Der ein oder andere von Euch hat bestimmt schon mal eine schlechte Hotel-Erfahrung gemacht. Die meisten der schlechten, oder zumindest seltsamen Erlebnisse, spielen sich nun mal bekanntermassen in Hostels oder Budget-Hotels ab. In diesem Beitrag werde ich Euch über genau so ein Erlebnis berichten.
Vor ein paar Jahren war ich mit meiner Familie mal wieder auf den Philippinen, um dort meine Verwandten zu besuchen – und natürlich auch um ein bisschen zu entspannen. Da wir uns somit schon in Südostasien befanden, entschieden wir uns, noch ein benachbartes Land zu bereisen. Unsere Wahl traf auf die Insel Singapur, da meine Cousine zu diesem Zeitpunkt dort arbeitete und immer wieder von der Insel schwärmte. Sie erklärte sich bereit, uns dort die Sehenswürdigkeiten zu zeigen und das Hotel für unseren Aufenthalt zu buchen. Und so fing alles an.
Eine dunkle Überraschung erwartete uns
Nach einem dreieinhalb stündigen Flug kamen wir endlich in Singapur an. Die Freude war gross, denn schliesslich hatte uns meine Cousine mit ihrer Begeisterung angesteckt. Ausserdem habe ich mich vor der Reise begeistert über den Inselstaat informiert und schrieb aus dem Grund eine Liste mit Aktivitäten, die ich in Singapur gerne unternehmen würde.
Es war spät am Abend, als wir am Changi Airport von ihr in Empfang genommen wurden. Mit ihr sind wir anschliessend zu unserem Hotel gefahren. Vor der Singapur Reise baten wir meine Cousine ein sehr günstiges und einfaches Hotel im Zentrum zu suchen, da wir ohnehin die meiste Zeit draussen verbringen wollten und keine grossen Ansprüche hatten, schliesslich waren wir ja für das Sightseeing da. Das hatte sie daraufhin wohl sehr wörtlich genommen.
Als wir dann im Hotel ankamen, war das Resultat nämlich sehr ernüchternd. Wir standen vor einem zwei-Sterne Hotel, neben einer lauten Kreuzung im Zentrum Singapurs. Wir gingen rein und holten uns an der Rezeption die Schlüssel. Der Eingangsraum des Hotels hatte einen eigenartigen Flair. Die Einrichtung bestand aus zusammengewürfelten und nicht aufeinander abgestimmten Möbeln, sowie aus chinesischer Festtagsdekoration, die überall an den Wänden hing.
Mit dem Fahrstuhl fuhren wir hinauf und suchten dann unser Zimmer. Als wir die Tür aufmachten, kam die dunkle Überraschung. Der Raum war in vollständige Dunkelheit gehüllt. Wir tasteten eine Weile an den Wänden herum, bis wir endlich den Lichtschalter entdeckten. Als daraufhin Licht ins Dunkle kam, stellten wir fest, dass das Zimmer nicht ein einziges Fenster hatte. Zudem leuchteten die Deckenlampen ein grell-weiss klinisches Licht, welches uns an ein Krankenhaus erinnerte. Der Raum hatte einen modrigen Geruch und beim ersten Blick sah man schon, dass er nur sporadisch gesäubert wurde. Auf dem Boden lagen ein paar Haare herum und die Bettwäsche sah mehr als benutzt aus. Im Badezimmer war der Modergeruch am stärksten, denn dort gab es natürlich auch kein Fenster und in den Ecken hatte sich schon Schimmel gebildet. Dementsprechend brauchten wir eine gute Weile, um uns halbwegs in diesem Raum wohlzufühlen.
Am nächsten Tag verschliefen wir beinahe das Treffen mit meiner Cousine, denn in diesem fensterlosen Hotelzimmer verlor man schnell jegliches Zeitgefühl. Frühstück wurde nicht angeboten, weshalb wir uns morgens immer auf Essenssuche machten. Zum Glück verbrachten wir nicht allzu viel Zeit in dem bunkerartigen Hotelzimmer, denn von früh morgens bis spät abends waren wir mit der Erkundung des wunderschönen Inselstaates beschäftigt. Das Wetter war zum Zeitpunkt unserer Reise nur schwer zu ertragen, denn die Luftfeuchtigkeit war mittags teilweise so hoch, dass wir uns wie in einer Sauna vorkamen. Zudem hat sich die Hitze im Laufe des Tages nicht wirklich verbessert. So mussten wir uns immer am Abend, nach dem Erkunden der Insel, verschwitzt in das dunkle Hotelzimmer hinaufbegeben, wo wir jedes Mal vom allgegenwärtigen Modergeruch in Empfang genommen wurden. Einzig und allein die Klimaanlage hat die Stunden in diesem fensterlosen Zimmer erträglich gemacht.
