Europcar, Avis und Sixt kennt hierzulande sicherlich jeder, weniger dagegen Record Go. Die Firma heisst ausfĂŒhrlich Record Go Rent a Car und bietet MietwĂ€gen in Alicante, in MĂĄlaga sowie auf Mallorca und Ibiza an. Ob man sich fĂŒr Record Go entscheiden sollte, lest Ihr in unserem Review!

Der Name Record Go klingt auf den ersten Blick nicht besonders vertrauensvoll, dafĂŒr können sich die Preise sehen lassen. MietwĂ€gen gibt es teilweise fĂŒr deutlich unter 20 Euro pro Tag, Flughafenzuschlag bereits inklusive. Entsprechend entschied auch ich mich bei meinem letzten Trip nach Spanien in Alicante fĂŒr einen Mietwagen von Record Go. Ein Ford Fiesta, die zweitniedrigste Klasse, sollte es werden. Kostenpunkte: 97 Euro fĂŒr fĂŒnf volle Tage.

Record Go – die Buchung

Buchen kann man MietwĂ€gen bei Record Go entweder ĂŒber verschiedene oder direkt beim Anbieter. Ich entschied mich fĂŒr eine Buchung ĂŒber Expedia, da ich den Service bei Problemen mit dem Anbieter schĂ€tze.

Die Preise waren in etwa identisch zu denen auf der Website von Record Go. Die Buchung war einfach und ĂŒbersichtlich. Auch ZusatzgebĂŒhren waren auf den ersten Blick ersichtlich – dachte ich zumindest.

Record Go – die Wartezeit

Record Go hat in Alicante zwei Schalter direkt nach dem Verlassen des Sicherheitsbereiches auf der rechten Seite. Ich kam am Morgen mit einer der ersten Maschinen an und hatte entsprechend GlĂŒck: Vor mir warteten nur zwei andere Personen. Dass ich dennoch ĂŒber 15 Minuten gewartete habe, lĂ€sst mich böses vermuten, wenn die Schlange lĂ€nger ist (so etwa eine Stunde spĂ€ter, als ich meine Freundin abholte und wir nochmal am Schalter vorbeigingen). Im Internet kursieren Berichte ĂŒber Wartezeiten von bis zu zwei Stunden – mich wĂŒrde es nicht wundern.

Record Go – die Abholung

Wer öfter einen Mietwagen mietet, der kennt es: Man wird immer zuerst gefragt, ob man nicht noch die teure Versicherung dazu haben will. Bei Low-Cost-Anbietern ist das Aufschwatzen meist besonders penetrant. Man wird in vielen FĂ€llen fast gezwungen, auch wenn man lĂ€ngst eine Versicherung hat. Nimmt man die Versicherung nicht, werden immense Summen als Garantie verlangt. Gut, wenn man eine Kreditkarte hat. Im Fall von Record Go hat man es zwar versucht, sich aber dennoch zurĂŒckgehalten. Geblockt wurden immerhin nur 950 Euro. Ein kleines Highlight hatte man aber noch parat: Als ich meine American Express Gold Card hingelegt habe, hat man diese abgelehnt. Warum? Weil American Express zu kundenfreundlich wĂ€re. Na dann gute Nacht.

ZusatzgebĂŒhr mit dem Namen “Service Fee”

Ein weiteres Ärgernis hatte man zudem parat: Record Go erhebt eine GebĂŒhr von 24 Euro fĂŒr das Auftanken des Autos, das hat mir Expedia leider nicht kommuniziert. Ärgerlich insbesondere, da die GebĂŒhr auch anfĂ€llt, wenn man das Auto voll zurĂŒckbringt. ZusĂ€tzlich wurden 50 Euro direkt von der Kreditkarte fĂŒr das Nachtanken abgebucht. Mögliche RĂŒckerstattungen bekommt man nach der Miete. So richtig seriös finde ich das nicht, aber ich hatte ehrlich gesagt auch nichts Anderes von Record Go erwartet. Immerhin war die Mitarbeiterin recht freundlich und der Prozess war in zehn Minuten erledigt.

Record Go – das Auto

Ich bin in Spanien vieles gewöhnt. Bei Interrent gab es auf Teneriffa mal ein Auto, das im Prinzip schrottreif war, auch bei Goldcar habe ich schon so einiges erlebt. Da war der Ford Fiesta bei Record Go noch ganz in Ordnung.

Der Ford Fiesta war per se ganz in Ordnung

Wenn man das Auto mal gefunden hat (man muss es selbst suchen, da keiner weiss, wo es steht), kann man sich einen ersten Eindruck machen. Zwar hatte das Auto etwa zwanzig SchÀden, diese waren aber nicht so gravierend wie erwartet. Immerhin waren auch alle SchÀden (denke ich zumindest) auf dem Vertrag vermerkt.

In Anbetracht dessen, dass ĂŒberall Kreuze waren, konnte man das allerdings auch nicht gerade leicht erkennen. Ansonsten war der Fiesta leider stark untermotorisiert und hatte eine schlechte Antenne, aber abgesehen davon war das Auto in Ordnung. FĂŒr einen Preis von unter 20 Euro pro Tag absolut in Ordnung.

Record Go – die RĂŒckgabe

Bei der RĂŒckgabe muss man das Auto selbst in einer dafĂŒr vorgesehenen Bucht parken. Diese waren allerdings alle voll, sodass ich angewiesen wurde, „einfach irgendwo“ zu parken. Von irgendwo ging es dann wieder zum kleinen HĂ€uschen im Parkhaus (dieses ist immerhin direkt neben dem Terminal), wo es hiess, dass das Auto geprĂŒft werden mĂŒsste.

Weitere zehn Minuten spĂ€ter gab es dann ein okay. Eine Unterschrift wollte man aber nicht unter den Vertrag setzen – erneut nicht so wirklich professionell. Im Nachgang gab es dafĂŒr aber keine Probleme mehr, der geblockte Betrag wurde von der Kreditkarte nach drei Tagen entfernt.

Record Go – Fazit

Man bekommt beim Thema Mietwagen fast immer das, was man bezahlt. Genauso bei Record Go. Der Vermieter ist in allen Belangen Low-Cost, bei der Wartezeit, bei der QualitĂ€t, bei nervigen ZusatzkĂ€ufen und bei der RĂŒckgabe. Dennoch: Wenn der Preis stimmt, wĂŒrde ich wieder bei Record Go mieten. Man sollte einfach nochmal 50 Euro extra fĂŒr die Miete draufrechnen und schon hat man den realistischen Preis und erlebt keine bösen Überraschungen mehr. Und bitte nicht vergessen, viel Zeit fĂŒr das Warten einzuplanen. Sollte der Preis von anderen Vermietern wie Sixt, Europcar, Avis oder Interrent (meiner Meinung nach die beste Billig-Marke, da eine Tochter von Europcar) aber nicht allzu viel höher sein, wĂŒrde ich doch eher diese Unternehmen empfehlen!

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Autor

Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels in aller Welt. Auf der Suche nach neuen Erlebnissen hat Moritz schon dutzende Airlines getestet und mehr als 100 StÀdte erkundet. Auf reisetopia lÀsst er Euch an seinen Erlebnissen & Tipps teilhaben!

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