In den Turbulenzen rund um Thomas Cook und Adria wäre diese Geschichte fast untergegangen. Am Freitag ist die letzte Frist für die französische Airline verstrichen, jetzt wird sie abgewickelt.

Schnelles Handeln der Richter aus Frankreich

Nachdem wir Airlines erlebt haben, die auch lange nach dem Einreichen der Insolvenz noch weiter geflogen sind, hat niemand mit dem enorm schnellen Einstellen aller Flüge gerechnet. Dann ging auch das  Bieterverfahren enorm schnell und es hatten sich mit Easyjet und der Gruppe rund um French Bee und Air Caraïbes zwei potentielle und eigentlich solvente Käufer gefunden. Das Gericht schickte alle Gebote nochmals in eine Verbesserungsrunde, woraufhin Air France sich aus dem Verfahren zurück gezogen hat. Von Mittwoch, der Deadline zur Abgabe der Gebote, an war es enorm still rund um die zweitgrösste französische Airline.

Aigle Azur Magazin
Diesen Anblick wird wohl kein Fluggast mehr erleben

Am Freitag bestätigte das Gericht nun, dass die nachgebesserten Gebote auch nicht ausgereicht hätten. Entweder wäre der Plan wirtschaftlich nicht belastbar gewesen, die Finanzierungskonzepte hätten nicht gepasst oder es wären Formfehler enthalten gewesen. So soll die Airline nun schnellstmöglich abgewickelt werden. Mit Mitternacht in der Nacht von Freitag auf Samstag haben die allerletzten Aktivitäten der Firma geendet. 1’150 Mitarbeiter, davon rund 350 in Algerien, der Rest in Frankreich, warten nun die Ergebnisse der Liquidierung ab und dürfen sich nach einem neuen Arbeitgeber umsehen.

Die Medien aus Frankreich machen den vielen Gästen deren Flüge dank der Insolvenz, dem eingestellten Flugbetrieb und der Liquidierung nicht in die Ferien reisen konnten wenig Hoffnung auf irgendeine Entschädigung, zu hoch sei die Verschuldung der Airline bereits zuvor gewesen.

Fazit zur Liquidierung Aigle Azurs

Damit ist das Kapitel Aigle Azur definitiv beschlossen. Die Firma existiert seit Freitag nur noch in den Büchern, aus den Flugplänen sind die Flüge bereits zuvor verschwunden. Besonders in der turbulenten Zeit aktuell mit einigen Airline unter finanziellem Druck und anderen Airlines die versuchen zu profitieren wird es noch zu spannenden weiteren Entwicklungen kommen. Wir hoffen in der kommenden Woche nicht über die nächste Airline pleite berichten zu müssen.

Autor

Nachdem Alex in den ersten 5 Jahren seines Lebens mehr Zeit in Airbussen als in normalen Bussen verbracht hat, war das Hobby schon früh festgelegt: Fliegen. Egal ob in einer Turboprop oder einem A380, egal ob Holzklasse oder Premium: Der Weg ist das Ziel. Und wer kann schon behaupten in 12 Tagen New York, Singapur, Tokyo, Lissabon und Oslo mit Flügen in der Business Class verbunden zu haben?

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