Die International Airlines Group (IAG) ist wieder zurück am Verhandlungstisch. Die Unternehmensgruppe könnte sich nun doch noch exklusive Übernahmerechte an Air Europa sichern.

Der Eigentümer von British Airways und Iberia, die IAG, hatte Anfang des vergangenen Jahres zugestimmt, die spanische Air Europa für 500 Millionen Euro, und damit zur Hälfte des ursprünglichen Kaufpreises, übernehmen zu wollen. Wegen der drohenden Wettbewerbsverzerrung und Monopolstellung an den Flughäfen Madrid und Barcelona musste die IAG jedoch von der Vereinbarung zurücktreten. Doch endgültig vom Tisch ist die Übernahme noch nicht, wie Breaking Travel News berichtet.

Zurück im Geschäft

Die Übernahme von Air Europa durch die IAG wurde kurz vor Ende des vergangenen Jahres für endgültig gescheitert erklärt. Dennoch hielten sich in den vergangenen Wochen und Monaten die Gerüchte hartnäckig, dass die Gruppe gemeinsam mit der Regierung Spaniens noch nach einer alternativen Lösung debattieren würde. Zwischenzeitlich wandte man den Blick sogar auf andere Örtlichkeiten am Mittelmeer. Einen möglichen Ersatz schien man in ITA Airways gefunden zu haben, doch die Lufthansa gemeinsam mit der Reederei MSC sowie Delta Air Lines gemeinsam mit Air France/KLM sollen grössere Chancen bei einer möglichen Übernahme der jungen Alitalia-Nachfolgerin haben. Und so soll IAG wieder zu Verhandlungen mit Air Europa bereit sein. Konkret befinde man sich aktuell im Austausch mit dem Mutterkonzern Globalia.

Air Europa

Air Europa gehört zu Globalia. Die IAG soll Globalia nun einen Leihvertrag in Höhe von 100 Millionen Euro unterbreitet haben. Dieser Vertrag soll über ein Jahr exklusiv andauern und diverse Optionen beinhalten. So soll die Leihe in Anteile von 20 Prozent an Air Europa umgewandelt werden können. In diesem Jahr dürfen keine anderen Airlines in Verhandlungen mit Air Europa treten. Darüber hinaus sichert der Vertrag aber der IAG zu, in den drei Jahren danach jedes andere Angebot einer anderen Airline oder Unternehmensgruppe matchen zu dürfen. Neben der Exklusivität am Verhandlungstisch will sich die IAG damit vor allem mehr Zeit geben, um eine mögliche Übernahme des spanischen SkyTeam-Mitglieds doch noch realisieren zu können. Sollte dies gelingen, will die IAG Madrid gemeinsam mit Iberia und Air Europa zum noch grösseren Drehkreuz ausbauen.

Air Europa Dreamliner

Vor allem im Vergleich mit anderen Drehkreuzen wie in Amsterdam (KLM), Frankfurt (Lufthansa), London Heathrow (British Airways; ebenfalls IAG) und Paris Charles de Gaulle (Air France) hat die Hauptstadt Spaniens an Bedeutung während der Pandemie verloren. Madrid Bajaras wird sowohl von Iberia als auch von Air Europa als Drehkreuz genutzt und dient als wichtige Verbindung nach Mittel- und Südamerika. Vor allem Mittelamerika ist ein Fokusgebiet von Air Europa und wäre damit die perfekte Ergänzung zu Iberia. Dabei sollte bereits vor circa einem Jahr Vollzug vermeldet werden. Der IAG winkte ein Mega-Deal, mit dem sie die angeschlagene spanische Airline und SkyTeam-Partnerin nach dem eigentlichen Angebot in Höhe von einer Milliarde Euro nur noch zur Hälfte des Preises bekommen sollte.

Fazit zur möglichen Übernahme

Eigentlich galt die Übernahme Air Europas durch die Iberia- und British Airways-Mutter als gescheitert. Doch nun will sich die IAG exklusive Verhandlungsrechte mit Air Europa und ihrem Mutterkonzern Globalia sichern. Das soll der IAG vor allem mehr Zeit verschaffen und vor der Möglichkeit bewahren, dass ein anderer Investor Air Europa doch noch wegschnappen könnte. Das Interesse anderer dürfte gross sein, wenn auch sich die Aufmerksamkeit aktuell vermehrt auf ITA Airways fokussiert. Gerade deshalb könnte es im Poker um Air Europa und IAG in den kommenden Wochen doch nochmal spannend werden.

Autor

Seit Alex zum ersten Mal im Alter von 3 Jahren geflogen ist, wollte er das Flugzeug eigentlich nicht mehr verlassen. Bis heute riss seine Faszination fürs Fliegen nicht ab, weshalb er sich entschlossen hat, Euch an seinen Erfahrungen und Tipps teilhaben zu lassen.

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