Scandinavian Airlines möchte respektive muss sich von einem ihrer Airbus A350 trennen. Schlägt die Lufthansa hier erneut zu?

Die Lufthansa konnte in der Vergangenheit bei zwei Flugzeugtypen günstig zuschlagen. So konnte die Airline vier Airbus A350 von Philippine Airlines sowie fünf Boeing 787-9, die eigentlich für Hainan Airlines gedacht waren, kurzfristig und kostengünstig eingeflotten. Es könnte sein, dass die Airline erneut kurzfristig einen Flottenzuwachs verzeichnen könnte. Dabei handelt es sich um einen Airbus A350 von Scandinavian Airlines, kurz SAS. Und mit dieser Airline beschäftigen wir uns in diesem Artikel. Warum muss die Airline Flugzeuge abgeben? Unsere Kollegen von aero.de geben da einen ersten Einblick.

Drastische Flottenreduzierung vorgesehen

Scandinavian Airlines ist wirtschaftlich sehr angeschlagen. So sehr, dass die Fluggesellschaft ihre Finanzen unter Kapitel 11 der US-Insolvenzordnung sanieren muss. Die Airline möchte Schulden und Anleihen im Wert von 1,9 Milliarden Franken in Eigenkapital umwandeln und neue Aktien im Wert von circa 910 Millionen Franken ausgeben. Für die Dauer des Insolvenzverfahrens erhält eine Finanzierung in Höhe von 700 Millionen US-Dollar des Finanzinvestors Apollo. Doch auch strukturell wird sich bei der Airline einiges ändern. Die Flotte soll schrumpfen, sowohl die Kurzstrecken- als auch Langstreckenflotte. Auf Seiten der Kurzstreckenflotte möchte sich SAS von drei A320neo, einem Airbus A321 und einer Boeing 737 trennen. Auf Seiten der Langstreckenflotte möchte Scandinavian Airlines drei Airbus A330-300 sowie zwei Airbus A350-900 verabschieden.

Ein Airbus A350-900 steht nun offiziell zum Verkauf. Bei dem Airbus A350-900 handelt es sich um ein zwei Jahre altes Flugzeug, das Scandinavian Airlines erst im Jahr 2020 von Airbus übernommen hat. Aufgrund der Corona-Pandemie und der eingestellten Langstreckenflüge musste der A350 lange auf seine ersten Flüge warten. Mittlerweile stehen lediglich 500 Flüge zu Buche. Nun wartet das Langstreckenflugzeug am Flughafen Kopenhagen-Kastrup auf einen neuen Eigentümer. Schlägt hier die erneut die Stunde der Lufthansa?

Die SAS Business Class an Bord des Airbus A350

Gut möglich, dass die deutsche Fluggesellschaft kostengünstig ein weiteres fremdes Flugzeug einflottet. Aufgrund der anhaltenden Auslieferungsprobleme der Boeing 777-9 ist der Bedarf an Langstreckenflugzeugen bei der Lufthansa durchaus gegeben. Mit einem spontanen Kauf würde sich das Bordprodukt um eine weitere Konfiguration erweitern. Ob das vom Grundsatz her gut ist? Nein, ein einheitliches, aber modernes Bordprodukt wäre wünschenswert. Mit Blick auf die verbaute Business Class wäre das Flugzeug jedoch ein erneutes Upgrade im Vergleich zum herkömmlichen Business Class Produkt der Fluggesellschaft. Die Sitze sind in einer 1-2-1-Konfiguration angeordnet, jedoch nicht in einer Reverse Heringbone Anordnung. 

Fazit zum Verkauf eines Airbus A350 von Scandinavian Airlines

Scandinavian Airlines stehen ungemütliche Zeiten bevor, zumindest temporär. Im Rahmen der Umstrukturierung und des Schuldenabbaus steht die Airline vor einigen Herausforderungen. Die Flotte muss schrumpfen. Und SAS nimmt keine Rücksicht auf neue Flugzeuge. Ein nahezu nagelneuer Airbus A350 muss die Flotte verlassen – vielleicht zur Lufthansa? Immerhin: zwei Leasinggeber haben sich auf nachverhandelte Verträge für sieben Flugzeuge eingelassen – zusätzliche und dringend benötigte Einsparungen sind möglich. Besonders die Sperrung des russischen Luftraumes macht der Airline zu schaffen. Deshalb ist jede Einsparmassnahme und jede zusätzliche Einnahmequelle, wie der Verkauf von Flugzeugen, willkommen. 

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