Die Faszination für das Fliegen und Reisen ist bei uns allen wohl grenzenlos. Grund genug für uns, um in andere Themenbereiche einzutauchen, weshalb wir uns mit einer Spotterin getroffen haben.

Seit vielen Jahrzehnten erobert der Mensch den Himmel und bricht dabei immer wieder neue Rekorde. Die Faszination dafür ist für uns alle ungebrochen, die Interessen an der Luftfahrt dafür sehr verschieden. Während wir uns tagtäglich mit den besten Deals und Einlösungen beschäftigen und bereits der Flug die Hauptattraktion einer Reise sein kann, interessieren sich wieder andere für die Technik. Anlass genug für Max, Tobi und mich, um in andere Themenbereiche einzutauchen. Vor wenigen Wochen waren wir in Frankfurt, um uns mit Julia S. zu treffen. Sie ist aus der Nähe von Frankfurt und hat während Corona ihre Leidenschaft für die Fotografie ausgebaut und spottet Flugzeuge. Wir blicken in den Alltag und erzählen von unseren Erfahrungen.

Kamera gepackt, Flugplan gecheckt

Es ist Samstagnachmittag. Ein wunderschöner Frühlingstag in Frankfurt. Wir packen gerade unsere Taschen und fragen uns gleichzeitig, wie man sich auf einen Spotter-Tag am Flughafen vorbereitet. Wir packen unsere Rucksäcke. Kamera darf natürlich nicht fehlen. Die Handys und vielleicht ein Stativ auch nicht. Dazu benötigen wir etwas Proviant, vor allem in Form von Getränken. Haben wir noch was vergessen? Den Flugplan für den heutigen Tag haben wir schon geprüft. Windrichtung und damit die Anflugroute sind ebenfalls klar. Wir fahren zum Zeppelinheim. Idealerweise ist die Anbindung mit der S-Bahn möglich. Viele kommen jedoch mit dem Auto, wie wir beim Gang vom Bahnhof zur Aussichtsplattform feststellen konnten. Dieser Gang führt uns durch einen Wald und über die Autobahn A5. Die Geräusche der fahrenden Autos werden regelmässig vom Dröhnen der Triebwerke übertüncht – Gänsehaut.

Durch den Wald rauscht in der Ferne immer wieder ein Leitwerk. Nur etwa zehn Minuten später sind wir angekommen. Insgesamt verfügt der Flughafen Frankfurt über drei Aussichtsplattformen. Jene am Zeppelinheim befindet sich nahe der Runway 07R/25L. Ein Weg entlang der Autobahn führt in der einen Richtung zum neuen Terminal 3, in der anderen Richtung zur Centerbahn. Die Plattform selbst bietet verschiedene Möglichkeiten zum Beobachten und Fotografieren von Flugzeugen. Genau das versteckt sich hinter dem Begriff Spotting. Die richtigen Profis sind jedoch besser vorbereitet und in einer Vielzahl vorhanden. Vermutlich den Grossteil des Tages. Sie kommen mit Kameras, die mit entsprechend grossen Objektiven versehen sind. Dazu darf ein Hocker zum Sitzen oder eine Leiter für bessere Perspektiven natürlich nicht fehlen. Um den ganzen Tag vor Ort auch überleben zu können, dürfen Kühlboxen mit Speisen und Getränken natürlich ebenso nicht fehlen.

Das grosse Warten

Wir suchen uns einen Platz und beobachten die Szenerie. Natürlich achten wir auf Abstand, wie die meisten Leute hier auch. Neben einigen Spottern versammeln sich hier vor allem Familien und Paare, um das Treiben am Flughafen zu beobachten. Der Flughafen Frankfurt gehört zu den grössten Europas. Trotz Pandemie erwarten wir so einige Gäste für den Nachmittag und Abend. Dennoch fällt schnell auf: Die Corona-Pandemie hat den Flughafen noch immer fest im Griff. Immer wieder kamen minutenlang keine Flugzeuge an. Sinnbildlich war aber vor allem ein Flugzeug. Die Boeing 747-8 von Lufthansa in der Retro-Livery wurde umpositioniert. Aktuell befindet sich das Flugzeug im Einlagerungszustand. Alle Öffnungen sowie Fenster- und Türrahmen sind verschlossen und verklebt. Diesem Flugzeug wurden aber sogar zwei Triebwerke komplett abgenommen.

Dennoch war das ein oder andere weitere Highlight für uns dabei. Damit hatten auch wir die Chance ein bisschen in dieses Thema einzutauchen. Tobi war verantwortlich für die Bilder mit einer Kamera, Max und ich versuchten einige Aufnahmen mit dem Handy zu tätigen. Darüber hinaus haben wir uns aber auf das Treffen mit Julia S. vorbereitet. Sie ist mittlerweile ein echter Spotter-Profi und kam einige Stunden später, am frühen Abend, zu uns. Wir lernten uns zunächst ein wenig kennen, da wir bisher nur online mit ihr in Kontakt waren. Schnell war das Eis gebrochen und wir hatten die Chance ein bisschen näher in ihren Alltag am Flughafen blicken zu können.

