Mitten in der Krise kämpft nun auch die australische Fluggesellschaft Virgin Australia gegen die drohende Insolvenz: Während der Handel mit eigenen Aktien vorübergehend stagniert, beauftragt die Airline eine externe Beratungsfirma und bittet ausserdem die australische Regierung um einen finanziellen Rettungsschirm.
Die Auswirkungen der globalen Krisensituation auf die Luftfahrtindustrie werden mit jedem Tag kritischer. Weltweit werden weiterhin ganze Flotten gegrounded, Flugpläne verengt und Airlines am Rande der Insolvenz verstaatlicht. Nun trifft es auch die australische Fluggesellschaft Virgin Australia Airlines mitten in der Krise: Während die Airline den Handel mit eigenen Aktien vorübergehend aussetzt, bittet sie die australische Regierung um Kredite in Höhe von mehreren Hundert Millionen Euro.
Virgin Australia setzt Handel mit eigenen Aktien aus
Nach Informationen der Brisbanetimes setzt die australische Fluggesellschaft Virgin Australia den Handel mit eigenen Aktien vorübergehend aus. Am vergangenen Dienstag (14. April 2020) waren die Aktien zunächst für 48 Stunden vom Markt genommen worden; nun solle offenbar die zuständige Börsenaufsicht über eine mögliche Verlängerung dieser Massnahme entscheiden. Einen konkreten Ausblick auf die zukünftige Gestaltung der Fluggesellschaft könne nach aktuellem Informationsstand nicht formuliert werden, wie die Brisbanetimes aus dem Schreiben an die Börsenaufsicht zitiert:
“Die Verhandlungen darüber laufen noch. Sie sind vertraulich und nicht abgeschlossen. Wir können dem Markt noch nichts bekannt geben.”
Die australische Fluggesellschaft mit Hauptsitz in Brisbane ist beinahe ausschliesslich im Besitz von ausländischen Eignern, mit einer jeweils 20 prozentigen Beteiligung von Singapore Airlines, Etihad, der HNA und der Nanshan Group. Zum aktuellen Zeitpunkt könne man Anlegern und Eignern jedoch keinerlei Auskunft über die zukünftige Entwicklung der Fluggesellschaft geben, wie vonseiten des Airlines-Managements bestätigt wurde. Es fehle weiterhin an einer vollendeten Strategie, um diese aktuelle Krise zu bewältigen.
Virgin Australia fragt Kredite bei australischer Regierung an
Offenbar werde noch in dieser Woche intensiv über mögliche Kredite mit der australischen Regierung verhandelt. Nach Informationen der Luftfahrtnachrichten habe Virgin Australia Airlines bereits einen Kredit in Höhe von ca. 900 Millionen US-Dollar angefragt, um das Überleben der Fluggesellschaft auch in Krisenzeiten zu sichern. Allerdings sei es durchaus denkbar, dass Virgin-Konkurrentin Qantas Widerspruch gegen diese Massnahme erhebt.
Offenbar plane die australische Regierung, aus dieser Krise mit zwei stabilen Fluggesellschaften für den australischen Markt hervorzugehen. Zu diesem Zwecke habe Virgin Australia zudem die externe Beratungsfirma Deloitte beauftragt, eine Überlebensstrategie für die kommenden Wochen und Monate auszuarbeiten. Es werde bereits über Optionen wie eine Sonderverwaltung spekuliert, offizielle Informationen sind zum aktuellen Zeitpunkt jedoch nicht zugänglich.
Fazit zur Krise bei Virgin Australia Airlines
Bei wochenlang ausbleibendem Luftverkehr ist es wenig verwunderlich, dass Airlines und Fluggesellschaften weltweit aktuell um ihr Überleben kämpfen müssen. Besonders für junge und finanziell weniger gut abgesicherte Unternehmen stellt diese globale Krisensituation eine langfristige Bedrohung dar. Selbst eine mit langsamen Schritten eingeleitete Rückkehr zur Normalität wird die Aufnahme des regulären touristischen Reisebetriebes nicht direkt wieder auf einem Niveau zulassen, wie es vor dieser Krise möglich war. Wie man am Beispiel von Virgin Australia unschwer erkennen kann, ist es aktuell also dringend notwendig, langfristige Strategien zu entwerfen, und nachhaltige Lösungen für die Bewältigung dieser Situation zu finden. Wir drücken in jedem Fall die Daumen und hoffen auf eine baldige Erholung für alle Fluggesellschaften und Luftfahrtunternehmen!