Das Sofitel Shanghai Hyland ist das bislang einzige Hotel in China, das im Vergleich zu Hotels seiner Marke in Europa klar negativ abfällt. Warum mich das Hotel so gar nicht überzeugen konnte, lest Ihr in diesem ausführlichen Erfahrungsbericht!

Dieses Review ist Teil des Tripreports ‘Von der grossen Mauer zu den Pandas’. Alle weiteren Teile sowie alles rund um die Buchung findet Ihr in unserem Intro!

Das Pullman Shanghai Jing’an hat mir sehr gut gefallen, genauso waren auch Hotels wie das Hilton Peking oder das InterContinental Peking Beichen eher besser als Hotels derselben Marke in Europa. Im Sofitel Shanghai Hyland sieht die Welt dagegen ganz anders aus, denn wirklich überzeugend ist hier nur die Lage. Das Hotel liegt direkt an der beliebten Einkaufsstrasse Nanjing East Road, sozusagen im modernen Herzen von Shanghai. Zum Bund ist man keine zehn Minuten zu Fuss unterwegs und die Metro ist um die Ecke. Viel zentraler im touristischen Sinne kann man in Shanghai nicht wohnen.

Sofitel Shanghai Hyland – die Buchung

Gebucht habe ich das Sofitel Shanghai Hyland direkt über Accorhotels im Sale. Für knapp über 100 Euro inklusive Frühstück war das Hotel ein durchaus guter Deal, dabei habe ich für 10 Euro Aufpreis auch immerhin die zweitniedrigste Kategorie gebucht, was sich auch lohnen sollte. Das Upgrade vor Ort fiel nämlich durchaus grosszügig aus. Genauso gab es ein Willkommensgetränk und ein kleines Treatment.

Alles in allem eigentlich kein schlechte Start durch den Le Club Accor Gold Status, doch leider sollte es dabei nicht bleiben. Immerhin ging bei der Bezahlung aber alles gut und ich konnte ohne Probleme meine Eurowings Kreditkarte nutzen, um die Fremdwährungsgebühr zu umgehen.

Sofitel Shanghai Hyland – das Zimmer

Manch einer wäre vermutlich schon auf Grund des Upgrades vom Sofitel Shanghai begeistert gewesen, denn zuerst gab es ungefragt ein Upgrade in eine Junior Suite. Da diese aber dermassen nach Moder roch, fragte ich nach einem Spray oder ähnlichem, erhielt stattdessen aber Zimmerschlüssel für ein anderes Zimmer, das sich als Prestige Suite herausstellte.

Das klingt natürlich alles wahnsinnig toll, aber ehrlich gesagt war die zweite Suite nur ein wenig grösser und ansonsten auch sehr ähnlich eingerichtet. An sich hat mir der Schnitt ganz gut gefallen, denn das Wohnzimmer befindet sich sozusagen in der Ecke des Hotels.

Neben einer kleinen Empore gibt es natürlich eine Couch, einen Sessel und einen Kaffeetisch. Ergänzt wird die Einrichtung von einem Flachbildfernseher älterer Generation und einem ordentlich grossen Schreibtisch.

Erwähnenswert ist auch die Kaffeemaschine, die es in der Junior Suite im Sofitel Shanghai Hyland leider nicht gab – einer der entscheidenden Vorteile der Prestige Suite.

Der Ausblick über die Stadt ist generell durchaus nett, wenn auch nicht besonders.

Das Schlafzimmer ist in beiden Kategorien dagegen nahezu gleich klein und bietet neben einem Fernseher und zwei Nachttischen nur ein Bett.

Genau hier sollte sich aber zeigen, warum dieses Hotel nicht zu Sofitel passt. Das Bett war schlichtweg wahnsinnig hart und unbequem. Jeder hat hier sicherlich andere Ansprüche, aber ich bin sogar ein Fan harter Betten und finde beispielsweise sogar den immer wieder als sehr hart beschriebenen Sitz in der Singapore Airlines Business Class als angenehm. Wenn ich an die traumhaften Betten in Hotels wie dem Sofitel Montreal, dem Sofitel Berlin Gendarmenmarkt oder auch dem Sofitel Auckland denke, kann ich es bis heute eigentlich nicht fassen.

Auf Nachfrage war es zudem in zwei Tagen nicht einmal möglich eine zweite Auflage zu bekommen, damit das Bett zumindest etwas weicher ist. Als weiteres Problem stellte sich ein extrem lautes Dauergeräusch im Schlafzimmerschrank dar, auch hier wusste das Hotel keine Lösung. Man kann sich vorstellen, wie gut ich geschlafen habe.