Unterwegs mit Julia S.

Julia kommt aus der Nähe von Frankfurt und hat das Spotten von Flugzeugen während Corona entdeckt. Das ist durchaus interessant, da der Flugverkehr, auch in Frankfurt, zunächst grösstenteils zum Erliegen kam. Doch jede Krise birgt auch ihre Chancen. Julia war schon vorher durch ihren Vater sehr Luftfahrt-affin. Er arbeitet mittlerweile am Flughafen Frankfurt und darf trotz Pandemie diesen Job weiter ausüben. Schön, wenn trotz der aktuellen Lage ein Flughafen auch weiterhin die Menschen verbinden kann. Die Fotografie spielte bereits vor dem Spotten eine grosse Rolle in ihrem Leben. Seit circa einem Jahr kommt sie dafür regelmässig zum Frankfurter Flughafen und folgt darüber hinaus auch dem einen oder anderen Lockruf in Deutschland. Wir haben schnell gemerkt, dass dieses Hobby sehr langatmig ist und wir lieber im Flugzeug sitzen, als es vom Boden aus zu beobachten. Einen ganzen Tag verbringt aber auch sie nicht am Flughafen. Ähnlich wie wir hat sie vorher den Flugplan gecheckt und kam für einen ganz besonderen Gast an diesem Samstagabend zum Frankfurter Flughafen.

Am Abend sollte Emirates mit ihrem Superjumbo wieder nach Frankfurt kommen. Der Airbus A380-800 ist Pandemie-bedingt bei den meisten Airlines aus dem Flugplan verschwunden. Die Faszination für dieses Flugzeug hingegen nicht. So sollte dieses Flugzeug nicht nur für Julia und uns das Highlight an diesem Abend sein, sondern für alle Gäste am Zeppelinheim. Die Nervosität stieg ein wenig als sich das Flugzeug dem Flughafen näherte. Etwas Hektik brach aus und wir liefen den Weg hinunter zur Centerbahn, um den idealen Punkt für unsere Fotos zu erwischen. Dabei kommt es vor allem auf viele verschiedene Blickwinkel an, meint Julia währenddessen. Die Szene der Spotter ist in Frankfurt und Deutschland gut vernetzt. Immer mehr Frauen stossen hinzu.

Dazu wird die Community vom Flughafen Frankfurt unterstützt, indem die Betreibergesellschaft Fraport AG die Spotter immer wieder mit relevanten Informationen unterstützt, ausreichend Raum für die Fotos zur Verfügung stellt und die besonderen Fotos auch auf den eigenen Kanälen teilt. Die Begeisterung für die Fliegerei ist bei uns allen spürbar gewesen. Aktuell studiert Julia noch. Ob das Hobby später mal zum Beruf umgewandelt werden kann, weiss sie nicht. Geld mit diesen Fotos zu verdienen ist schwierig, das hat das Corona-Virus auch nicht geändert. Gleichzeitig ist der Superjumbo über unseren Köpfen hinweg geflogen. Einmal von der Ferne träumen. Warum sollte man nicht sein Hobby zum Beruf machen?

Mit diesen Gedanken verabschiedeten wir uns so langsam vom Zeppelinheim und dem Flughafen. Wir liefen gemeinsam zurück zum S-Bahnhof. Julia ist mit ihrem Freund gekommen, der sie bei ihrem Hobby unterstützt. Sie fahren mit dem Auto nach Hause. Nach dem Spaziergang durch den Wald zurück trennten sich wieder unsere Wege. Der Tag war aufschlussreich, die Einblicke in diesen Themenbereich äusserst spannend.

Fazit zum Tag mit einer Spotterin

Die Corona-Pandemie hat den internationalen Flugverkehr nahezu zum Erliegen gebracht. Die Community ist stärker geworden, die Beweggründe für die Faszination von uns allen lassen sich vom Corona-Virus nicht brechen. Ganz im Gegenteil: Auch wenn wir alle unterschiedliche Interessen haben, verfolgen wir alle dasselbe Ziel. Menschen auf der ganzen Welt kennenlernen. Das haben wir mit Julia an diesem Tag geschafft. Sie hat uns einen spannenden Einblick in ihren Alltag gewehrt. Tobi hat Gefallen an den Fotos gefunden und wir hoffen, dass Ihr auch selbiges für seine Fotos finden könnt.

Autor

Seit Alex zum ersten Mal im Alter von 3 Jahren geflogen ist, wollte er das Flugzeug eigentlich nicht mehr verlassen. Bis heute riss seine Faszination fürs Fliegen nicht ab, weshalb er sich entschlossen hat, Euch an seinen Erfahrungen und Tipps teilhaben zu lassen.

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