Obwohl es doch noch kurzfristig zu einer Einigung gekommen ist, wird in Frankreich heute Flug-Chaos erwartet – die Beilegung des Konflikts kam zu spät.

In Deutschland ist es in puncto Streiks in letzter Zeit etwas ruhiger geworden. Nach der Einigung der Lufthansa mit dem Bodenpersonal sowie mit dem Kabinenpersonal konnten Reisende endlich durchatmen. Diese Streiks hatten auch die Schweizer Bürger grossflächig tangiert. In Frankreich sah das allerdings bis vor Kurzem noch anders aus. Nach gescheiterten Verhandlungen hatte die grösste französische Fluglotsen-Gewerkschaft SNCTA für den heutigen Donnerstag einen Streik angekündigt. Auch wenn dieser kurzfristig zurückgezogen wurde, kann der Flugbetrieb so schnell nicht wieder hochgefahren werden, wie airliners berichtet.

Das Wichtigste in Kürze

  • Am heutigen Donnerstag, den 25. April, kommt es trotz kurzfristiger Einigung zu Einschränkungen des Flugverkehrs
  • Etwa die Hälfte der Flüge am Flughafen Charles de Gaulle entfallen
  • Am Flughafen Orly wurden grob drei Viertel der Flüge für heute gestrichen

Flugchaos an mehreren Flughäfen

Wer heute in Frankreich unterwegs ist, muss sich auf Flugausfälle und Verspätungen gefasst machen. Nachdem unzählige Fluglotsen geplant hatten, die Arbeit für heute ruhen zu lassen, haben die Airlines ihr Angebot entsprechend angepasst. Die Gewerkschaft hatte die Fluggesellschaften im Vorhinein dazu angehalten, ihre Flüge an französischen Flughäfen zu reduzieren, sollte es zu einem Streik kommen. Nun kam es doch zu einer kurzfristigen Einigung zwischen Gewerkschaft und zuständigen Behörden – allerdings zu spät, um Einschränkungen für heute zu vermeiden. Und von diesen sind einige Flughäfen betroffen.

Die aktuellen Flugausfälle in Charles de Gaulle laut flightradar24

Am Mittwochabend gab Swiss die Annullierung von den folgenden Flügen bekannt:

  • Zürich – Nizza: zwei Hin- und Rückflüge
  • Zürich – Paris: zwei Hin- und Rückflüge

Die Flüge von und nach Genf möchte die Airline hingegen wie gewohnt durchführen. Swiss hat bereits Kontakt zu den rund 900 betroffenen Passagieren aufgenommen und ihre Flüge kostenfrei umgebucht. Bei Unklarheiten können sich Reisende zudem auf der Webseite von Swiss über den aktuellen Stand ihrer Buchung informieren. Nach der Bekanntgabe der Einigung gab es von Swiss bisher keine neuen Informationen.

Gescheiterte Verhandlungen als Ursache des geplanten Streiks

Zur Streikwarnung für den heutigen Donnerstag haben unzulängliche Gespräche mit der zivilen Luftfahrt geführt. Die Gewerkschaft sah die Verhandlungen mit der Generaldirektion der Zivilluftfahrt (DGAC) als gescheitert an. In der Nacht zu Mittwoch wurde dann doch eine Einigung bekannt gegeben.

Die Ankündigung der Einigung kam in der Nacht zu Mittwoch

Auf die französische Branche könnten zukünftig einige Neuerungen zukommen, mit denen die Gewerkschaft nicht einverstanden war. Konkret geht es um eine Neugestaltung der Flugsicherung als Antwort auf den erhöhten Flugverkehr, den das Land erwartet. Darauf sollte mit einem Streik protestiert werden. Wie genau die kurzfristige Einigung aussieht, ist bisher nicht bekannt.

Patrice Vergriete, Verkehrsminister des Landes, blickt aufgrund der Einigung zuversichtlich in die Zukunft. Laut Vergriete werde die Flugaufsicht künftig sicherer, besser und es werde weniger zu weniger Verspätungen kommen.

Was Reisende jetzt wissen müssen

Obwohl es gute Nachrichten auf lange Sicht sind, dass es zu einer Einigung gekommen ist, fühlt sich das heute für Reisende zunächst anders an. In Frankreich ist grossflächig mit Streiks zu rechnen, besonders an den grossen Drehkreuzen. Reisende sollten sich vor Anreise zum Flughafen gut über den Status ihres Fluges informieren. Innerhalb von Europa greifen bestimmte Fluggastrechte bei Annullierung und Verspätung.

Autorin

Wenn Ricarda auf Reisen ist, fühlt sie sich am lebendigsten. Infiziert vom Reisefieber wurde sie im Jugendalter durch ein Auslandsjahr in den USA. Egal ob mit dem Van, Backpack, Boot oder im Hotel: Sie ist immer bereit für ein neues Abenteuer, gerne auch mit viel Adrenalin. Nach ihrem Journalismus-Studium kann sie bei reisetopia ihre beiden Leidenschaften voll ausleben und versorgt Euch mit spannenden News.

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