Eine negative Schlagzeile für die Boeing 737 MAX nach der anderen. Jetzt will der Flugzeughersteller das Vertrauen zu Kunden und Passagieren wieder aufbauen.

Nachdem sich Anfang des Jahres an einer Maschine vom Typ 737 MAX 9 fast ein erhebliches Unglück ereignet hatte, müssen vorerst alle 170 ähnliche Flugzeuge des Typs am Boden bleiben. Dieser Vorfall wirft erneut Fragen nach Boeings Qualitätskontrollen auf. Darauf hin gibt der Flugzeughersteller bekannt, Airlines in seine Werkshallen zu lassen. Zudem sollen die Kontrollen gegenüber dem 737-Zulieferer Spirit Aerosystems genauer unter die Lupe genommen werden, wie aero berichtet.

Boeing will Vertrauen wieder aufbauen

Nach den verheereden Geschehnissen der letzten Wochen, sollen die Rumpfteile beim Zulieferer Spirit Aerosystems untersucht werden, bevor diese zur Endmontage ausgeliefert werden. Um die Massnahmen ergreifen zu können, öffnet Boeing jetzt seine Produktionshallen für Airlines, die Maschinen aus der 737-Reihe betreiben. So veranlasst Alaska Airlines eigene Kontrolleure, die die Maschinen und Boeing selbst überprüfen.

Alles, was wir tun, muss den Anforderungen unseres Qualitätsmanagementsystems entsprechen und wir werden aus den Erkenntnissen und Erfahrungen unserer Kunden lernen.

Stan Deal, Boeing

Mit den Untersuchungen möchte der Flugzeughersteller das Vertrauen von sowohl Fluggesellschaften als auch von Passagieren wieder aufbauen.

Auch FAA verschärft Kontrollen

Boeing hatte in den vergangenen Monaten Auslieferungen von Modellen der 737 MAX zweimal unterbrochen. Besonders das Problem von losen oder fehlenden Schrauben wirft Fragen an den Qualitätskontrollen auf. Das Problem bereitete der Amerikanischen Federal Aviation Administration (FAA) schon Ende des Jahres grosse Sorge, als bei einer Routineuntersuchung eine fehlende Schraubenmutter entdeckt wurde.

Boeing 737 MAX

Daraufhin wurden insgesamt 171 Maschinen aus dem Flugverkehr genommen. Jetzt will die FAA weitere Informationen sammeln. Erst nach einer genauen Kontrolle, die für dieses Modell mit vier bis acht Stunden angesetzt wird, dürfen die Flugzeuge wieder in die Luft.

Fazit zur Öffnung der Produktionshallen

Boeing reagiert auf das jüngste Beinahe-Unglück der 737 MAX 9, bei dem ein Rumpfteil während des Fluges herausbrach, indem der Flugzeughersteller Qualitätskontrollen überprüfen und Vertreter von Fluggesellschaften in seine Werkshallen lassen will. Auch verschärfte Kontrollen beim 737-Zulieferer Spirit Aerosystems sind angesetzt, bevor das Flugverbot des Maschinentyps aufgehoben wird. Die Entscheidung, Airlines in die Werkshallen zu lassen, ist sicherlich ein richtiger Schritt, birgt jedoch auch die Frage, warum solche Massnahmen erst nach so kritischen Vorfällen ergriffen werden.

Autor

Anna Schulte ist als Duale Studentin seit September 2022 im reisetopia Content-Team tätig. Mit einer Ausbildung startete ihr beruflicher Weg in die Reisebranche und mittlerweile hält sie Euch mit aktuellen News des Reisealltags immer up to date.

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