Wir bei reisetopia lieben das Reisen – doch wir sind uns auch bewusst, dass touristische AktivitĂ€ten wie das Fliegen, das Besichtigen von SehenswĂŒrdigkeiten oder Hotelaufenthalte neben vielen positiven Effekten ebenso einen Einfluss auf die Umwelt, aber auch auf soziale und wirtschaftliche Aspekte in den Destinationen haben können.

Wir wollen diese Aspekte nicht einfach ignorieren, dafĂŒr sind die langfristigen Auswirkungen zu gross. Gleichzeitig wollen wir auch nicht in das klassische schwarz-weiss Denken ĂŒbergehen und jegliche Form des Reisens verteufeln, da bei aller Kritik auch immer die Bedeutung des Tourismus fĂŒr viele LĂ€nder beachtet werden muss. Gerade in diesen herausfordernden Zeiten sieht man, wie wichtig der Wirtschaftszweig fĂŒr viele Orte dieser Welt ist. Um ein besseres GefĂŒhl fĂŒr die Thematik zu bekommen und uns differenziert mit den Kritikpunkten am Reisen und insbesondere dem Fliegen, aber auch den guten Seiten auseinanderzusetzen, möchten wir das Thema von nun an regelmĂ€ssig hier auf reisetopia beleuchten.

Aktuelle Artikel zum Thema nachhaltiges Reisen

Gerade in Zeiten wie diesen, in denen die Nachrichtenwelt hauptsĂ€chlich von Meldungen ĂŒber die Covid-19-Pandemie dominiert wird, ist es essenziell, andere wichtige Themen nicht zu vernachlĂ€ssigen. Das Thema Nachhaltigkeit war zwar nie weg, ist allerdings in den letzten Monaten weiter in den Hintergrund gerĂŒckt, dabei hat sich die AktualitĂ€t daran wenig verĂ€ndert. Um Euch einen Überblick ĂŒber die Nachhaltigkeits-Entwicklungen in der Reisebranche zu geben, findet Ihr hier eine Übersicht ĂŒber die neusten Artikel zu dem Thema. DarĂŒber hinaus werdet Ihr an dieser Stelle immer mehr eigene Stories von uns finden, in denen wir im Rahmen unserer neuen Mitgliedschaft bei der Aviation Initiative for Renewable Energy in Germany e.V. – kurz aireg – exklusiv ĂŒber die aktuellsten Entwicklungen aus dem Bereich der nachhaltigen Flugzeugtreibstoffe berichten.

Aireg arbeitet gemeinsam mit namhaften Partnern aus den Bereichen Industrie, Wissenschaft und Wirtschaft an Lösungen fĂŒr eine nachhaltigere Luftfahrt – wir als Mitglied haben also die Möglichkeit von fundiertem Expertenwissen zu lernen sowie in Arbeitskreisen eigene Impulse zu setzen. Wie genau es zu dieser besonderen Zusammenarbeit mit aireg gekommen ist und warum wir glauben, dass genau dieser Ansatz so wichtig ist, erfahrt Ihr weiter unten im Text, denn zunĂ€chst gilt es zu klĂ€ren, warum Nachhaltigkeit fĂŒr uns bei reisetopia ĂŒberhaupt eine Rolle spielt.

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Was nachhaltiges Reisen fĂŒr uns bedeutet

Das Thema ist nicht neu und der Begriff Nachhaltigkeit in aller Munde. Doch was bedeutet das eigentlich fĂŒr uns? Das Problem mit der Nachhaltigkeit ist, dass es zu einer Art Trendwort geworden ist, das in vielen Menschen negative GefĂŒhle hochkommen lĂ€sst, da man von allen Seiten hĂ€ufig in Form von Schuldzuweisungen damit konfrontiert wird. Dennoch beschleicht einen manchmal das GefĂŒhl, dass die Bedeutung des Themenkomplexes, der sich dahinter befindet, nicht immer ganz eindeutig ist – aber wie könnte er auch? Schliesslich gibt es ja ganze StudiengĂ€nge und Forschungsgebiete dazu. Wir wollen uns dementsprechend natĂŒrlich nicht anmassen ein allumfassendes VerstĂ€ndnis der Thematik mitzubringen, doch gerade in Bezug auf Nachhaltigkeit im Tourismus sind wir in den vergangenen Jahren immer mehr in die komplexen ZusammenhĂ€nge eingestiegen und wollen unser Wissen darĂŒber mit Euch teilen. Auch haben wir spannende Projekte in die Wege geleitet, an denen wir Euch teilhaben lassen wollen.

