Unterdessen hat die Airline bekanntgegeben, dass die Medienberichte rund um die formalen Insolvenz falsch gewesen seien. Die enorme finanzielle Schräglage bleibt aber weiterhin bestehen und die Suche nach einem Geldgeber läuft intensiv um die Insolvenz zu verhindern. Auch die Airbus A319 sind unterdessen wieder in der Luft, zum Zeitpunkt des Erscheinen dieses Artikels mussten diese aber am Boden bleiben. 

Erst kürzlich berichteten wir von der Insolvenz der Airline Aigle Azur, nun droht einer weiteren Airline droht das Grounding, diesmal hat es Namibias Nationalairline getroffen. Die Airline ist bereits formell insolvent, nur noch eine Geldspritze der Regierung kann die Situation entschärfen.

Quelle: airnamibia.com

Erst kürzlich sind Aufsichtsratspäsidentin Deidré Sauls-Deckenbrock und ihre Stellvertreterin Nangula Kauluma zurück getreten. Die Nachfolge hat per sofort der Anwalt Escher Luanda angetreten, welcher nun keine leichte Aufgabe vor sich hat. Denn um die Finanzen der Airlines steht es überhaupt nicht gut, Sauls-Deckenbrock hat gar einen Brief an die Regierung verfasst, mit der Bitte um eine Geldspritze über 1,6 Milliarden Namibianische Dollar (rund 108 Millionen Schweizer Franken).

Kein Geld für Wartung

Die Finanzlage ist gar so kritisch, dass die Airline ihre vier A319 am Boden lassen muss. Der Grund dafür sie, dass man nicht weiter in der Lage ist, die teure Wartung der Flugzeuge zu bezahlen. Die vier Flugzeuge fehlen nun im täglichen Betrieb, so fliegt Air Namibia momentan lediglich noch mit ihren beiden Airbus A330 sowie den vier Embraer ERJ 135. Bereits mehr als ein Drittel der Flotte fehlt also. So musste Air Namibia in den vergangenen Wochen also einige Routen im südlichen Afrika streichen oder die Frequenzen verringern.

Regelmässige Geldspritzen und ein Rechtsstreit

Die namibische Airline kränkelt schon seit längerem, so musste die Regierung bereits mit mehreren Geldspritzen aushelfen. In den letzten Jahren seien bereits vier Milliarden Dollar (rund 270 Millionen Franken) in die Kassen der Airline geflossen.

Dazu kommt, dass ein alter Rechtsstreit die Finanzen der Airlines schwer belastet. In den Jahren 2011 und 2015 wurde Air Namibia nämlich mehrmals dazu verpflichtet, hohe Summen an die Insolvenzverwalter der gegroundeten Challange Air zu bezahlen. Der Grund dafür lag in einer frühzeitigen Auflösung eines Leasing-Vertrages für ein Langstrecken-Flugzeug. Insgesamt wurde ein Betrag von über 27 Millionen Franken fällig.

Regierung entscheidet

Ob und wie es mit der Airline weitergeht hängt wohl davon ab, ob sich die Regierung zu einer erneuten Finanzspritze entscheidet. “Es gibt keine Rettung”, meinte Transportminister John Mutorwa gegenüber der Zeitung The Namibian. Etwas hoffnungsvoller reagierte Finanzminister Schlettwein, welcher bestätigt den Brief von Sauls-Deckenbrock erhalten zu haben. Er fügt an, dass die Begründungen für die Verwendung der Gelder gefehlt hätten. Man hätte mehr Informationen verlangt und prüfe nun das Anliegen.

Auch hat die Regierung bereits versucht ausländische Investoren zu finden und Gespräche mit South African, Ethiopian sowie der Lufthansa gesucht. Bislang habe sich aber noch keiner gefunden.

Fazit zur Insolvenz von Air Namibia

Es ist traurig und besorgniserregend eine weitere Airline insolvent gehen zu sehen. Nun hängt das Schicksal der Airline von einer Finanzspritze seitens der namibischen Regierung ab. Sollte sich diese gegen eine solche entscheiden, bleibt nur noch die kleine Hoffnung, vielleicht doch noch einen ausländischen Investor zu finden. Wir hoffen das Beste für die Airline und sind über die weiteren Entwicklungen in dem Fall gespannt.

 

Autor

Von klein auf bereiste Colin die Welt, angefangen bei seinem ersten Flug nach Australien mit etwas mehr als einem Jahr. Das Reisen wurde ihm sozusagen in die Wiege gelegt. Reisen wurde zu seinem grössten Hobby. Dank immer neuen Tricks kann er nun auch regelmässig in der Business Class weitere Teile der weiten Welt erkunden. Die Tricks und seine Erfahrungen teilt er gerne auf reisetopia.

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