Europa befindet sich im Ausnahmezustand. Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine hat der begonnene Krieg immer weitere Massnahmen gegen Russland nach sich gezogen.

Neben zahlreichen Sanktionen gegen Russland, der Landesregierung sowie weiteren Personen, hat die deutsche Bundesregierung auch die Genehmigungen für die Gas-Pipeline Nord Stream 2 gestoppt. Am vergangenen Donnerstag dann startete Russland mit einer Offensive, Bodentruppen sowie Luftangriffen in der gesamten Ukraine. Die aktuellen Spannungen vor Ort wirken sich natürlich auch auf die Luftfahrt aus. Der Flugverkehr in und um die Ukraine wurde bereits gänzlich eingestellt. Nun haben auch weitere europäische Länder ein Flugverbot für russische Maschinen eingeführt. Nach Grossbritannien folgten in der Nacht von Freitag auf Samstag auch Polen, Bulgarien und Tschechien, wie der deutsche Nachrichtensender RND berichtet.

Staatliche & private Flugzeuge betroffen

Nach einem monatelangen Truppenaufmarsch an der Ostgrenze der Ukraine, diversen Gesprächen und Treffen, scheiterte die westliche Diplomatie vergangenen Donnerstag mit dem Beginn einer russischen Offensive in der gesamten Ukraine. Über den Angriff auf die Ukraine durch Russland auf diverse Städte, darunter auch Kiew und Odessa berichteten wir bereits. Auch der Flugverkehr rund um die Ukraine ist davon betroffen, der Luftraum wurde bereits gesperrt. Zuletzt hatte das deutsche Auswärtige Amt auch eine Reisewarnung für Belarus und den Süden Russlands ausgesprochen.

Die Sanktionen gegen Russland betreffen zudem auch den Luftfahrtsektor. Nach Angaben der FAZ dürfen unter anderen weder westliche Flugzeuge noch Flugzeugteile nach Russland exportiert werden. Auf lange Sicht könnte dies sicherlich zu Problemen bei den russischen Airlines, wie Aeroflot und S7 Airlines führen. Als weitere Reaktion auf den Einmarsch in die Ukraine haben nun auch weitere, europäische Länder ein Flugverbot für russische Maschinen eingeführt. In der Nacht von Freitag auf Samstag führten Bulgarien, Polen und Tschechien das Flugverbot ein. Die Sperrung des Luftraumes dieser Länder betrifft alle Maschinen mit russischen Fluglizenzen, somit neben russischen Fluggesellschaften auch private Maschinen mit russischer Fluglizenz. Bulgarien verbietet Abflüge, Landungen und Überflüge russischer Flugzeuge sowie der Luftraum über den Hoheitsgewässern des Landes.

Die Folge? Russische Flugzeuge müssen grössere Umwege für Flugverbindungen in Kauf nehmen, wie der Grafik von Flightradar24 zu entnehmen ist. Der Aeroflug von Moskau nach Budapest dauerte 70 Minuten länger. Auch Polen sperrte seinen Luftraum und setzte zugleich alle Flüge ihrer Airline LOT nach Moskau und St. Petersburg aus.

Russland verbannt British Airways

Eine Reaktion aus Russland liess ebenfalls nicht lange auf sich warten. Schon am Donnerstag erteilte Grossbritannien Aeroflot ein Landeverbot und Überflugverbot. Russland reagierte daraufhin gestern mit der Sperrung seines Luftraumes für britische Flugzeuge. Das gilt neben British Airways auch für alle in Grossbritannien geleasten Maschinen, wie die russische Luftfahrtbehörde mitteilte. Betroffen sind vor allem British Airways Ziele nach Asien, die in der Regel direkt über den russischen Luftraum führten. Hier wird es in den kommenden Tagen sicherlich ebenfalls zu verlängerten Flugzeiten und Verspätungen kommen.

Nun brauchen auch Flugzeuge aus Bulgarien, Polen und Tschechien eine Sondergenehmigung, um über russisches Gebiet fliegen zu dürfen, wie die deutsche tagesschau mitteilt. Russland reagierte zudem auch auf das Lieferungs-Verbot für Flugzeugteile. Nach Angaben von airliners.de und eines europäischen MRO-Dienstleisters deckten sich russische Airlines und Business-Jet-Anbieter in den vergangenen Wochen mit OEM-Produkten ein. Zu Engpässen könnte es dennoch kommen, denn Aeroflot verfügt inklusiver ihrer Tochtergesellschaften über insgesamt 296 Flugzeuge. Darunter befinden sich 153 Maschinen von Airbus und 67 Maschinen des US-amerikanischen Herstellers Boeing, was 74 Prozent der Gesamtflotte ausmacht.

Eigentlich stehen auch noch 14 neue Airbus A350 auf einer Auslieferungsliste an Aeroflot.

Fazit zum europäischen Flugverbot für russische Airlines

Die Auswirkungen des russischen Einmarsches in die Ukraine werden immer deutlicher. Nachdem bereits der gesamte Flugverkehr in und um die Ukraine eingestellt wurde, verhängen immer mehr europäische Länder Lande- und Überflugverbote für russische Airlines. Betroffen sind neben der staatlichen Fluggesellschaft Aeroflot auch private, mit russischen Fluglizenzen ausgestattete Maschinen. Gleiches gilt auch für die russische Airline S7 Airlines. Für das Oneworld Mitglied ist zudem der geplante Ausbau in Deutschland gefährdet. Zu den Ländern gehören nach Grossbritannien nun auch Polen, Belgien und Tschechien. Weitere Länder könnten in den kommenden Tagen folgen.

Autorin

Seit Julia mit 4 Jahren ihren ersten Langstreckenflug erlebt hat, sind weite Reisen und exotische Orte aus ihrer Urlaubsplanung nicht mehr wegzudenken. Am liebsten entspannt sie irgendwo am Strand in der Sonne oder genießt beim Windsurfen die Grenzenlosigkeit des Meeres. Nebenbei studiert sie in Berlin Tourismusmanagement. Bei Reisetopia möchte sie ihre Erlebnisse gerne mit Euch teilen!

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