Wir waren ganze fünf Tage in Singapur und hatten echt eine tolle Zeit – abgesehen vom Hotel. Besonders toll fand ich die Supertrees im “Gardens by the Bay”. Dort konnte man die wunderschönen Gärten bestaunen, wo sich unzählige Blumen und Bäume über ein riesiges Parkgelände erstrecken. Am besten daran fand ich jedoch die gigantischen Supertrees. Die bis zu 50 Meter hohen pflanzenbewachsenen Stahlgerüste, sahen bei Nacht besonders atemberaubend aus. Nach fünf ereignisreichen Tagen und vier ungemütlichen Nächten, nahm unsere Singapur-Reise ihr Ende. Es folgte ein Wochenende auf einer kleinen indonesischen Insel.
Vom Bunkerzimmer zur Traumvilla
Um die Reise schön ausklingen zu lassen, buchte meine Cousine uns für das Wochenende ein Aufenthalt auf der benachbarten indonesischen Insel Bintan. Dort verschaffte sie uns eine Unterkunft im Bintan Lagoon Resort. Mit der Fähre fuhren wir ca. 40 Minuten zur Bintan Insel. Am Resort angekommen war die Freude umso grösser. Wir wurden zusammen mit ein paar anderen Gästen in eine schöne Empfangshalle gebracht, wo wir mit einem Cocktail begrüsst wurden. Wir fühlten uns in dem tropisch indonesisch eingerichteten Resort sofort pudelwohl.
Ein Angestellter führte uns zu unserer Unterkunft. Wir liefen an einem grossen und schön gepflegten Golfplatz, sowie Palmen und Gärtchen vorbei und kamen schliesslich vor einer kleinen Villa an. Neben der Villa stand für uns ein Golfcart bereit. Nach der vorherigen Erfahrung mit dem Budget-Hotel war das eine Veränderung um 180 Grad. Es war eine tolle Villa mit drei Zimmern und einer grossen Küche. Jeder von uns hatte ein eigenes Zimmer und so konnte man sich, wenn man wollte, jederzeit zurückziehen. In Singapur war das nicht möglich, denn nach den Sightseeing-Touren, die wir zusammen unternommen haben, mussten wir auch noch im kleinen Hotelzimmer aufeinander hocken. Auf Dauer war das etwas anstrengend. Umso glücklicher waren wir dementsprechend über die Villa, in der mehr als genug Platz für uns alle war. Von der Villa mussten wir nur ein paar Minuten zum Strand und zu den Swimming Pools laufen. Sowohl der Strand als auch die Pools waren so gut wie leer und somit konnten wir uns dort ungestört entspannen. Um das Essen mussten wir uns in dem Resort ebenfalls keine Sorgen machen, denn es gab immer ein reichhaltiges Buffet mit vielen indonesischen Spezialitäten. So bekam meine kleine Budget-Hotel-Geschichte doch noch ein Happy End.
Fazit zu meiner Budget-Hotel Erfahrung
Auf dieser Reise bemerkte ich zum ersten Mal, wie wichtig es ist, das richtige Hotel zu finden. Die richtige Unterkunft macht beim Reisen einen grossen Unterschied, denn sie soll der Ort sein, an dem man sich nach einem langen Sightseeing-Tag zurückziehen, entspannen und Energie für die weitere ereignisreiche Tage sammeln kann. In einem Luxushotel fühlt man sich viel wohler und kann seinen Tag wohlverdient ausklingen lassen. Die richtige Unterkunft sollte eine Reise abrunden, denn es nützt nichts, wenn man tagsüber auf der Reise seinen Spass hat, um anschliessend die Nacht in einem Bunkerzimmer auszuharren. Für das perfekte Reiseerlebnis eignen sich Luxushotels dementsprechend einfach am besten.