Die United Economy Class auf der Langstrecke ist eines der gĂ€ngigsten Produkte auf Strecken in die USA und besonders auf Grund der oftmals gĂŒnstigen Preise ab Deutschland eine interessante Option.

Trotzdem hat die United Economy Class nicht unbedingt den besten Ruf. Auf FlĂŒgen in verschiedenen Flugzeugtypen konnten Severin und ich das Produkt testen und beschreiben Euch in diesem Review, was unsere Erfahrungen waren!

United Economy Class Langstrecke – die Buchung

Gebucht hatten wir ein stark reduziertes Ticket nach San Diego, das praktisch von jedem deutschen Flughafen aus ĂŒber alle möglichen Star Alliance Drehkreuze geroutet werden kann. Auf Grund der attraktiven Meilengutschrift bei Singapore Airlines KrisFlyer und der United Status Challenge entschieden wir uns fĂŒr ein Routing, welches uns ausschliesslich in der United  Economy Class ĂŒber Newark nach San Diego fĂŒhren sollte. Der Ticketpreis war dabei mit 280 Euro recht bescheiden.

United Economy Class Langstrecke – der Sitz

Durch den Zusammenschluss von United Airlines mit Continental Airlines im Jahr 2010 und diverse Flottenerneurerungen sowie die schiere Grösse der Airline sind die Produkte sehr verschieden und es herrschen teilweise gravierende Unterschiede je nach Strecke und Flugzeugtyp. WĂ€hrend ich in einer fast antiken Boeing 767-300ER von Hamburg nach Newark flog, reiste Severin von Frankfurt in einer vergleichsweise modernen Boeing 777-200ER. Beide Flugzeuge verfĂŒgen ĂŒber recht komfortable Sitze, wobei die Modelle in der 767 noch ein wenig Ă€lter sind. Die Sitze sind dabei in der 767 in einer 2-3-2 Konfiguration angeordnet und in der 777 in einer 3-3-3 Konfiguration, was sehr grosszĂŒgig ist. Die meisten Airlines, wie auch Emirates oder Etihad, setzen in der Boeing 777 auf eine 3-4-3 Konfiguration.

Die Sitze waren in unserem Fall sehr bequem und verfĂŒgten fĂŒr die Economy Class ĂŒber einen durchschnittlichen Sitzabstand. Durch unseren Star Alliance Gold Status konnten wir ausserdem am Check-in Sitze der Economy Plus Kategorie auswĂ€hlen, die noch einmal deutlich mehr Platz, aber den selben Service der ‘normalen’ Economy Class bieten.

Beinfreiheit in Economy Plus

Man merkte besonders der 767 deutlich die tausenden FlĂŒge an, die sie schon hinter sich gebracht hat, doch dies hat auch seine Vorteile. Denn durch die noch nicht verbauten Slimline Sitze, die man in den neueren Maschinen vorfindet, sind die Sitze sehr gemĂŒtlich und gut gepolstert. Der Sitz in der 777 war dagegen etwas dĂŒnner, aber dennoch vergleichsweise komfortabel. Die Beinfreiheit fiel dafĂŒr noch etwas grosszĂŒgiger aus. In den neuen Flugzeugen, wie der Boeing 787 oder der Boeing 777-300ER, die auch ĂŒber die neue Polaris Business Class verfĂŒgen, sieht die Sache wahrscheinlich anders aus, doch bisher hatten wir noch nicht die Chance diese zu testen.

United Economy Class Langstrecke – Essen & Trinken

In der United Economy Class auf der Langstrecke werden GetrĂ€nke grundsĂ€tzlich kostenfrei angeboten. Auch alkoholische GetrĂ€nke, wie Bier und Wein können wĂ€hrend den Mahlzeiten kostenlos bestellt werden, lediglich Spirituosen mĂŒssen bezahlt werden. Auf FlĂŒgen in die USA werden zwei Mahlzeiten serviert. Neben einer grösseren Mahlzeit, die je nach Abflugzeit entweder aus einem Mittag- oder Abendessen besteht, wird vor der Landung noch ein Snack gereicht. WĂ€hrend des Fluges stehen ausserdem Snacks zur VerfĂŒgung und GetrĂ€nke können ebenfalls bestellt werden. Geschmacklich war das Essen eher unterdurchschnittlich. Dabei wurde die typischen Auswahl zwischen ‘Chicken or Pasta’ angeboten. Das Essen ist geniessbar und erfĂŒllt in jedem Fall den Zweck.

