Air France-KLM hat die neusten Quartalszahlen veröffentlicht und diese fallen aufgrund der Pandemie natürlich äusserst negativ aus.
Die französisch-niederländische Unternehmensgruppe der beiden Fluggesellschaften Air France und KLM hat jüngst ihre Zahlen für das vergangene Jahr präsentiert, die – wenig überraschend – sehr schlecht ausfallen. Dennoch blickt der Airline-Verbund positiv in die Zukunft, besonders gen Sommer. Darüber berichtet unter anderem Simple Flying.
Operative Verlust steigt auf fast 1,2 Milliarden Euro
Air France-KLM erwägt weitere Eigenkapitalmassnahmen, um die Bilanz zu stärken, nachdem sich der operative Verlust im ersten Quartal auf 1,18 Milliarden Euro ausgeweitet hat. Der Konzernumsatz von 2,2 Milliarden Euro für die drei Monate bis März 2021 lag 55 Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums, in dem die Auswirkungen der Pandemie gerade erst zu spüren waren. Die Zahl der Passagiere ging konzernweit um 73 Prozent auf unter fünf Millionen zurück.
Der operative Verlust von 1,18 Milliarden Euro bedeutete eine Ausweitung von 815 Millionen Euro im gleichen Quartal des Vorjahres. Die Gruppe verzeichnete im ersten Quartal einen Verlust von 621 Millionen Euro und erwartet in ihrem Ausblick für das zweite Quartal einen Verlust in der gleichen Grössenordnung. Air France-KLM geht davon aus, dass die Kapazität im zweiten Quartal bei etwa 50 Prozent des Vorkrisenniveaus liegen wird, da sie die Kapazität schrittweise im Einklang mit der Einführung der Impfungen in Europa erhöht. Das Unternehmen hofft, die Kapazität im dritten Quartal auf 55 bis 65 Prozent des Niveaus von 2019 erhöhen zu können. Ben Smith, Chief Executive der Air France-KLM-Gruppe, erklärte:
A year into the COVID crisis, lockdown measures and travel restrictions in our home markets and around the world continue to strongly impact the group’s activity. In this ever-challenging environment, the group has nevertheless shown its resilience, maintaining a strict control of its capacity and costs. The success of the first set of capital-strengthening measures, completed in April, allows us to look forward to the summer season with greater confidence, hoping that the progress of the vaccination roll-out worldwide and the implementation of travel passes will allow borders to re-open and traffic to recover. In the meantime, we have accelerated the implementation of our transformation plan to build a solid post-crisis model.
Ben Smith, Chief Executive der Air France-KLM-Gruppe
Im April fand eine Rekapitalisierung in Höhe von vier Milliarden Euro statt, bei der der französische Staat seinen Anteil an der Airline-Gruppe verdoppelt hatte.
The Air France-KLM group continues to work on strengthening its balance sheet. Additional equity and quasi-equity measures are currently under consideration.
Air France-KLM
Hoffnung auf den Sommer
Das Unternehmen erklärte weiter, dass auf der nächsten Hauptversammlung ausserordentliche Beschlüsse vorgelegt werden, die dem Vorstand die Flexibilität geben sollen, „das Eigenkapital wiederherzustellen und die schrittweise Refinanzierung der staatlichen Beihilfen und die Wiederherstellung der Verschuldungsquote einzuleiten“. Air France-KLM habe zudem 8,5 Milliarden Euro an Liquidität und Kreditlinien zur Verfügung. „Dieses Niveau kann angesichts der erwarteten Erholung im Sommer als komfortabel angesehen werden, trotz des Bargeldbedarfs für 2021“, ist sich die Unternehmensgruppe sicher. Group Chief Financial Officer Frederic Gagey wird Anfang Juli in den Ruhestand gehen, heisst es weiter. Dessen Nachfolger wird der Finanzchef von Air France, Steven Zaat.
Fazit zu den Quartalszahlen von Air France-KLM
Natürlich überraschen auch die von Air France-KLM präsentierten Zahlen nicht wirklich. Dennoch zeigen sie einmal mehr auf, welche enormen Auswirkungen die Pandemie besonders auf die Bereiche der Reise- und Luftfahrtindustrie hat. Nun klammert sich auch das französisch-niederländische Unternehmen an den Hoffnungen für die (nahe) Zukunft, besonders mit Blick auf den Sommer.