Die grösste Nationalfluggesellschaft Japans kooperiert mit fünf grossen Industrieunternehmen, um die Entwicklung von Recycling-Kerosin aus Abgasen voranzutreiben.

All Nippon Airways steckt wie alle anderen Fluggesellschaften knietief in der Krise. Zuletzt wurde in Japan über eine Megafusion der Fluggesellschaft mit Japan Airlines spekuliert, denn beide Konkurrenten seien dringend auf Staatshilfen angewiesen. Doch das hält die japanische Airline nicht davon ab, an langfristigen Plänen zu schmieden. Diese Einstellung machte ANA vor Kurzem deutlich, als sie die Planung des Flottenausbaus mit neuen Dreamlinern bekannt gab. Jetzt will die Fluggesellschaft an nachhaltige Projekte anknüpfen und hat sich zu diesem Zweck der Untersuchung von CO2-Treibstoff gewidmet, wie aerotelegraph berichtet.

All Nippon Airways kooperiert unter anderem mit Toshiba

Die japanische Fluggesellschaft schloss sich zu diesem Zwecke mit anderen japanischen Grossunternehmen zu einem Konsortium zusammen. Darunter befindet sich der Technologiekonzern Toshiba Corporation, der die entsprechenden Technologien für das Umweltprojekt bereitstellt. Die Firmen Japan CCS Co., Toyo Engineering Corp. und Idemitsu Kosan Co. beteiligen sich ebenfalls am Projekt.

Das Konsortium will zur Umwandlung des Kohlenstoffdioxids, in seiner chemischen Formel als CO2 bekannt, das sogenannte Power-To-Chemicals-Verfahren nutzen. Bei diesem Verfahren wird elektrische Energie für chemische Prozesse genutzt, hierfür soll laut des Konsortiums Ökostrom genutzt werden. All Nippon Airways und die Partner untersuchen sowohl die Produktion des Recycling-Kerosins, als auch Geschäftsmodelle und Lieferketten für dessen Vertrieb.

Japan will die Ziele des Klimaabkommens einhalten

Japan ist der fünftgrösste CO2-Emittent weltweit. Mitte Oktober kündigte Japans neuer Präsident Yoshihide Suga an, dass sein Land bis 2050 CO2-neutral sein wird. Es müssen nachhaltige Innovationen her, um dieses Ziel zu erreichen. Auch die Luftfahrt muss dementsprechend mitziehen und aus diesem Grund ist die Forschung nach umweltschonenden Treibstoffalternativen von essenzieller Bedeutung. Beispielsweise fallen neue Studien über wasserstoffbetriebene Flugzeuge durchaus positiv aus. Schon im November transportierte All Nippon Airways ihre Passagiere mithilfe von Treibstoff, der aus Essensabfällen gewonnen wurde. Der CO2-Treibstoff soll ebenfalls zur Verringerung der Emissionen beitragen.

Es bleibt unklar, welche Ressourcen das Konsortium für das umzuwandelnde CO2 in Anspruch nimmt. Aktuell spekuliert man über Abgasen aus japanischen Fabriken, die der Forschung des Projektes zur Verfügung gestellt werden sollen.

Fazit zu All Nippon Airways’ Beteiligung an der CO2-Treibstoffentwicklung

Erst vor einigen Wochen beschaffte sich All Nippon Airways auf dem Aktienmarkt frisches Geld, um ihre mittel- bis langfristigen Wachstumspläne trotz der Corona-Pandemie voranzutreiben. Seit der Corona-Krise rutschte das Thema Nachhaltigkeit bei vielen Airlines aus der Agenda. Doch die japanische Fluggesellschaft will neben dem lang geplanten Flottenausbau auch ihr Umweltprojekt wieder aufnehmen und schoss sich zu diesem Zweck mit anderen Schwergewichten der japanischen Grossindustrie zusammen, um gemeinsam die CO2-Treibstoffentwicklung zu erforschen. So will All Nippon Airways einen Beitrag zu Japans Klimazielen bis 2050 leisten und die CO2-Emissionen der Luftfahrt durch recyceltem Treibstoff verringern.

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