Innerhalb weniger Jahre stürzte die belgische VLM Airlines von der besten Regionalfluggesellschaft der Welt (Skytrax) zum Insolvenzfall ab. In niederländischer Hand nahm der Carrier mit Hub in Antwerpen den Betrieb wieder auf und zeichnet sich 2018 durch eine starke Expansion aus. Trotz relativ alter Flotte bietet VLM ein sehr angenehmes Reiseerlebnis. Wir stellen euch die Airline im Review genauer vor!

Mit insgesamt sechs Fokker 50 verbindet VLM Airlines die belgische Stadt Antwerpen mit wichtigen Wirtschaftszentren Europas, darunter London, München oder Zürich. Angeboten wird dabei eine einzige Buchungsklasse, die sowohl Hand- als auch Aufgabegepäck beinhaltet und zudem kostenlose Verpflegung an Bord mit sich bringt.

Danke an unseren Gastautoren Ricardo für diesen Beitrag!

VLM Airlines – die Buchung

Für den morgendlichen Hinflug von Zürich nach Antwerpen und den Rückflug am Abend desselben Tages hatte ich im Rahmen einer Rabattaktion weniger als 80 Euro gezahlt. Geplante Abflugzeit war 9:25 Uhr. VLM nutzt in Zürich Bus-Gates am Terminal B. Mein perfektes Timing sollte sich allerdings ziemlich rasch als vergebens herausstellen, der Abflug verspätete sich bis 11 Uhr. Grund dafür war ein fehlendes Crewmitglied in Antwerpen, die Maschine rollte daher erst auf die Parkposition, als wir eigentlich längst auf dem Weg nach Belgien sein sollten. Kurz vor 11 Uhr startete das Boarding dann, der Bus blieb allerdings erstaunlich leer. Die Auslastung lag bei nur 15 Passagieren. Auch auf dem Rückflug war die Auslastung ähnlich gering, der Abflug hingegen auf die Minute pünktlich.

VLM Airlines – die Kabine

Durchgeführt wurde der Flug von einer 28 Jahre alten Fokker 50. Die Kabine wirkte dennoch frisch und angenehm, wobei farblich bewusst auf ein älteres Erscheinungsbild gesetzt wird. Nach Abschluss des Boarding-Vorgangs mussten sich fast alle Passagiere nochmal umsetzen, was in der sehr lockeren Atmosphäre aber völlig stressfrei ablief. Ich hatte im hinteren Teil der Maschine eine Sitzreihe für mich. Die Sitze waren dabei angenehm gepolstert.

Ausgestattet ist das Flugzeug mit einer 2-2 Bestuhlung, eine höhere Kabinenklasse als Economy ist nicht vorhanden. Sehr zu überzeugen mag der Sitzabstand, selbst bei ansehnlicher Körpergrösse ist hier angenehmer Komfort gegeben.

Der enge Rumpf der Fokker 50 sorgt allerdings dafür, dass die Sitze sowie der Gang ziemlich schmal sind und es daher seitlich etwas eng wird, sofern sich jemand auf den Nebensitz setzt.

VLM Airlines – die Verpflegung

Bei einer Flugzeit von etwas über einer Stunde war die Verpflegung zufriedenstellend. Der einzige Cabin Attendant an Bord servierte verschiedene (auf Wunsch auch mehrere) heisse und kalte Getränke sowie jeweils eine kleine Packung Nachos und Cookies. Auf dem Rückflug waren nur noch Nachos verfügbar.

Die Cookies waren deutlich schmackhafter, auf eine dritte Packung Nachos hätte ich gerne verzichtet. Insgesamt hinterlässt der Service aber einen guten Eindruck – auch dadurch, dass in der kleinen Maschine alles etwas persönlicher wirkte.

VLM Airlines – das Entertainment

Eine Bordunterhaltung glänzte durch Abwesenheit. Ein In-Flight-Entertainment System war verständlicherweise nicht verbaut und ein Bordmagazin gab es leider ebenfalls nicht.

VLM Airlines – Fazit

Auch wenn die Preise gewöhnlich höher ausfallen als in meinem Fall, würde ich VLM Airlines sofort wieder für einen Trip nach Belgien nutzen. Das private Flair, das  auch durch den sehr kleinen Flughafen Antwerpen gestützt wird sowie die trotz hohen Alters angenehmen Flugzeuge hinterlassen einen guten Eindruck. Die geringe Auslastung lässt sich vielleicht durch den Feiertag, an welchem die Flüge stattfanden, erklären. Es wäre der belgischen Regionalfluggesellschaft wirklich zu wünschen, dass die Kabinen sonst besser gefüllt sind.

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Autor

Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels in aller Welt. Auf der Suche nach neuen Erlebnissen hat Moritz schon dutzende Airlines getestet und mehr als 100 Städte erkundet. Auf reisetopia lässt er Euch an seinen Erlebnissen & Tipps teilhaben!

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