Durch die Corona-bedingten Reisebeschränkungen kamen in diesem Jahr signifikant weniger ausländische Touristen in die Schweiz, was die Tourismusindustrie stark zu spüren bekam. Nun scheint sich eine Trendwende abzuzeichnen.

Touristen aus Asien, insbesondere aus China, sind bezogen auf die Buchungszahlen neben den deutschen und den amerikanischen Reisenden die wichtigste Gästegruppe für die Schweiz. Als der internationale Tourismus für mehrere Monate so gut wie still stand, kamen kaum noch chinesische Touristen mehr ins Land. Die Hoteliers verzeichneten über einen langen Zeitraum hinweg eine drastisch sinkende Anzahl an Logiernächten, was einige bereits zur Geschäftsaufgabe zwang. Nun steigen die Buchungszahlen aus den wichtigen Märkten langsam wieder an. Das Reiseverhalten hat sich aber geändert, so berichtet unter anderem die Sonntagszeitung.

Buchungszahlen nehmen wieder zu

Als der internationale Tourismus durch den weltweiten Lockdown so gut wie still stand, blieb auch die mitunter wichtigste Touristengruppe aus China fern. Nun scheinen die Buchungen aus China, Hongkong sowie Taiwan für Europareisen aber wieder zuzunehmen. Da die Reisenden meistens nicht nur ein Land besuchen, sondern viele Orte in Europa bereisen, erwartet auch die Schweiz einen Anstieg an Buchungen. Insbesondere die Schweizer Hotels, die Bergbahnen und die Souvenirgeschäfte wird das freuen.

Zürich Switzerland

Zur Zeit erhalten chinesische Touristen noch keine Schengen Visa für touristische Zwecke, allerdings wird damit gerechnet, dass es ab der ersten Hälfte des Jahres 2021 wieder möglich sein wird. Daher gehen auch die meisten Buchungen für diesen Zeitraum ein.

Mehr Einzelreisen weniger Gruppenreisen

Allerdings hat sich das Buchungsverhalten der Reisenden im Vergleich zu Vorkrisenzeiten etwas geändert. Die asiatischen Touristen sind bis dato meistens in grossen Gruppen angereist. Nun wird stärker auf Individualreisen und kleinere Gruppen gesetzt. Die meisten Beteiligten freuen sich über diese Entwicklung.

Wir streben schon länger höherwertigen Tourismus an und fördern Individualreisen. […] Zudem verdient man an kleinen Gruppen oder Einzelreisenden mehr als an grossen Gruppen.

Andreas Züllig, Präsident des Branchenverbands Hotelleriesuisse

Doch es gibt auch einige Akteure, für die dieses geänderte Buchungsverhalten eine gewisse Umstellung mit sich bringt. Es gibt nämlich etliche Hotels, die extra auf diese grossen Touristengruppen spezialisiert sind. Diese müssen nun gegebenfalls einiges investieren und den Service umbauen, um kleinere statt grössere Gruppen zu empfangen. Laut Andreas Zülling, dem Präsident des Branchenverbands Hotelleriesuisse, sollte das für die meisten Hotels kein Problem sein, jedoch wird es auch hier einige geben, die Schwierigkeiten haben werden, da ihnen nach Monaten der Krise das Budget für zusätzliche Investitionen fehlt.

Fazit zu steigenden Buchungszahlen asiatischer Touristen

Für den Schweizer Tourismus sind dies gute Nachrichten. Denn selbst wenn dieses Jahr die domestischen Buchungen zugenommen haben, konnten die gestiegenen Gästezahlen aus dem Inland die Verluste durch das Wegbleiben der internationalen Gäste nicht auffangen. Dass einer der wichtigsten internationalen Märkte nun vermehrt mit dem Buchen beginnt, sendet ein positives Signal für das kommende Jahr. Auch, dass es sich dabei hauptsächlich um Individualreisende handelt, ist erfreulich. Vielleicht ist dies ein erster Schritt in Richtung Erholung des internationalen Tourismus der Schweiz.

Autor

Wenn Anna unterwegs ist, ist sie in ihrem Element. Selten ist sie mehr als ein paar Tage am selben Ort. Der nächste Kurztrip oder eine Fernreise stehen immer schon in ihrem Kalender. Nach ihrem Tourismus-Studium konnte sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen und teilt ihre Erfahrungen, Tipps und News aus der Reisewelt mit euch.

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