Um die Reisefreiheit wiederzuerlangen, wurden von Vertretern der sogenannten Back-in-the-Air-Initiative drei Kernforderungen an die Politik gestellt. Diese wurden letzte Woche an Bundespräsidenten Guy Parmelin überreicht.

Die Schweizer Reise- und Tourismusbranche ist nach wie vor schwer getroffen von den Folgen der Corona-Krise. Wie AboutTravel berichtete, trafen sich nun Vertreter der Luftfahrt, Wirtschaft und des Tourismus zu einem virtuellen Back-in-the-Air-Summit, um drei Kernforderungen zu formulieren, die die Reisefreiheit wieder sicherstellen sollen. Welche das sind, erfahrt Ihr im Artikel.

Folgen der Corona-Krise noch immer deutlich zu spüren

Dass die Corona-Pandemie die Reisebranche im letzten Jahr so gut wie lahmgelegt hat, spürten auch die Hotels: So erreichten die Logiernächte in der Schweiz 2020 ein Rekordtief von Minus 40 Prozent gegenüber dem Vorjahresergebnis, während die Reisebüros rund 80 Prozent weniger Buchungen verzeichnen mussten.

Die Luftfahrtbranche erlitt 2020 massive Umsatzeinbussen aufgrund des eingeschränkten Reiseverkehrs

Auch um die Flughäfen stand es im vorherigen Jahr nicht gut: So ist auch das Passagieraufkommen um etwa drei Viertel eingebrochen. Zudem befinden sich viele Mitarbeitende derzeit auf Kurzarbeit – in der Aviatik, in den luftfahrtnahen Branchen sowie bei Zulieferern sind tausende Stellen gefährdet.

Der wirtschaftliche Schaden für das ganze Ökosystem Flughafen ist enorm, weil der internationale Reiseverkehr nun schon seit mehr als einem Jahr stark eingeschränkt ist. Entlang der schrittweisen Normalisierung des öffentlichen Lebens im Inland braucht es auch verlässliche Regeln rund ums Reisen, damit dies für uns alle wieder planbar wird.


Stephan Widrig, CEO Flughafen Zürich

Diese drei Kernforderungen sollen die Reisefreiheit sicherstellen

Um einen gut funktionierenden Luftverkehr – der für das Binnenland Schweiz nicht nur für die zahlreichen international tätigen Unternehmen, sondern auch für die Reisebranche essentiell ist – sicherzustellen, waren nun langfristige Lösungen gefragt. Daher haben sich am 7. April 2021 rund 50 Vertreter aus der Luftfahrt, der Wirtschaft und dem Tourismus sowie der Sozialpartner zu einem virtuellen Back-in-the-Air-Summit getroffen. Ziel der Veranstaltung war es, gemeinsam mit Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern konkrete Handlungsfelder für die Politik zu benennen – und konkrete Massnahmen zur Wiedererlangung der Reisefreiheit zu entwickeln. Die Teilnehmenden des sogenannten Back-in-the-Air-Summit verabschiedeten am Ende der Veranstaltung folgende gemeinsame Kernforderungen:

  • Risikobasierter Ansatz: Keine Reisebeschränkungen zwischen Ländern mit ähnlichem Ansteckungsrisiko. Die Sicherheit soll über eine breit angelegte Impf-, Test- und Tracing-Strategie erreicht werden.
  • Impfen und Testen: Wer nachweislich geimpft, genesen oder negativ auf Covid-19 getestet ist, soll frei aus- und einreisen und sich in der Schweiz bewegen können. Für den Nachweis, dass keine Covid-19-Infektion vorliegt, ist ein Antigentest ausreichend.
  • Digitaler Nachweis: Der Nachweis über die Impfung, die Genesung oder den negativen Test soll digitalisiert sowie international standardisiert und anerkannt werden.

Kernforderungen an Bundespräsidenten überreicht

Auf Einladung der Regierungspräsidentin Silvia Steiner und Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh soll Bundespräsident Guy Parmelin letzte Woche den Flughafen Zürich besucht haben, um sich persönlich ein Bild über die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise auf die vom Luftverkehr abhängigen Unternehmen zu machen.

Anlässlich des Besuchs soll ihm Andreas Schmid, Verwaltungsratspräsident der Flughafen Zürich AG, die oben genannten Kernforderungen im Namen aller Back-in-the-Air-Vertreter überreicht haben. Unterstützt wird die Back-in-the-Air-Initiative übrigens unter anderem von allen drei Schweizer Flughäfen, den Verbänden SRV, TPA und STAR, der Fluggesellschaften Swiss, Edelweiss und easyJet sowie den grossen Schweizer Reiseunternehmen.

Der Wirtschaftsstandort und die Exportnation Schweiz sind von einem funktionierenden Luftverkehr abhängig. Reisen muss wieder möglich und planbar werde – verantwortungsvoll, risikobasiert und unter Einhaltung von Schutzkonzepten.

Dieter Branckx, CEO Swiss

Fazit zur „Back-in-the-Air“-Initiative

Sowohl die Schweizer Tourismusbranche als auch die Wirtschaft braucht Planungssicherheit. Das Luftverkehrssystem ist komplex und kann nicht in kurzer Zeit wieder hochgefahren werden, sondern braucht langfristige Lösungen sowie beständige Rahmenbedingungen. Da ständig wechselnde Regeln nicht nur verunsichern, sondern auch die Reisefreiheit stark einschränken, wurden von den Vertretern der Back-in-the-Air-Initiative drei Kernforderungen an die Politik gestellt, die an den Bundespräsidenten überreicht wurden. Die Kernforderungen der Initiative sind definitiv ein Schritt in die richtige Richtung zur Sicherstellung der Reisefreiheit. Nun ist die Politik am Zug.

Autor

Wenn Anna unterwegs ist, ist sie in ihrem Element. Selten ist sie mehr als ein paar Tage am selben Ort. Der nächste Kurztrip oder eine Fernreise stehen immer schon in ihrem Kalender. Nach ihrem Tourismus-Studium konnte sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen und teilt ihre Erfahrungen, Tipps und News aus der Reisewelt mit euch.

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.