen der Coronakrise extrem leiden würde, sollte jeder schnell erkennen. Allerdings hat wohl keiner einen so guten Überblick über die weltweite Situation der verschiedenen Fluggesellschaften wie die IATA. Zu hören, wie schlimm es um die Airlines der Welt bestellt ist, ist ohne Zweifel schockierend. Umso wichtiger erscheint es in diesen Zeiten, dass schnellstmöglich geholfen wird, was definitiv der richtige Weg ist.

Autorin

Seit Lena ihren ersten Langstreckenflug bestritt, ist das Thema Reisen nicht mehr aus ihrem Alltag wegzudenken. Sie liebt es neue Länder zu erkunden und dabei ebenso die besten und außergewöhnlichsten Unterkünfte zu testen. Bei Reisetopia nimmt sie Euch mit auf ihre Reisen und teilt neben ihren eigenen Tipps & Erfahrungen auch die neusten Deals.

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