Die zur Lufthansa Gruppe zugehörige Brussels Airlines ist Berichten zufolge praktisch bankrott. Daher versucht die Fluggesellschaft, Maßnahmen zu ergreifen, um sich über Wasser zu halten. Eine der Optionen, die derzeit geprüft werden, wäre die Wieder-Verstaatlichung der Fluggesellschaft.

Die Pandemie zwingt immer mehr Airlines dazu, ihren Flugverkehr einzustellen. Zudem könnten die Auswirkungen des Virus immer mehr Opfer fordern. Dazu könnte Brussels Airlines zählen. Um die belgische Fluggesellschaft zu retten, haben mehrere Experten, wie Pierre Wunsch (Nationalbank), Koen Van Loo (SFPI) und Olivier Vanderijst (SRIW), über eine Wieder-Verstaatlichung gesprochen. Allerdings befindet sich die Fluggesellschaft derzeit im Besitz der Lufthansa.

Eine Verstaatlichung – wie in alten Zeiten

Brussels Airlines, eine hundertprozentige Tochter des Lufthansa-Konzerns, befindet sich in ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten. Vor kurzem kündigte sie einen Umstrukturierungsplan an. Laut LN24 steht die Fluggesellschaft am Rande des Bankrotts. Daher scheint die Verstaatlichung von Brussels Airlines derzeit eine logische Lösung zu sein.

Während Brussels Airlines in ihrer heutigen Form nie ein staatliches Unternehmen war, war ihre Vorgängerin, die Société Anonyme Belge d’Exploitation de la Navigation Aérienne oder SABENA, in staatlicher Hand. Als SABENA 2001 in Konkurs ging, übernahm die neue SN Brussels Airlines einen Teil der Vermögenswerte der Fluggesellschaft und fusionierte 2007 mit Virgin Express zu der Brussels Airlines, die wir heute kennen.

200 Millionen benötigt

Vor zwei Wochen berichtete die Brussels Times, dass die Fluggesellschaft die belgische Regierung um 200 Millionen Euro Hilfe gebeten habe. Dieser Antrag kam, nachdem die Fluggesellschaft im Zusammenhang mit den Grenzschließungen gezwungen war, alle Flüge einzustellen. Finanzmechanismen, wie in Kapital umwandelbare Darlehen oder bedingte Kreditlinien wurden Berichten zufolge in Betracht gezogen, es wurde allerdings nichts bestätigt.

Die Lufthansa könnte nicht in der Lage sein zu helfen

Da “die Lufthansa selbst vor enormen Schwierigkeiten steht, ist es sehr unwahrscheinlich, dass sie ihrer belgischen Tochtergesellschaft zu Hilfe kommen wird”, so LN24. Daher wartet die belgische Regierung zum jetzigen Zeitpunkt darauf, dass die Muttergesellschaft ihre Karten auf den Tisch legt und konkrete Anträge auf Liquiditätshilfe stellt.

In einer Parteizentrale nahm ein leitender Mitarbeiter der Partei kein Blatt vor den Mund und sagte:

“Es ist ganz einfach. Das von Belgien gelieferte Geld geht auf keinen Fall nach Deutschland. Entweder wird Lufthansa der Brussels Airlines aus der Patsche helfen, oder sie wird uns das Unternehmen für einen symbolischen Euro übergeben.”

Verstaatlichung bei Swiss?

Auch die Swiss spricht mit der Regierung schon über staatliche Hilfen. So gab es hier auch schon Rufe nach einer Verstaatlichung. Der Geschäftsführer Thomas Klühr schmetterte solche Plänen jedoch klar ab. Denn laut ihm sei Swiss nur als Teil der Lufthansa-Gruppe so erfolgreich geworden.

Fazit zur möglichen Wieder-Verstaatlichung von Brussels Airlines

Dank ihrer früheren Geschichte ist Brussels Airlines eines der Juwelen Belgiens. Somit wäre es verwunderlich, wenn die belgische Regierung die Fluggesellschaft untergehen lassen würde. Es bleibt nur abzuwarten, welche Maßnahmen die Lufthansa zur Rettung von Brussels Airlines ergreifen wird und ob sie ausreichen, um Belgien und eine ernsthafte Verstaatlichung aus den Diskussionen herauszuhalten.

Autorin

Seit Lena ihren ersten Langstreckenflug bestritt, ist das Thema Reisen nicht mehr aus ihrem Alltag wegzudenken. Sie liebt es neue Länder zu erkunden und dabei ebenso die besten und außergewöhnlichsten Unterkünfte zu testen. Bei Reisetopia nimmt sie Euch mit auf ihre Reisen und teilt neben ihren eigenen Tipps & Erfahrungen auch die neusten Deals.

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.