Seit 20 Jahren besteht die Debatte einer Fusion der Obwaldner Skigebiete bereits. Nun gibt eine Machbarkeitsstudie dem Ganzen einen Preis: 50 bis 70 Millionen Franken würde die Verschmelzung der Gebiete kosten.
Wie Andermatt und Sedrun oder Arosa und Lenzerheide – eine Fusion von Skigebieten erweitert nicht nur die Pistenkilometer für Skier, sondern auch die Umsatzchancen für Schweizer Skigebiete. Seit bereits 20 Jahren besteht diese Diskussion mittlerweile in Obwalden. Eine Machbarkeitsstudie hat der Verschmelzung der Pisten von Engelberg-Titlis, Melchsee-Frutt und Hasliberg nun einen Preis gegeben. Mit 50 bis 70 Millionen Franken müssten die Bahnen rechnen, so srf.ch
Ein paar Bahnen alleine reichen nicht
Mehr Pistenkilometer, Vielfalt an Ski-Hängen und grössere Chancen für Sonnen-Abfahrten – all das könnte eine Fusion für Wintersport-Liebende haben. Doch auch für die Skigebiete sollten sich einige Vorteile ergeben. Durch mehr Optionen in den drei Gebieten können drei Bergorte und -bahnen mit längeren Wintersportaufenthalten und dadurch erhöhten Logiernächten rechnen. Die Machbarkeitsstudie der Kantonen Obwalden, Nidwalden und Bern hat ergeben, dass eine Fusion nur unter gewissen Bedingungen rentabel wäre. Allein die Verbindung der Bahnen würde nicht ausreichen. Es müssten mehr Beherbergungsmöglichkeiten her.
Damit man eine Woche bleibt, ist die Grösse des Skigebiets entscheidend.
Niklaus Bleiker, Projektleiter der Machbarkeitsstudie
Die Fusion kommt nicht grundlos. Schweizweit haben die Skigebiete zu kämpfen. Durch den Klimawandel haben sie mit dem Schnee zu kämpfen, ausländische Touristinnen und Touristen bleiben wegen dem starken Franken wie auch der Corona-Pandemie weg und grundsätzlich sinkt die Anzahl an Schneesportlern.
Für die Mehrheit des aktuell schwächsten Drittels der Bergbahnen gibt es wohl wenig Zukunftshoffnung.
Studie der Hochschule Luzern über die finanzielle Situation der Schweizer Bergbahnen in der Saison 2017/18
Umweltschutzorganisationen sind gegen die Fusion
Die Fusion ist jedoch nicht nur teuer, der Bau von weiteren Bahnen würde auch zu einer Zunahme des Verkehrs führen und Wildtiere stärker bedrängen. Dies meint die IG Pro Frutt, eine Vereinigung verschiedener regionaler Umweltschutzorganisationen und stellt sich gegen die Fusion. Auch beteuern sie, dass wegen des Klimawandels der Wintertourismus in der Zukunft abnehmen wird und diese Investitionen sich nicht lohnen würden.
Die Umweltorganisationen sind enttäuscht und ernüchtert, dass nach jahrelanger Planung keine alternativen Ideen zur touristischen Positionierung und Entwicklung des Gebiets ausgearbeitet wurden.
IG Pro Frutt
Nach der Machbarkeitsstudie liegt nun der Ball bei den drei Bergbahnen. Die Entscheidung liegt in ihren Händen, wie sie sich für oder gegen die Fusion der drei Obwaldner Skiregionen entscheiden werden.
In fünf bis zehn Jahren könnten die ersten Verbindungsbahnen stehen.
Niklaus Bleiker, Projektleiter der Machbarkeitsstudie
Fazit zur möglichen Fusion der Obwaldner Skigebiete
Die Diskussion einer möglichen Fusion der Skigebiete Engelberg-Titlis, Melchsee-Frutt und Hasliberg besteht bereits seit 20 Jahren. Nun wurde eine Machbarkeitsstudie präsentiert, die besagt, dass die Fusion 50 bis 70 Millionen Franken kosten und mehr Übernachtungsmöglichkeiten benötigen würde. Der Umweltschutz ist klar gegen die Fusion, jedoch liegt schlussendlich die Entscheidung bei den Bergbahnen.