Doch bevor wir tiefer in die Thematik einsteigen, wollen wir zunĂ€chst die Begrifflichkeit des nachhaltigen Tourismus klĂ€ren, um zu vermeiden, dass auch wir diesen Begriff inflationĂ€r und aus dem Kontext gerissen verwenden. FĂŒr die Welttourismusorganisation UNWTO ist nachhaltiger Tourismus folgendes:

“Tourism that takes full account of its current and future economic, social and environmental impacts, addressing the needs of visitors, the industry, the environment and host communities”

World Tourism Organization

Dem Tourismus wird also die Aufgabe gestellt, seine gegenwĂ€rtigen und zukĂŒnftigen wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Auswirkungen in vollem Umfang zu berĂŒcksichtigen und dabei den BedĂŒrfnissen der Besucher, der Industrie, der Umwelt und der Gastgebergemeinschaften Rechnung zu tragen. Das klingt nach einer ganz schön schweren Herausforderung – eher schon nach einer Utopie. Problematisch ist, dass wenn dieses allumfassende Endziel das einzige ist, was als nachhaltiger Tourismus gilt, jegliche Auseinandersetzung mit dem Thema im Keim erstickt wird. Denn wenn wir ehrlich sind, gibt es wohl kein einziges Unternehmen auf der Welt, das diesem gerecht wird.

Viel mehr möchten wir die Thematik daher als einen Prozess sehen, in dem wir das Reisen nutzen, um dem “Idealbild” der Nachhaltigkeit einen Schritt nĂ€herzukommen. Der Fokus sollte daher eher auf dem Grad der Nachhaltigkeitsabsichten eines Unternehmens und den Fortschritten, die dabei gemacht werden liegen, als nur darauf, ob man in allen Bereichen fehlerfrei ist.

Die AnfĂ€nge unserer “Nachhaltigkeits-Reise”

Die Bestrebung unser GeschĂ€ftsmodell nachhaltiger zu gestalten, haben wir schon lange. Das Thema, das einem bei uns als Erstes in den Kopf kommt, sind die Flugreisen und die Umweltbelastung, die damit einhergeht. Wir haben deswegen schon frĂŒh damit begonnen, unser eigenes Verhalten zu hinterfragen und nach Lösungen zu suchen.

Kompensation von Flugreisen

ZunĂ€chst sind wir dabei auf das Thema “Kompensation” gestossen. Ein erster Schritt, den wir dahingehend gegangen sind, war, dass wir die von uns vermittelten FlĂŒge kompensiert haben. Dabei haben wir jeden Euro Umsatz aus Flugbuchen an Klimaschutzprojekte gespendet. Im Jahr 2019 haben wir somit ĂŒber 8’000 Euro an Atmosfair fĂŒr Klimaschutzprojekte gespendet.

Ausserdem haben wir, immer wenn wir auf reisetopia einen Flug-Deal prĂ€sentieren, die Möglichkeit geschaffen, den CO2-Ausstoss im Blick zu haben. DafĂŒr findet Ihr bei unserem Partner Jetbeds die Möglichkeit vor, den gesamten CO2-Abdruck Eurer Reise direkt auszugleichen. Die Spende geht dabei an Atmosfair, wobei wir uns bewusst fĂŒr einen Partner entschieden hat, der den CO2-Ausstoss nicht kleinrechnet. Bei einem Business oder First Class Flug werden Euch deshalb meist Werte zwischen 100 und 300 Euro angezeigt, je nach Route.

Alternativ könnt Ihr auch Eure eigene Spende leisten, die sogar höher ausfallen kann als der angezeigte Betrag.

