Letzten Freitag bekamen die Swiss Lounges Zuwachs. Mit der Swiss Alpine Lounge öffnet im Terminal A eine zusätzliche Lounge ihre Tore. Vor meinem Flug nach New York hatte ich das Glück die Alpine-Lounge für reisetopia.ch einem kurzen Check zu unterziehen. Und bereits vor weg: Ich bin begeistert!

Die „geheime“ Lounge

Die jüngste Swiss Lounge ist gar nicht mal so einfach zu finden. So führt die Beschilderung „SWISS A-Lounges“ nur zu den bekannten Business & Senator Lounges am Flughafen Zürich. Doch wo ist denn nun diese neue Lounge? Sie befindet sich in der Nähe des Transfer-Desks, kurz bevor es zu den eigentlichen A-Gates geht, auf der rechten Seite. Am gleichen Ort wo früher die Swiss First Class Lounge war. Hier wird nun der gläserne Aufgang zur Lounge sichtbar. Ein Swiss-Logo, das Star-Alliance-Gold-Logo und ein simpler Schriftzug „Lounge SWISS Alpine“ zeigen an, dass sich die Lounge hier befindet. Kein Personal, keine Beschilderung. Was soll das ganze Versteckspiel?

Das ist alles Teil des Konzepts. Die Swiss will diese Lounge als „Insider-Lounge“ halten. So dürfen Bodenpersonal am Check-In oder in den anderen Lounges die Alpine Lounge ausdrücklich nicht erwähnen, wie aus Swiss-Kreisen zu vernehmen ist. Mysteriös! So viel Spannung habe ich vor einem Lounge-Besuch selten verspürt. Zeit für eine Entdeckungstour.

Viel Holz und Bewährtes aus der Swiss Senator Lounge

So geht es für mich also durch den unscheinbaren Eingang über eine Wendeltreppe hinauf in die neue Lounge und hier erwartet mich bereits der erste Wow-Moment. Der Aufgang ist mit zig Video-Screens gesäumt. Diese zeigen eindrücklich die Schweizer Alpen- und die Naturwelt. Hier scheint der Name Alpine also wirklich Programm zu sein.

Oben angekommen erwartet mich dann die Empfangsdame hinter dem Tresen. Alles sieht hier wunderbar aufgeräumt aus und Holz ist allgegenwärtig. Es riecht sogar nach Holz! Zwar funktionieren die Speed-Gates noch nicht, aber natürlich wird mir als Senator auch so Einlass gewährt.

In der Lounge angekommen zieht sich das rustikale Holz-Design weiter wie ein roter Faden durch das Gesamtbild. Laut der Medienmitteilung stammen auch Möbel, Teppiche und Kissen vorwiegend von kleinen Schweizer Manufakturen. Nachhaltigkeit hat sich die Lounge also offensichtlich auf die Fahnen geschrieben. So wurden auch alle Plastik-Flaschen aus der Alpine Lounge verbannt. Wasser gibt es direkt vom Hahnen oder aus grossen Glasbehältern in welchem dieses mit Kräutern und Früchten angereichert ist. Der Wein fliesst aus einem speziellen Ausschanksystem per Knopfdruck direkt ins Glas.

Ein edler Holzboden zieht sich durch die ganze Lounge, Sessel sind rustikal aber bequem gehalten und als Tische in den Wartezonen dienen runde und eckige Holzstämme. Im eigentlich Speisesaal befinden sich riesige Holztische, welche zum gemeinsamen Verweilen einladen. Die Swiss Alpine-Lounge ist im Gegensatz zu den anderen A-Lounges von Tageslicht durchflutet und das bunte Treiben des Flughafens kann durch die grossen Fenster beobachtet werden.

Weiter befinden sich noch drei Arbeitsnischen in der Lounge, welche ungestörtes Arbeiten erlauben. Wie bereits in den anderen Swiss Lounges sind die Arbeitsplätze hier nach Orten der Schweiz benannt.

