Die Ethiopian Airlines Business Class in der Boeing 737 bietet einen ordentlichen Komfort auf der Kurz- und Mittelstrecke. Überzeugend ist besonders das ausgezeichnete Essen an Bord. In diesem Review erfahrt Ihr alles über das Bordprodukt. Ethiopian Airlines setzt auf den meisten innerafrikanischen Strecken ab einer Länge von mindestens einer Stunde Maschinen vom Typ Boeing 737 ein. Teilweise fliegt die Airline aus Äthiopien allerdings sogar Boeing 787 und Airbus A350 Jets auf bestimmten Strecken, zum Beispiel nach Südafrika.

Dieses Review ist Teil des Tripreports ‘Mit Ethiopian Airlines auf die Seychellen’. Alle weiteren Reviews und die Erklärung zur Buchung findet Ihr in der Einführung!

Bei meinen beiden Flügen auf die Seychellen und zurück nach Addis Ababa kam allerdings eine ältere Boeing 737 zum Einsatz, deren Bordprodukt natürlich nicht mit dem in der Ethiopian Airlines Boeing 787 zu vergleichen ist. Dennoch empfand ich die Flüge als angenehm, wie Ihr in diesem ausführlichen Erfahrungsbericht nachlesen könnt!

Ethiopian Airlines Business Class Boeing 737 – die Buchung

Gebucht habe ich meinen Flug in der Ethiopian Airlines Business Class im Rahmen eines sehr günstigen Angebots mit Abflug in Oslo. Für einen Hin- und Rückflüg auf die Seychellen wurden so nur knapp 600 Euro pro Person fällig. Ein wirklich genialer Preis und zudem die Möglichkeit, ein neues Bordprodukt zu testen und für Euch ein neues Airline Review beizusteuern! In diesem Review gehe ich dabei auf die Boeing 737 ein, die Euch in vielen Fällen ab Addis Ababa zu Eurem Endziel in Afrika bringt.

Ethiopian Airlines Business Class Boeing 737 – der Sitz

Die Business Class von Ethiopian Airlines kommt in der Boeing 737 mit insgesamt drei Reihen daher. Ihr findet auf beiden Seiten je zwei Sitze vor, wodurch sich eine für die meisten Kontinente (ausser Europa) typische Business Class Bestuhlung ergibt. Bei Ethiopian Airlines erwarten Euch dabei grosse rote Stoffsitze, die ich als durchaus bequem in Erinnerung habe.

Der Sitzabstand ist ausgezeichnet und gefühlt sogar grösser als im Langstreckenprodukt der Airline, das auf Grund der Bestuhlung vergleichsweise eng wirkt.

Die grosszügigen Sitze in der Business Class für die Kurz- und Mittelstrecke bieten dagegen nicht nur einen guten Sitzabstand, sondern auch eine sehr gute Polsterung, die auch bei den etwas längeren Flügen von bis zu fünf Stunden Länge einen guten Komfort versprechen.

Beim Start liegen zudem schon ein recht grosses Kissen sowie eine weiche Decke bereit, Letztere ist zudem auch eingeschweist und riecht frisch gewaschen.

Die Technik des Sitzes ist allerdings etwas antiquiert, so fehlt es beispielsweise komplett an einem Entertainment-System. Verstellen lassen sich die Sitze über drei Knöpfe in der Seitenkonsole eines jeden Sitzes. Zudem ist allerdings eine Menge körperlicher Druck notwendig, um den Sitz wirklich zurücklehnen zu können oder die Beinstütze auszufahren.

Natürlich erwartet Euch kein komplett flacher Sitz, aber zurückgelehnt bietet der Sitz zumindest für ein kleines Nickerchen einen guten Komfort. Die Ablagemöglichkeiten bestehen aus einer grossen Literaturtasche am Vordersitze sowie einem kleinen Fach für persönliche Gegenstände in der Mittelarmlehne.

Die Kabine war bei meinen Flügen sehr sauber, sodass es in dieser Hinsicht keinen Grund für Kritik gibt. Insgesamt empfand ich den Sitzkomfort in der Ethiopian Airlines Business Class in der Boeing 737 als gut, wenngleich die Kabine schon ein wenig antiquiert wirkt und mich deshalb ein wenig an die Philippine Airlines Business Class auf der Mittelstrecke erinnert hat.

Ethiopian Airlines Business Class Boeing 737 – die Verpflegung

Es gibt einen Bereich, in dem mich Ethiopian Airlines wirklich nachhaltig begeistert hat: Das Catering. In der Cloud 9 Business Class wird auch in der Boeing 737 eine vollständige Mahlzeit mit mehreren Gängen serviert. Zuerst gibt es aber noch am Bord ein Willkommensgetränk. Sobald man die Flughöhe erreicht hat, wird ein weiteres Getränk mit dem typischen Snack der Airline serviert. Die salzigen „Kringel“ finde ich persönlich sehr lecker.

