Der geplante Ausbau des italienischen Hauptstadtflughafens Rom Fiumicino spielt auch für die Lufthansa eine entscheidende Rolle. Die staatliche Genehmigung für die Expansion wurde noch nicht erteilt.
Der italienische Flughafen Rom Fiumicino soll in den kommenden Jahren umfangreich ausgebaut werden. Dahingehend ist nicht nur der Bau eines dritten Terminals sowie zusätzliche Start- und Landebahnen vorgesehen. Auch sollen die Kapazitäten auf 100 Millionen Passagiere pro Jahr verdoppelt werden. Hinsichtlich des Expansionsvorhabens bedarf es jedoch noch grünes Licht seitens der italienischen Flughafenaufsicht Ente Nazionale per l’Aviazione Civile (ENAC). Wie Reuters berichtet, steht und fällt somit auch für die Lufthansa einiges.
Das Wichtigste in Kürze
- Der geplante Ausbau des italienischen Hauptstadtflughafens wird auch Auswirkungen auf die Lufthansa Group haben
- Der rund 7,5 Milliarden Franken schwere Entwicklungsplan für Rom Fiumicino wird noch geprüft
- Es bleibt abzuwarten, ob und wann die Expansionspläne bewilligt werden
Das Tor zu Afrika und Lateinamerika
Dass der Flughafen Rom Fiumicino sowohl hinsichtlich der Terminals als auch der Start- und Landebahnen Wachstumspotenzial hat, erkannte Carsten Spohr, CEO der Lufthansa, bereits vor geraumer Zeit. Schliesslich soll dies auch ein wichtiger Beweggrund gewesen sein, ITA Airways zu übernehmen. Nun, da die EU-Kommission der Konsolidierung von Lufthansa und ITA Airways zugestimmt hat, wird der geplante Ausbau des italienischen Hauptstadtflughafens auch Auswirkungen auf die Lufthansa Group haben. Doch der rund 7,5 Milliarden Franken schwere Entwicklungsplan für Rom Fiumicino wird noch von der ENAC geprüft. Es heisst also abwarten, ob und wann die Expansionspläne bewilligt werden.
Spohr betrachtet Rom Fiumicino als Tor zu Afrika und Lateinamerika. Branchenanalysten stellen diesen Fokus jedoch infrage. Schliesslich sei ITA ist nicht so ideal positioniert wie TAP Air Portugal oder Air Europa. Einige Analysten ergänzen, dass Rom zwar ein Knotenpunkt für Touristen, aber nicht das naheliegendste Ziel für Geschäftsreisende sei. Luftfahrt-Analyst James Halstead zufolge sollte Italiens wichtigster Flughafenknotenpunkt in Mailand sein, “denn dort ist das Geld, dort ist die Macht, aber nicht dort ist die Politik.”
Warten auf grünes Licht
Andrea Giuricin, CEO von TRA Consulting, prognostiziert indessen, dass Rom Fiumicino 2025 die 50 Millionen Passagiergrenze überschreiten und weiter wachsen würde.
Letztlich wird sich die Frage um den Ausbau von Rom Fiumicino auch auf die Lufthansa auswirken. Immerhin würden sich im Zuge des Bauvorhabens mehr Kapazitäten ergeben. Trotzdem muss der Kranich Slots an den Flughäfen Rom Fiumicino und Mailand Linate an die Konkurrenz abtreten. Im Zuge dessen plant bereits easyjet ihre Expansion in Mailand und Rom. Fraglich bleibt indessen, ob die Lufthansa weitere Slots an Air France-KLM und IAG abtreten wird. Bis zum 4. November wird jedenfalls eine Entscheidung getroffen werden müssen.