Nachdem bereits die WHO Kritik an Reisebeschränkungen und Impfnachweisen äusserte, springt nun auch die UNWTO ihrer Schwesterorganisation zur Seite.
Die für den Welttourismus zuständige Schwesterorganisation der WHO, die UNWTO, unterstützt die Aussagen der Weltgesundheitsorganisation, wonach von Grenzschliessungen und Impfnachweisen abzusehen sei. Schliesslich, so argumentiert auch die UNWTO, würden diese eher für sozialen und wirtschaftlichen Schaden sorgen. Auch mit Blick auf potenzielle neue Corona-Varianten könnten Reisebeschränkungen die Meldungen solcher gar erschweren oder verhindern, wie breakingtravelnews.com berichtet.
„Pauschale Reisebeschränkungen sind einfach kontraproduktiv“
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine aktualisierte Stellungnahme veröffentlicht, in der die Organisation Empfehlungen für Massnahmen der einzelnen Länder mit Blick auf das Reisegeschehen ausspricht. In der neusten Version rät die WHO den Ländern nun jedoch, auf Grenzschliessungen zu verzichten und sogar von den Reisenden keine Impfnachweise mehr zu verlangen. Stattdessen sollten die Staaten weltweit mehr Risiko wagen.
Die Empfehlungen und Ansichten wurden nun auch von der Schwesterorganisation, der Welttourismusorganisation der Vereinten Nationen (UNWTO), geteilt. Die Forderungen nach Lockerungen bei den Reisebeschränkungen der WHO, stehen somit auch im Einklang mit der Warnung seitens der UNWTO vor pauschalen Reisebeschränkungen.
When it comes to stopping the spread of new virus variants, blanket travel restrictions are simply counterproductive. In fact, by cutting the lifeline of tourism, these restrictions do more harm than good, especially in destinations reliant on international tourists for jobs, economic wellbeing and sustainable change.
Zurab Pololikashvili, Generalsekretär der UNWTO
Auf der zehnten Sitzung des Notfallausschusses für internationale Gesundheitsvorschriften Anfang Januar in Genf, hat die UNWTO ihre Besorgnis darüber geäussert, dass solche Massnahmen wirtschaftlichen und sozialen Schaden anrichten können. Die WHO führte bei ihrer Kritik zudem noch weiter aus, dass solche Massnahmen auch „von einer transparenten und raschen Meldung neu auftretender besorgniserregender Varianten abhalten können“. Zudem sollten von den einzelnen Ländern beschlossene Massnahmen, die häufig zu Quarantänen und Tests führen, auch immer auf „Risikobewertungen beruhen und eine finanzielle Belastung internationaler Reisender vermeiden“.
Fazit zur Kritik von WHO und UNWTO
Nachdem bereits die WHO mit ihren Aussagen über die Unnötigkeit von Reisebeschränkungen und Impfnachweisen beim Reisen äusserte und viel Gehör und Zuspruch fand, springt der Weltgesundheitsorganisation nun auch ihre Schwesterorganisation UNWTO zur Seite. Auch die UNWTO sieht solche und ähnliche Massnahmen als kontraproduktiv an und rät davon abzusehen. Inwiefern jetzt die weltweiten Länder auf diese Kritik und Empfehlungen hören werden, ist natürlich nochmal eine ganz andere Sache. Dennoch dürften die Aussagen beider Organisationen Gewicht haben.