Grosser Ofen rundet das Alphütten-Konzept ab

Ebenfalls von den A- und E-Gate-Lounges übernommen wurde das Front-Cooking-Konzept. Warme Speisen werden direkt von einem Koch für den Gast frisch zubereitet. Der Herzstück der Alpine Lounge ist aber der riesige, schwarze Ofen, welche das Alphütten-Konzept abrundet. Auch hier werden Speisen für die Passagiere zubereitet. Ein Spiegelei mit Speck, Tomaten, Parmesan Champignons und Schnittlauch aus dem Ofen, das lässt sich sehen! Da ich bei diesem Besuch nur vom Frühstück berichten kann, bin ich gespannt, was sich die Swiss für die Mittag- und Abendessen aus dem Ofen einfallen lässt.

Das F&B-Angebot ist im Vergleich mit den Senator-Lounges A und E etwas reduziert, was aber nicht weiter ins Gewicht fällt. Positiv hingegen fallen auch hier die lokalen Produkte auf. So zieren unter anderem Turicum-Gin, Heuschnapps und der Appenzeller Whiskey „Johnnett“ die Bar.

Das Frühstücksbuffet besteht aus einer Brotauswahl, einer grosszügigen Selektion von Cerealien und Corn Flakes, sowie frisch zubereiteten Müslis.

Verschiedene Kaffee-Getränke aus einer Franke-Maschine runden das gute Frühstücksangebot ab.

Kein Zutritt für FTL’s

Die Swiss Alpine Lounge ist mit rund 500 m² eher klein und bietet Platz für etwa hundert Gäste und auch die Öffnungszeiten der Lounge sind eingeschränkt. So ist die neuste Swiss-Lounge nur von Montag bis Freitag, von 5.30 bis 18.30 Uhr geöffnet. An den Wochenenden bleibt sie geschlossen. Der Grund dafür liegt auf der Hand. Nur wenige Gehminuten entfernt, befindet sich die grosse A-Lounge, welche aber je nach Tageszeit sehr gut besucht ist. Die Swiss Alpine Lounge wird also eine willkommene Entlastung für die anderen Lounges darstellen und so vor allem die „Insiders“ unter den Vielfliegern beherbergen.

Zutritt zur Lounge haben allerdings nur Senatoren und Star Alliance Gold Member. Die Lounge ist somit also als klassische Senator-Lounge gehalten. Als kleines „Goodie“ dürfen aber auch Business-Class-Passagiere gebucht auf Swiss-, Austrian- oder Lufthansa-Flügen in die Lounge. Für Inhaber eines Frequent Travelers (Silber) Status hingegen, bleibt der Zugang verwehrt.

Fazit zur neuen Lounge am Flughafen Zürich

Mit der Alpine Lounge ist der Swiss ein grosser Wurf gelungen. Sie kompletiert das Lounge-Angebot am Flughafen Zürich auf eindrückliche Art und Weise und schafft Entlastung für die bestehenden Lounges im Terminal A. Die rustikale, aber edle Ausstattung und das lokale, hochwertige F&B-Angebot macht die Lounge für mich nach nur einem, kurzen Besuch zum Frühstück zu einer der schönsten und besten Lounges weltweit. Am zweiten Betriebs-Tag der Lounge war alles sehr ruhig und nur wenige Passagiere haben sich in die „Insider-Lounge“ verirrt. Es bleibt also abzuwarten, wie sich das Gästeerlebnis mit zunehmender Bekanntheit der Lounge verändern wird. Und die Bekanntheit wird wachsen, mit jeder Garantie. Mich wird man bestimmt auch schon bald wieder in der Swiss Alpine Lounge antreffen.

Autor

“Einfach luxuriös” das ist Fabian’s Motto. Sehr gerne «einfach» irgendwo an einem Strand in der Hängematte übernachten und mit dem Rucksack unterwegs sein, aber auch “luxuriös” in der First Class Champagner schlürfen. Das Gesicht des Limousinenfahrers welcher die Emirates Business Class Passagiere vor der Reise abholt ist einfach unbeschreiblich, wenn da jemand mit Rucksack und Wanderschuhen zur Abholung bereit steht! Und wieso nicht für einen First Class Flug zuerst einen Roadtrip von Cairo nach Alexandria unternehmen, nur um danach nach Paris zu fliegen?

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