Wirklich genial war das darauffolgende Catering auf dem Flug ab Addis Ababa. Ab dem eigenen Hub lädt Ethiopian Airlines für die Business Class ein schier unglaubliches Menü. Theoretisch gibt es bis zu fünf Gänge, wenngleich dies mit Sicherheit niemand essen kann. Zuerst wird der Tisch gedeckt, danach wird die Vorspeise zusammen mit einem Salat sowie einem Brotteller mit einer Auswahl aus einem Brotkorb gereicht. Dass es dazu sowohl Butter als auch Olivenöl gibt, ist mir dabei sehr positiv aufgefallen.

Auf dem Hinflug gab es als Vorspeise eine Scheibe Lachs, dazu einen etwas laschen Salat mit Fruchtbeilage – nicht unbedingt überzeugend.

Auf dem Rückflug gab es einen ähnlichen, aber etwas grösseren Salat, dazu „Slow Cooked Beef Sirloin“. Dieses war nicht nur besser angerichtet, sondern auch deutlich leckerer.

Das wirkliche Highlight sollte allerdings danach folgen, denn auf dem Flug ab Addis Ababa wurde danach ein Trolley mit einer grossen Auswahl an lokalen Gerichten durch den Gang gerollt. Hierbei kann man verschiedene Varianten wählen und mit dem traditionellen äthiopischen Brot testen – enorm lecker und wirklich genial für ein Kleinraumflugzeug.

Als wäre diese Mahlzeit nicht schon füllend genug gewesen, wurde uns danach noch ein weiteres Hauptgericht von der Karte angeboten. Wir haben dankend abgelehnt und uns stattdessen noch ein kleines Dessert bestellt. Zur Wahl stand hier ein kleiner Teller mit mehreren süssen Desserts, die mich jetzt nicht wirklich überzeugen konnten.

Schöner war dagegen die Käseplatte, die überraschend umfangreich war und zudem auch wirklichen leckeren Käse bot.

Auf dem Rückflug (auf Flügen nach Addis Ababa gibt es die lokalen Option nicht) haben wir zwei normale Gerichte von der Karte probiert. Das “Sizzled Chicken with Ratatouille” sah nicht besonders ansehnlich aus, war aber durchaus lecker.

Die “Meat Ravioli with Putanesca Sauce” waren in Ordnung, aber etwas lasch.

Insgesamt wurde auf beiden Flügen vier Mal ein Getränke angeboten, sodass auch der Service positiv hervorzuheben ist. Neben den üblichen Softdrinks und Säften gab es natürlich auch mehrere alkoholische Optionen, darunter mehrere Weine. Alles in allem konnte mich die Ethiopian Airlines Business Class in Bezug auf das Catering entsprechend vollends überzeugend. Wirklich toll!

Ethiopian Airlines Business Class Boeing 737 – das Entertainment

Beim Thema Entertainment ist die Ethiopian Airlines Business Class leider ein wenig enttäuschend. Vor dem Start werden weder Zeitungen noch Zeitschriften angeboten, ein Entertainment-System am Sitz gibt es ebenfalls nicht. Anders als etwa in der Oman Air Business Class auf der Mittelstrecke werden zudem auch keine Tablets mit Streaming-Entertainment ausgeteilt. Wer sich an Bord nicht mit eigenen Geräten unterhalten will, muss entsprechend auf das Bordmagazin oder verschiedene Serien und Werbesendungen in den Monitoren an der Kabinendecke, die man in verschiedenen Sprachen hören kann, Vorlieb nehmen. Auch WLAN gibt es an Bord der Maschinen leider nicht. Kurios ist dabei fast schon, dass man ein ordentliches Paar Kopfhörer ausgeteilt bekommt.

Somit bleibt zumindest in diesem Bereich ein etwas fader Beigeschmack. Denke ich dagegen zum Beispiel an das geniale Entertainment an Bord der American Airlines First Class auf kürzeren Strecken, schneidet Ethiopian Airlines schon eher schwach ab.

Ethiopian Airlines Business Class Boeing 737 – Fazit

Insgesamt war ich mit meinem Erlebnis in der Ethiopian Airlines Business Class auf der Kurzstrecke enorm zufrieden. Das Bordprodukt ist sicherlich ein wenig antiquiert, aber die grossen und gut gepolsterten Sitze versprechen einen hohen Sitzkomfort, die Verpflegung ist für einen Flug von wenigen Stunden wirklich genial und die Crew war auf beiden Flügen sehr freundlich. Die grösste Schwäche ist sicherlich das Fehlen von einem Entertainment-Angebot. Davon abgesehen würde ich Ethiopian Airlines komplett empfehlen. Schade ist nur, dass der Umstieg in Addis Ababa so unangenehm ist.

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Autor

Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels in aller Welt. Auf der Suche nach neuen Erlebnissen hat Moritz schon dutzende Airlines getestet und mehr als 100 Städte erkundet. Auf reisetopia lässt er Euch an seinen Erlebnissen & Tipps teilhaben!

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