Gute QualitĂ€t, wie es etwa in der Turkish Airlines oder Emirates Economy Class geboten wird, sollte man hier aber nicht erwarten. Was mir positiv auffiel war, dass grosse Dosen und Wasserflaschen bei den GetrĂ€nkerunden verteilt wurden und nicht die sonst in der Luftfahrt typischen 200 oder 250 Millimeter Döschen. Die ‘award winning snacks’ waren auch in Ordnung, allerdings nicht unbedingt weltbewegend.

United Economy Class Langstrecke – der Service 

Wie eigentlich immer nehme ich Abstand davon, die Leistung einzelner Flugbegleiter zu bewerten, da dies sich von Flug zu Flug und wahrscheinlich auch abhĂ€ngig von der Laune Ă€ndert. AuffĂ€llig ist aber allemal der sehr amerikanisch geprĂ€gte Service mit herzlichem LĂ€cheln und freundlichem Auftreten. Das mag nicht jedermanns Sache sein, ist mir aber deutlich lieber als eingefrorener Service nach Vorschrift. Ansonsten war ich sehr zufrieden mit dem Service, auch speziellere WĂŒnsche wie etwa eine Schlafmaske oder das Nutzen der Steckdosen in der Business Class (in der Economy gibt es in einigen alten Boeing 767 keine Steckdosen) waren kein Problem.

Auf Nachfrage nach einer Schlafmaske gab es sogar ein Amenity Kit aus der Business Class

United Economy Class Langstrecke – das Entertainment

Das Entertainment System bestand in meinem Fall aus einem Bildschirm, der definitiv aus einer anderen Zeit stammte und Filme in sehr schlechter QualitĂ€t abspielte. Allerdings bot dieser auch eine Kartenfunktion – immerhin etwas. ErwĂ€hnenswert ist zudem, dass das Entertainment System trotz der Positionierung an jedem Sitz nicht ĂŒber eine On-Demand Funktion verfĂŒgt. Somit sind nur verschiedene KanĂ€le wĂ€hlbar, die in einer Schleife verschiedene Filme zeigen. Anhalten oder Pausieren der Filme ist allerdings nicht möglich.

Die allermeisten Flugzeuge in der Flotte von United verfĂŒgen ausserdem ĂŒber Internet, sogar die alten Boeing 767 und 777-200. Dabei ist das WLAN recht gĂŒnstig und hat keine Datenbegrenzung. Ebenfalls kann ĂŒber das WLAN auf die Flugdaten, die Karte und das Entertainment zugegriffen werden.

Somit könnt Ihr Euch anstatt ĂŒber die Monitore ganz einfach auf Eurem Laptop, Smartphone oder Tablet unterhalten lassen. Dabei muss auf Computern allerdings der Flash Player (Ă€usserst moderne Technologie) installiert und auf den Smartphones und Tablets die United App in der neusten Version vorhanden sein.

Fazit zur United Economy Class auf der Langstrecke

Ich war insgesamt doch recht zufrieden mit der United Economy Class auf der Langstrecke, was aber auch an den in meinem Fall leeren FlĂŒgen lag. Vor allem durch die alten, bequemen Sitze und den hohen Komfort der Economy Plus war das Produkt sehr angenehm und auch die Verpflegung war durchaus in Ordnung. Es bleibt allerdings abzuwarten, was das neue Produkt bietet, denn hier ist wahrscheinlich trotz besserem Entertainment ein wesentlich unbequemeres Fliegen auf Grund der engen Sitze vorprogrammiert.

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Autor

Seit dem ersten Flug in der Business Class ist Jan besessen von Meilen & Punkten. Als Flug- und ReiseverrĂŒckter genießt er dabei den Weg ans Ziel mindestens genau so wie die schlussendliche Destination. Auf reisetopia gibt er Euch wichtige Tipps und hĂ€lt Euch ĂŒber aktuelle Deals auf dem Laufenden!

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