Im September konnte ich relativ kurz vor dem Anziehen der Fallzahlen sowohl in Deutschland als auch in Italien noch eine Reise nach Venedig und auf die schöne Insel Sizilien geniessen. In diesem Artikel berichte ich von meinen Erfahrungen während der Reise mit Blick auf Auswirkungen und den Umgang mit Corona!

Die Reisebranche hat während der Coronakrise eine wahre Achterbahnfahrt mitgemacht. Nach dem Ausbruch des Virus in China und der zunächst noch weniger problematisch erscheinenden Lage ging es in einen Lockdown mit geschlossenen Hotels und einer fast komplett gegroundeten Luftfahrt. Für die langsame Wiederöffnung des Tourismus im Sommer mussten eine Menge Veränderungen her – sowohl in Hotels als auch in beliebten Ferienzielen und in Hotels. Doch wie sah es aus in der Innenstadt von Venedig, an den Flughäfen in Zürich, Palermo oder auch im Resort auf Sizilien?

Die Maske wird zum dauerhaften Begleiter

Aus heutiger Sicht kann man sich fast nicht mehr vorstellen, dass es im April einmal eine sogar in der wissenschaftlichen Gemeinschaft hitzig Diskussion darüber gab, ob Masken etwas gegen die Coronapandemie bringen. Heute wissen wir alle: Ein Mund-Nasen-Schutz kann zwar keinen kompletten Schutz vor Übertragung garantieren, hilft aber auf jeden Fall weiter das Ausbreiten des Virus zu verlangsamen. Auch aus diesem Grund wurde die Maske auch bei meiner Reise nach Italien zum neuen ständigen Begleiter.

Ab dem Betreten des Flughafens galt die Maskenpflicht

Egal ob im Flugzeug, am Flughafen oder auch im Hotel. In fast allen Innenräumen und bei möglichem näheren Kontakt zu Menschen ist die Mundbedeckung mit dabei. Als störend empfand ich die Maske in den meisten Fällen nicht, einzig bei längeren Flügen bzw. einer Reise mit Umstieg freut man sich nach mehreren Stunden dann schon diese wieder abzunehmen. Unbedingt empfehlenswert ist aber das Mitbringen mehrerer Masken zum regelmässigen Wechseln, denn gerade bei längeren Flugreisen ist dies absolut nötig.

Was mir auf meinem Flug von Zürich nach Venedig aber auffiel war, dass Swiss nur OP-Masken sowie die sichereren Masken des Typs FFP2 oder FFP3 erlaubt. Stoffmasken oder andere Sorten von Mundschutz waren auf meinem Flug von Zürich nach Venedig nicht erlaubt – Hintergrund scheinen hier aber auch die Regeln der italienischen Behörden zu sein. Sehr positiv fiel mir auch auf, wie gut die Maskenpflicht umgesetzt wurde. Besonders im Flugzeug sah ich weder abgesetzte Masken häufig, noch die typische “Halb-Maske” mit freier Nase. Diesen Verdienst würde ich auch dem Kabinenpersonal bei Swiss zuschreiben, die sehr auf die Maskenpflicht achteten.

Während meines Aufenthaltes in Venedig war die Maske eine etwas komische Sache. Nämlich herrscht dort an öffentlichen Plätzen sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln eine Maskenpflicht, die besonders an ersteren fast überhaupt nicht eingehalten wird. In Venedig ist diese Maskenpflicht auch keine so schlechte Idee, schliesslich gibt es in fast keiner Stadt so enge Gassen und wenig Platz für viele Menschen.

Ich muss zugeben, dass ich mich in manchen Situationen in Venedig schon etwas unwohl gefühlt habe, wenn in extrem engen Gassen viele Menschen um mich herum standen und die Abstandsregeln etwas lose eingehalten wurden.

Venedig während Corona – so wenig Touristen wie wahrscheinlich nie wieder

Was mir wahrscheinlich am meisten von meiner Reise nach Italien in Bezug auf Corona in Erinnerung bleiben wird, ist mein Besuch in Venedig. Meine Freundin wollte schon seit längerem unbedingt in die Stadt und als die ersten Nachrichten von der neuerdings ausgestorbenen Touristen-Metropole in den Medien kursierten war klar, dass es nach Venedig gehen würde. Ich war nicht unbedingt scharf darauf Venedig zu bereisen, da mich die Stadt komischerweise noch nie besonders fasziniert hatte. Nun darf ich mich aber wahrscheinlich sehr glücklich schätzen, die Stadt so leer erlebt zu haben.