Das Badezimmer grenzt direkt an das Schlafzimmer und bietet zu diesem eine kleine Scheibe. Zudem ist das Bad auch vom Eingangsbereich aus zugänglich.

Die Austattung bestehend aus einem Waschbecken, einer Toilette und einer kleinen begehbaren Dusche ist soweit allerdings ganz gut. Auch der Regenduschkopf tut seinen Job.

Dass es trotz Suite keine Hermes Toilettenartikel (wie in anderen Sofitels) gibt, passt aber ins Bild. Darüber hinaus roch es im Bad mehrmals stark nach Rauch, wohl durch die Lüftung.

Wenngleich ich das grosszügige Upgrade wertschätze, muss ich doch sagen, dass mir die Zimmer im Sofitel Shanghai Hyland einfach nicht gefallen. Selbst tagsüber (die Fotos sind um 16 Uhr entstanden) ist es extrem dunkel, die Einrichtung ist doch sehr in die Jahre gekommen und das unbequeme Bett sowie das Dauergeräusch machen geruhsamen Schlaf unmöglich.

Sofitel Shanghai Hyland – das Frühstück

Wenn etwas in einem Sofitel überzeugen muss, dann ist es Gebäck – auch in China. Dass dem hier nicht so ist, zeigt genau das Problem dieses Hotels. Immerhin ist das Frühstück ansonsten durchaus reichhaltig und bietet im kalten Bereich so einige Auswahl.

Auch die Auswahl an verschiedenen warmen Speisen ist grosszügig und vergleichbar mit dem, was die meisten anderen Hotels auf diesem Niveau in China ebenfalls bieten.

Neben warmen Speisen vom Buffet kann man an drei verschiedenen Stationen auch Nudelsuppen, Eierspeisen und sogar Pfannkuchen und Waffeln bestellen.

Sogar Eggs Benedict gab es auf Nachfrage, was ich durchaus positiv wahrgenommen habe.

Wenngleich also die Qualität der Backwaren im Sofitel Shanghai Hyland leider nicht überzeugen kann, ist das Frühstück ansonsten doch recht gut.

Sofitel Shanghai Hyland – die Erholung

Bei über 50 Hotelnächten in chinesischen Grossstädten gab es genau drei Mal keinen Pool: In einem Pullman (aktuell im Bau), in einem Holiday Inn und im Sofitel Hyland. Immerhin gibt es allerdings einen kleinen und recht ordentlich ausgestatteten Fitnessraum.

Man bekommt hier zwar nicht eine vergleichbare gute Ausstattung zum Training wie etwa im Hilton Shanghai Hongqiao, für ein normales Cardio- oder Krafttraining reicht das Gebotene aber aus.

Sofitel Shanghai Hyland – der Service

Wenn der Wurm drin ist, ist einfach der Wurm drin. So könnte man den Service im Sofitel Shanghai zusammenfassen. Beim Frühstück war das Personal durchaus bemüht und freundlich, aber keineswegs auf einem besonders hohen Niveau. An der Bar war der Service bei der Einnahme des Willkommensgetränks leider katastrophal.

Ach ja, und dann sind da die Rezeption und das Housekeeping. Egal ob mit oder ohne Übersetzer, man wollte die vorhandenen Probleme weder verstehen noch lösen. Ich habe es in keinem anderen Hotel in China erlebt, dass man schon bei kleinsten Nachfragen – zum Beispiel einer zweiten Decke – völlig verständnislos angeblickt wird.

Sofitel Shanghai Hyland – Fazit

Es ist wirklich schade. Das Sofitel Shanghai Hyland hat eine geniale Lage und könnte eine geniale Option für einen touristischen Aufenthalt sein. Mittlerweile gibt es wohl sogar ein paar renovierte Zimmer, wobei die Grösse dieser doch recht überschaubar bleibt, doch auch mit renovierten Zimmern würde ich das Hotel nicht weiterempfehlen. Dafür fehlt es einfach in zu vielen Bereichen. Für mich ist das Hotel eher ein Mercure denn ein Sofitel – genauso ist übrigens auch das Preisniveau des Hotels in einer Lage, in der andere Hotels das drei- oder vierfache kosten. Das hat einen Grund.

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Autor

Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels in aller Welt. Auf der Suche nach neuen Erlebnissen hat Moritz schon dutzende Airlines getestet und mehr als 100 Städte erkundet. Auf reisetopia lässt er Euch an seinen Erlebnissen & Tipps teilhaben!

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