Airbus sucht für übrige Flugzeuge Abnehmer. Interessenten für die A350 sind Turkish Airlines und die Lufthansa.

Viele Flugzeuge, welche ursprünglich für russische Airlines angedacht waren, können nicht dorthin ausgeliefert werden. Somit besteht für andere Fluggesellschaften die Möglichkeit, zuzugreifen. Turkish Airlines hat sich bereits die ersten “übrigen” A350 sichern können; noch vor der Lufthansa, so aerotelegraph.

EU-Sanktionen verbieten die Auslieferung von Flugzeugen nach Russland

Die Europäische Union hat ein weitreichendes Sanktionspaket gegenüber Russland auf den Weg gebracht. Grund dafür ist der Angriffskrieg in der Ukraine. Seit einigen Monaten sind russische Airlines auf der EU-Luftsicherheitsliste und dürfen nicht mehr den Luftraum der Europäischen Union nutzen.

Die Sanktionen der Europäischen Union verbieten Flugzeug-Auslieferungen nach Russland

Des Weiteren inkludiert das EU-Paket auch wirtschaftliche Sanktionen. Viele Geschäfte zwischen EU-Unternehmen und Firmen aus Russland sind auf Eis gelegt oder komplett unterbunden. Somit auch die A350-Bestellung von Aeroflot, deren Auslieferung nach Russland nicht möglich ist. Da die Produktion der Flugzeuge schon begann, werden nun Abnehmer gesucht. Mit Turkish Airlines und Lufthansa finden sich zwei Fluggesellschaften, die sich stark für die “übrigen” A350 interessieren. Eine hat bereits die Verträge mit Airbus unterzeichnet.

Turkish Airlines und Lufthansa sind an den A350 interessiert

Auf dem Airbus-Werk stehen aktuell drei fertiggestellte A350, welche ursprünglich für Aeroflot gedacht waren. Aufgrund der Sanktionen kann keines dieser Jets an die russische Airline ausgeliefert werden. Derzeit suchen insgesamt 13 A350-Maschinen einen neuen Abnehmer. Turkish Airlines hat bereits Verträge mit Airbus über die ersten sechs Extra-Wide-Bodys abgeschlossen. Die drei fertiggestellten sowie drei weitere noch in der Produktion befindlichen Jets werden in diesem und im nächsten Jahr an die türkische Fluggesellschaft ausgeliefert.

Auch Lufthansa hat mit Airbus über die übrig gebliebenen A350 verhandelt, jedoch das Rennen um die ersten sechs Maschinen gegen Turkish Airlines verloren. Allerdings hat der europäische Flugzeugbauer noch sieben weitere Maschinen, welche für Aeroflot geplant waren, im Angebot. Vielleicht kann Lufthansa dort zuschlagen und die “interessante Markt-Opportunität” nutzen, wie Lufthansa-CEO Carsten Spohr den möglichen Kauf betitelt. Erst vor kurzem hat die deutsche Airline ihre Boeing 787-9 Bestellung erhöht, um kurzfristig mehr Langstreckenmaschinen zur Verfügung zu haben.

Fazit zum A350-Wettrennen von Turkish Airlines und Lufthansa

Es sind derzeit interessante Entwicklungen in der Luftfahrt. Viele Flugzeuge können nicht ausgeliefert werden und suchen neue Abnehmer. Die sind allerdings schnell gefunden und es ist zu einem Wettrennen zwischen Airlines gekommen. Das Rennen um die Aeroflot-Maschinen hat nun Turkish Airlines gewonnen. An wen die übrigen A350-900 gehen, ist noch offen; die Chancen für Lufthansa stehen allerdings gut. Ausserdem will auch Qatar Airways einige A350-1000 nicht mehr abnehmen. Auch hierfür sind Käufer bei Airbus sehr willkommen.

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Sobald Adrian einen Flughafen betritt, ist er glücklich. Es begeistert ihn in den Flieger zu steigen, aus dem Flugzeugfenster zu schauen und unsere Welt von oben zu sehen. Nach der Landung fasziniert es Adrian neue Orte, neue Kulturen zu erleben, gut zu Essen und Menschen aus aller Welt zu treffen.

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