Regelmässig hörte man vor Corona Horror-Geschichten von Menschenmassen auf dem Markusplatz und ewigen Wartezeiten an jeder Sehenswürdigkeit. Wenngleich ich nicht sagen würde, dass mir Venedig angenehm leer vorkam, wirkte es insgesamt wie eine normale Stadt. Als ich dann später meiner Familie oder auch Freunden Fotos von meinem Besuch am Markusplatz schickte, waren alle schockiert, wie leer es war.

Auch eine der berühmten Gondel-Fahrten zu machen, war absolut kein Problem. An fast jeder kleinen Brücke standen Gondoliere und warteten auf neue Kunden, was man aus Venedig Anfang September normalerweise auch nicht kennt. Besonders froh bin ich, da die Stadt nicht nur recht leer war, sondern wir darüber hinaus auch extrem gutes Wetter hatten.

Der einzige Aspekt, wo Corona die Reise-Erfahrung negativ beeinflusst hat, war beim Hotel. Ich hatte mich für das Splendid Venedig mitten in einem der touristischen Viertel der Stadt. Dort war die Antwort auf Corona besonders beim Frühstück leider nicht so überzeugend. Das eingerichtete Service-Buffet dauerte ewig und war qualitativ nicht auf dem Level eines Luxushotels.

Natürlich musste das Hotel hier schnell eine Lösung finden. Dennoch fand ich schon eher schlapp, dass man sich dafür entschieden hatte, alle mit vollen Tabletts in einen engen Raum zu stopfen, anstatt ein Room-Service Frühstück anzubieten. Auch wenn Venedig mein Herz vielleicht insgesamt nicht ganz so sehr erobert hat, wie es die Stadt bei den meisten anderen Touristen hat, bin ich doch froh die Erfahrung dieser Stadt ohne Massentourismus und Kreuzfahrtschiffe gemacht zu haben.

Ferien wie immer – Aufenthalt im Verdura Resort

Der letzte Aspekt, der während meiner Reise während der Coronapandemie bemerkenswert ist, war mein Aufenthalt im Verdura Resort auf Sizilien. Hier ist nämlich besonders, dass eigentlich nichts wirklich anders war. Ich bin kein Experte für Infektionsschutz, aber ich jedenfalls habe das Gefühl, dass Hotelaufenthalte wie es dieser war, wenig problematisch sind. Nicht nur hatte ich fast keinen Kontakt zu anderen Menschen, was alleine durch die Grösse des Geländes gewährleistet war, die Natur eines Hotelaufenthaltes wie diese erlaubt auch einfach keine Übertragung. Wie soll man beim Schwimmen im Meer, Sport machen im Freien oder Liegen am Pool weit weg von anderen Menschen eine Infektionskrankheit übertragen? Nach allem, was ich gehört habe, scheinen mir die Ferien in einem Resort in dieser Hinsicht relativ unproblematisch. Auch das Schwimmen in einem Pool, besonders im Freien, scheint jedenfalls laut dem CDC relativ gefahrlos zu sein.

Die einzige Gelegenheit für eine Ansteckung, die mir spontan einfällt, ist das Essen, was aber in diesem Fall eigentlich immer im Freien stattfand und somit wahrscheinlich weniger gefährlich ist, als ein durchschnittlicher Supermarkt-Einkauf zu Hause.

Ich bin nicht sicher, ob ich bei meiner Beurteilung der Situation einen Aspekt vergessen habe, aber insgesamt fühlte ich sich mein Aufenthalt im Verdura Resort so normal an, wie wohl wenige andere Dinge in den letzten Monaten. Zwischendurch habe ich fast vergessen, dass wir inmitten einer Pandemie sind.

Fazit zu meiner Reise-Erfahrung während Corona

Alles in allem bin ich rückblickend besonders eins, wenn ich auf meine Reise nach Italien zurückblicke: Glücklich, dass ich diese Erfahrung inmitten der Pandemie machen durfte. Besonders jetzt, wo wir in einen langen Winter mit wahrscheinlich geringer Chance auf Ferien oder Reisen gehen, bin ich noch sicherer, dass es eine gute Entscheidung war, doch noch relativ kurzfristig wegzufahren. Was den Umgang mit Corona angeht, muss ich sagen, dass tatsächlich die Maske die grösste Veränderung zum Reisen vor Corona darstellt, ich insgesamt aber das Gefühl hatte, relativ sicher unterwegs gewesen zu sein.

Autor

Seit dem ersten Flug in der Business Class ist Jan besessen von Meilen & Punkten. Als Flug- und Reiseverrückter genießt er dabei den Weg ans Ziel mindestens genau so wie die schlussendliche Destination. Auf reisetopia gibt er Euch wichtige Tipps und hält Euch über aktuelle Deals auf dem Laufenden!

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