Keine Mileage oder Status Runs bei reisetopia

DarĂŒber hinaus haben wir nach den anfĂ€nglichen Jahren des Vielfliegens damit begonnen, unser eigenes Flugverhalten zu verĂ€ndern. Das gilt auch fĂŒr unsere Tipps, die wir bei reisetopia mit Euch teilen. Wir haben frĂŒher selbst Mileage oder Status Runs gemacht, bei denen wir mit dem primĂ€ren Ziel Meilen zu sammeln durch die Gegend geflogen sind – schlichtweg, weil wir zu wenig Bewusstsein fĂŒr die SchĂ€den hatten. Damit dies in Zukunft nicht mehr passiert, haben wir uns bei reisetopia zum Ziel gesetzt, Mileage oder Status Runs keine Basis mehr zu bieten. Wir selbst werden nicht mehr fĂŒr das reine Ziel der Meilengenerierung durch die Gegend fliegen und wollen auch nicht andere dazu animieren genau das zu tun.

VerÀnderung des eigenen Reiseverhaltens

Wir haben neben dem Verzicht auf Status Runs auch weitere Anpassungen an unserem persönlichen Reiseverhalten vorgenommen. Bei uns gibt es nahezu keine innerdeutschen FlĂŒge mehr, stattdessen setzen wir intensiv auf die Bahn. Auch reine Review-Trips vermeiden wir ebenfalls und fĂŒr unsere reisetopia Meetings und Lesertreffen steigen wir nur noch so selten ins Flugzeug wie irgendwie möglich. Wir planen dadurch, die Zahl der FlĂŒge innerhalb des reisetopia Teams mindestens zu halbieren, wĂ€hrend wir gleichzeitig weiterhin versuchen, Euch hochwertige Reviews zu liefern. DarĂŒber hinaus verzichten fast alle Mitarbeiter und GrĂŒnder in unserem BĂŒro in Berlin auf ein Auto – wir als Arbeitgeber ĂŒbernehmen sogar komplett alle Kosten fĂŒr den öffentlichen Nahverkehr.

Der nÀchste Schritt: unsere Mitgliedschaft bei Aireg

Unser neustes Projekt geht einen Schritt weiter – denn wir wollen langfristiger und grösser denken. SelbstverstĂ€ndlich ist das Reflektieren des eigenen Handels wichtig, genau wie die UnterstĂŒtzung von Klimaschutzprojekten – damit wollen wir auch nicht aufhören. Doch manchmal kommt es einem so vor, als wĂ€ren dies nur “Tropfen auf dem heissen Stein”. Um wirklich in eine (ökologisch) nachhaltigere Zukunft gehen zu können, bedarf es darĂŒber hinaus umfassende und gemeinschaftliche Anstrengungen. Daher betrifft dieses neue Projekt auch wieder den grossen Themenbereich der Flugreisen und insbesondere den damit verbunden CO2-Ausstoss sowie den Verbrauch fossiler Rohstoffe. Denn wird sich auf dieser Ebene nicht langfristig etwas Ă€ndern, stehen wir vermutlich schon bald vor sehr grossen umwelttechnischen Herausforderungen oder einschneidenden VerĂ€nderungen, die sich keiner von uns wĂŒnscht. Denn selbst, wer ĂŒber die Umweltfolgen hinwegsieht, kann nicht die Tatsache ignorieren, dass die fossilen EnergietrĂ€ger, aus denen die Kraftstoffe fĂŒr Flugzeuge gemacht werden, irgendwann knapp und somit erheblich teurer werden. Es mĂŒssen also Alternativen her!

