Der Airbus A380 kehrt langsam wieder an den Himmel zurück. Doch aktuelle Probleme könnten den zweiten Frühling des Superjumbos aufhalten.
Die Produktion des Airbus A380 wurde erst vor wenigen Wochen offiziell beendet. Vor allem die Corona-Pandemie legte ein Problem mit dem Superjumbo offen: Er ist zu gross und unflexibel einsetzbar. Während sich einige Airlines jedoch vom Airbus verabschiedeten, reaktivieren andere Airlines unverhofft das bei Passagieren beliebte Flugzeug. Neue Probleme könnten sich aktuell jedoch offenbaren. Wie aero.de berichtet, kämpft Airbus gerade um die Lösung eines alt bekannten Problems an den Tragflächen.
Comeback mit alten Problemen
Während die Queen of the Skies aus dem Hause Boeing eine ganze Ära geprägt hat und als Erfolgsgarant galt, konnte der Doppeldecker aus Europa leider nicht an den Erwartungen anknüpfen. Heute sind die Fehler und Probleme des Airbus A380 bekannt und liegen auf der Hand: falsche Prognosen für den Airbus A380 und falsche Entscheidungen bei der Ausstattung des Superjumbos führten zum heutigen Ergebnis, welches von der Corona-Pandemie nur verdeutlicht wurde. Einige Airlines haben sich deshalb nach nur wenigen Jahren endgültig vom A380 verabschiedet, andere aber setzen diesen noch immer ein oder reaktivieren den beliebten Vierstrahler, wenn auch teils gezwungenermassen. Neue Probleme könnten das unverhoffte Comeback des Doppeldeckers jedoch wieder ausbremsen.
Wenn dieser Zustand nicht korrigiert wird, besteht die Möglichkeit, dass Kerosin auf heisse Teile des Tragflächenfahrwerks tropft und sich entlang des Flügels ein Feuer ausbreitet.
Lufttüchtigkeitsanweisung der EASA
Bereits vor knapp drei Jahren wurde ein Treibstoffleck an den Tragflächen festgestellt. Die eigens dafür entwickelte Drainage erweist sich nun jedoch als unzureichend. Die europäische Flugsicherheitsbehörde EASA hat daher alle Betreiber dazu angewiesen, zusätzliche Dichtungen an den Lecks zu verbauen. Eine entsprechende Lufttüchtigkeitsanweisung wurde bereits erstellt und spricht sogar von möglichen schweren Katastrophen. So könnte der Treibstoff an den Tragflächen sammeln und Richtung Fahrwerk fliessen. Hier würde der Treibstoff auf mitunter hoch erhitztes Gummi treffen – ein Feuer würde entstehen. Damit könnten weitere hohe Kosten auf die Airlines zukommen, die ohnehin schon viel Geld für die Reaktivierung der Superjumbos in die Hand nehmen mussten. Aus der Lufttüchtigkeitsanweisung geht ebenfalls hervor, dass die in 2019 entwickelte Drainage mit drei Ablaufpunkten nicht ausreichend Sicherheit gewährt. Alle produzierten Airbus A380 sind vom Problem betroffen.
Sie erfahren unsere vollste Unterstützung, wenn Sie der Sicherheit und der Befolgung von Vorschriften Vorrang vor Pünktlichkeit geben.
Alex Scamps, Flugbetriebsleister bei Qantas
Insgesamt geht es um fünf neue Dichtungselemente und zwei Ablaufpunkte, die ein mögliches Feuer endgültig verhindern sollen. Ein anderes, eher menschliches Problem konnte derweil nicht verhindert werden. Denn wie aero.de bereits zuvor berichtete, registriert Qantas ausserordentlich viele kleine Fehler seitens der Piloten. Der australische Flag-Carrier bringt den Airbus A380 ab morgen bereits wieder in den offiziellen Liniendienst zurück. Zuvor mussten Piloten reaktiviert und für den Einsatz wieder trainiert werden. Die fehlende Routine führte jedoch zu Fehlern beim Startvorgang oder im Reiseflug. Von angezogenen Parkbremsen bis fehlerhafte Angaben aufgrund von Verwechslungen lässt sich ein einfaches, aber ernüchterndes Muster erkennen. Das Fazit liegt mit unnötigen Konzentrationsfehlern auf der Hand. Dabei muss man jedoch hervorheben, dass diese Fehler auf verschiedenen Muster berichtet wurden.
Fazit zu den Problemen des Airbus A380
Die vielen Probleme für den ausgebliebenen Erfolg des Airbus A380 liegen auf der Hand und wurden ausreichend thematisiert. Davon abgesehen ist das Flugzeug selbst nicht von kleine Macken befreit. Ein Treibstoffleck an den Tragflächen wurde bereits vor circa drei Jahren bei einem Walkaround registriert. Die Fehlerbehebung ist laut Erkenntnis der EASA heute unzureichend. Dementsprechend wurde eine Lufttüchtigkeitsanweisung veröffentlicht, die allen Airlines weitere Dichtungen und Ablaufpunkte empfiehlt. Lediglich die noch Werks-frischen Superjumbos wurden noch vor Auslieferung mit den zusätzlichen Sicherheitsmassnahmen ausgestattet. Diese sollen ein mögliches Feuer verhindern.