Flugpreise in entferntere Destinationen wie nach Asien oder Amerika gehen zurück. Davon profitieren jedoch nicht allzu viele Schweizer Reisende, denn die meisten fliegen nicht so weit weg, sondern bleiben auf dem europäischen Kontinent, wo die Preise weiterhin ansteigen.

Der Flugverkehr von und nach Deutschland ist weiterhin auf dem Vormarsch und liegt bei 99 Prozent des Vorkrisenniveaus. Auch die Preise vieler Flugreisen steigen immer weiter an. Dies betrifft vor allem Reisen innerhalb Europas, wo die Mehrheit der Schweizer ihre Ferien verbringen. Wie aero.de berichtet, profitieren diese Fluggäste somit nicht von den sinkenden Preisen der Fernreisen, dennoch verzeichnet Lufthansa beispielsweise bei USA-Zielen eine hohe Nachfrage.

Das Wichtigste in Kürze

  • Flugpreise innerhalb Europas steigen auf ein immer höheres Niveau an
  • Fernziele werden langsam wieder günstiger
  • Gebühren für Airlines an deutschen Flughäfen sind teurer als anderswo

Mittelmeer wird teurer, Fernreisen günstiger

Schweizer Reisende müssen nach wie vor hohe Preise für Flugreisen zahlen, insbesondere für Europaflüge und Pauschalreisen. Diese sind nach Auswertungen des Statistischen Bundesamtes im ersten Halbjahr 2024 weiter gestiegen, betreffen jedoch nicht alle Märkte. Die internationalen Ticketpreise sind im Durchschnitt um 3,1 Prozent gesunken, während Flüge ins europäische Ausland im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 Prozent teurer geworden sind. Dies gilt auch für Ziele in Afrika, die um 4,1 Prozent gestiegen sind. Insgesamt blieb das hohe Preisniveau von 2023 nahezu unverändert, mit durchschnittlich 20,9 Prozent höheren Preisen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022. Ein wichtiger Grund für die gestiegenen Preise ist die Erhöhung der Ticketsteuer seit dem 1. Mai, die je nach Entfernungsklasse zwischen 15,53 (15.03 Franken) und 70,83 Euro (68.56 Franken) pro Ticket beträgt. Auch die Gehaltssteigerungen der Mitarbeiter beeinflussen die Ticketpreise.

An deutschen Flughäfen sind zudem die Kosten für Passagier- und Gepäckkontrollen sowie für die Leistungen der Fluglotsen und der Abfertigung gestiegen. Der Start eines Airbus A320 kostet nach Angaben von Lufthansa rund 4’000 Franken an staatlichen Abgaben, im Vergleich zu 600 Euro oder etwa 581 Franken in Madrid oder Barcelona. Diese zusätzlichen Kosten und die Milliardenausgaben für neue Flugzeuge müssen über die Ticketpreise wieder ausgeglichen werden.

Lufthansa durch hohe Kosten im Nachteil

Aufgrund hoher Kosten und einem knappen Angebot hat die Lufthansa auf der Langstrecke an Wettbewerbsfähigkeit verloren und ihre Gewinnprognose für das laufende Jahr um ein Drittel gesenkt. Während British Airways ihr Angebot wieder auf das Vor-Corona-Niveau gebracht hat, hinkt der Lufthansa-Konzern noch mit etwa 15 Prozent hinterher. Chinesische Airlines erweitern ihr Flugangebot in Asien und sind günstiger, da sie im Gegensatz zur westlichen Konkurrenz den russischen Luftraum nutzen können.

Autor

Wenn Simone unterwegs ist ist sie glücklich. Das Reisen selbst, aber auch die Planung dazu, sind Dinge, die für sie unter anderem das Leben so lebenswert machen. Ganz nach dem Motto: Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub.

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