Zum GlĂŒck sind wir mit diesen Überlegungen nicht allein, sondern sehen viele Firmen und Initiativen, die sich fĂŒr die Forschung in diesem Bereich stark machen. Eine der grössten dieser Initativen ist aireg. Aireg steht fĂŒr Aviation Initiative for Renewable Energy in Germany e.V., also die Kraftstoffinitiative fĂŒr Kerosin aus erneuerbaren Energien. Hier arbeiten verschiedene Akteure aus den Bereichen Luftverkehr, FlughĂ€fen, Forschungseinrichtungen, Unternehmen der Luftfahrtindustrie sowie der Rohstoffbereitstellung und -verarbeitung zusammen und tauschen in verschiedenen Arbeitskreisen ihr Wissen aus Industrie, Wissenschaft und Wirtschaft aus. Damit soll bis 2025 das gemeinsame Ziel, dass 10 Prozent des deutschlandweit getankten Kerosins aus alternative Flugkraftstoffen stammen, erreicht werden. Mitglieder bei aireg sind unter anderem Airbus, das Deutsche Zenturm fĂŒr Luft- und Raumfahrt, das Fraunhofer-Institut, fĂŒr Bauphysik, die IATA, Ministerien verschiedener BundeslĂ€nder und viele mehr.

Seit November 2020 sind wir von reisetopia nun auch Mitglied bei aireg und freuen uns darauf, unsere Sicht auf die Dinge einbringen zu können und viel von den anderen Branchenexperten zu lernen, was wir dann an Euch weitergeben können. Denn soviel sei schon einmal gesagt: Es ist wirklich spannend zu sehen, an was fĂŒr fortschrittlichen und zukunftsweisenden Projekten dort gearbeitet wird. Um Euch hier auf dem Laufenden zu halten, werden wir hier regelmĂ€ssig ĂŒber die neusten Entwicklungen berichten.

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Zukunftsvisionen – wo kann die Reise hingehen?

Kompensation, Partnerschaften, AufklĂ€rungsarbeit – Ist das schon alles? Absolut nicht, denn Nachhaltigkeit ist bei reisetopia keine Marketing-Massnahme, sondern eine Herzensangelegenheit. Wir wollen in der Welt der Reiseportale vorangehen und dafĂŒr sorgen, dass statt Ignoranz zukĂŒnftig aktiv ĂŒber die Folgen des Reisens auf Umwelt, Menschen und Wirtschaft nachgedacht wird.

ZunĂ€chst wird unser Fokus dabei verstĂ€rkt auf unserer neuen Partnerschaft mit Aireg und dem Berichten ĂŒber die Entwicklung von zukunftsfĂ€higen Treibstoffen fĂŒr Flugzeuge liegen. Langfristig wollen wir das Thema Nachhaltigkeit noch aus vielen weiteren Blickwinkeln betrachten, denn auch in der Hotellerie oder im allgemeinen Reiseverhalten gibt es einige Dinge, die zwar auf den ersten Blick nichts mit Nachhaltigkeit zu tun haben, aber allesamt eine Relevanz fĂŒr den Prozess mit sich bringen.

Wollen wir damit ab sofort das Reisen schlecht machen? Absolut nicht, denn dafĂŒr lieben wir das Reisen zu sehr und eine positive VerĂ€nderung kommt selten durch VorwĂŒrfe und Verbote zustande. Doch wir denken, dass wir einen Stein ins Rollen bringen können und Druck ausĂŒben können, um Reisekonzerne, Fluggesellschaften und Hotelketten zum Umdenken bewegen zu können.

DafĂŒr brauchen wir allerdings auch Eure UnterstĂŒtzung, denn alleine können wir es nicht schaffen. Wir wollen gemeinsam mit unserer Community Initiativen entwickeln, um die Reisewelt in puncto nachhaltige Entwicklung besser zu machen. Welchen Ideen habt Ihr? Welche Initiativen sollten wir noch mit Euch zusammen angreifen? Wie kann jeder seinen Beitrag leisten, um Reisen zukĂŒnftig nachhaltiger zu gestalten? Wir freuen uns auf Eure Hilfe und Eure Ideen, um Reisen in Zukunft nachhaltiger zu gestalten – sodass es eines Tages vielleicht möglich sein kann, die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Auswirkungen in vollem Umfang zu berĂŒcksichtigen und den BedĂŒrfnissen der Besucher, der Industrie, der Umwelt und der Gastgebergemeinschaften Rechnung zu tragen!