Nach der Ausmusterung der Boeing 777 bei Delta Air Lines ist nun der Airbus A350 das Flaggschiff der Airline. Davon hat Delta nicht nur fabrikneue bestellt, sondern auch gebrauchte Flugzeuge übernommen.

Nicht nur neu produzierte Airbus A350, sondern auch gebrauchte Flugzeuge dieses Typs hat Delta Air Lines bestellt, um ihre Flotte auszubauen. Ersetzen sollen sie die ausgemusterten Boeing 777. Übernehmen wird die US-Airline neun Gebrauchtflieger von der lateinamerikanischen LATAM Airlines – inklusive Konfiguration, so The Points Guy.

Gebrauchtes Flugzeug mit gebrauchter Bestuhlung

Vor knapp fünf Jahren wurde der erste Airbus A350-900 direkt vom Werk an Delta Air Lines ausgeliefert. Mittlerweile betreibt die Fluggesellschaft laut planespotters.net 17 Maschinen dieses Typs in einer 4-Klassen-Konfiguration. Neben der Economy, Economy+ (mehr Beinfreiheit) und der Premium Economy Class sind auch die Delta One Business Class Suites verbaut, was den Flieger mit dieser Konfiguration zum Flaggschiff der Airline macht.

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Delta One Business Class Suite

In naher Zukunft kommen insgesamt neun weitere A350-900 zur US-Airline. Diese werden allerdings nicht fabrikneu aus Toulouse geliefert. Beim Zuwachs dieser Flugzeuge handelt es sich um gebrauchte Maschinen, welche bisher für LATAM Airlines im Einsatz waren. Aufgrund des seit 2020 laufenden Insolvenzverfahrens der südamerikanischen Fluggesellschaft musste sie ihre Flotte reduzieren und gab damit alle A350 ab.

Delta Air Lines wird die ersten drei A350 noch in diesem Sommer in den Linienbetrieb nehmen, nachdem der Flieger für Delta umlackiert wurde und kleine Änderungen an der Kabine vorgenommen wurden. Dies beinhaltet auch das Delta Air Lines Branding, neue Sitzbezüge und ein neues In-Flight Entertainment System. An der Bestuhlung wird die US-Airlines allerdings nichts ändern, was besonders Auswirkungen für Business Class Passagiere hat.

LATAM Business Class kann in keinster Weise mit der Delta One Suite mithalten

Delta Airlines Business Class Kunden müssen ab dem Sommer dieses Jahres aufpassen. Die “neuen” Airbus A350-900, welche von LATAM übernommen wurden, übernehmen auch deren Bestuhlung. Somit sind diese Flugzeuge, die einzigen Wide-Bodys, bei denen nicht jeder Business Class Passagier direkten Gangzugang hat. Die Business Class der südamerikanischen Airlines hat nur eine 2-2-2 Bestuhlung und der Sitz kann im Allgemeinen in keinster Weise mit dem Delta One Produkt mithalten. Premium-Kunden haben auf Flügen mit den Ex-LATAM Maschinen weniger Platz, keine verschliessbare Suite und somit auch weniger Privatsphäre. Auch sonst ist dieser Sitz nicht mehr State-of-the-Art.

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LATAM Business Class in deren Boeing 787 und Airbus A350 (hier zu sehen: Boeing 787)

Neben der veralteten Business Class wird auf Flügen mit dieser Konfiguration auch keine Premium Economy Class angeboten. Lediglich 63 Sitze in der Economy Class haben erhöhte Beinfreiheit, was einen Premium-Economy-Kunden nicht voll befriedigen kann.

Wenn ihr plant, in der Delta One Suite zu fliegen, müsst ihr bei der Buchung aufpassen. Auf der Delta Air Lines Website wird die Business Class grundsätzlich als Delta One Suite aufgezeigt. Bevor ihr die Buchung vollendet, solltet ihr spätestens bei der Sitzplatzreservierung erkennen, ob tatsächlich die Delta One Suite verbaut ist. Dies ist nur der Fall, wenn eine 1-2-1 Bestuhlung angezeigt wird.

Fazit zu Delta Air Lines’ Übernahme der LATAM A350

Mit der Delta One Suite in der Business Class hat sich Delta Air Lines ein Vorzeigeprodukt geschaffen, welches Kunden in dieser Premium-Klasse einen sehr angenehmen Flug ermöglicht. Durch die neuen gebrauchten A350, welche die Bestuhlung von LATAM übernommen haben, können Business-Passagiere schnell enttäuscht werden. Delta Air Lines sollte klar kommunizieren auf welchen Strecken die Ex-LATAM Maschinen eingesetzt werden oder bestenfalls auch diese Flugzeuge mit der aktuellen Delta-Bestuhlung umrüsten. Die Kunden müssen ab jetzt bei der Buchung ihrer Flüge aufpassen.

Autor

Sobald Adrian einen Flughafen betritt, ist er glücklich. Es begeistert ihn in den Flieger zu steigen, aus dem Flugzeugfenster zu schauen und unsere Welt von oben zu sehen. Nach der Landung fasziniert es Adrian neue Orte, neue Kulturen zu erleben, gut zu Essen und Menschen aus aller Welt zu treffen.

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