Die aktuelle Corona-Krise hinterlässt deutliche Spuren in der Tourismusbranche. Dabei steht immer wieder eine Frage im Vordergrund: Wie lange dauert es bis zum Erreichen des Vorjahresniveaus? Martin Nydegger, der CEO von Schweiz Tourismus, befürchtet, dass eine Rückkehr zum Tourismus-Niveau von 2019 noch fünf Jahre dauern könnte.

Der Tourismuschef der Schweiz rechnet mit einer sehr langsamen Erholung des Tourismus in der Schweiz. In einem Interview gegenüber dem Nachrichtenportal watson, erklärt er, wie die Prognosen für diesen Sommer aussehen.

Ferien sind auch dieses Jahr möglich

In dem Interview gegenüber watson, liefert Nydegger recht optimistische Ansätze für Ferien in diesem Jahr. Denn auch wenn Auslandsaufenthalte im Moment noch nicht vorstellbar sind, bieten Inlandsferien eine gute Alternative, auch, um die Schweiz mal näher kennenzulernen. Das findet auch Martin Nydegger, denn er wird seine Sommerferien ebenfalls in der Schweiz verbringen, und zwar in Tessin. Bereits vor einigen Tagen haben wir darüber berichtet, dass zurzeit eine vermehrte Nachfrage für Inlandsreisen besteht, welches vor allem auf die neuen Lockerungen sowie die Öffnungen der Hotels zurückzuführen ist.

Laut dem CEO könnten vor allem Berggebiete sowie die ländliche Schweiz gut laufen für den Sommer. Dort hat man immerhin nicht das Gefühl, dass man nah an andere Menschen “klebt” und es besteht die Möglichkeit, sportliche Aktivitäten wie baden, biken oder wandern auszuüben. Ausserdem sei die Luft dort sauberer und purer. Insbesondere für Familien mit Kindern bietet dies eine gute Alternative in den Sommerferien. Laut Nydegger, kann der Sommer also stattfinden, auch wenn die Kapazitäten dafür geringer sind als zuvor, da man den Mindestabstand einhalten muss und die Hotels nur die Hälfte ihrer Kapazitäten anbieten können. Es wird dadurch unbedingt empfohlen, rechtzeitig zu reservieren.

Grosse Konkurswelle in Sicht

Laut Nydegger, werden alleine die Buchungen von Schweizer Gäste nicht ausreichend sein, da die Schweiz stark exportabhängig ist und so rund 55 Prozent der Gäste während des normalen Betriebes aus dem Ausland kommen. Die ausländischen Gäste werden daher als eine Notwendigkeit gesehen für die nächsten Saisons, da der Ausfall durch inländische Gäste allein nicht kompensiert werden kann. Der Tourismuschef befürchtet ausserdem eine grosse Konkurswelle, denn nach verschiedenen Umfragen, gaben von rund 4’000 Betrieben, 23 Prozent an, dass sie im Zuge der Pandemie nicht unbeschadet herauskommen werden. Dies hat natürlich einen großen wirtschaftlichen Schaden, da so Arbeitsplätze verloren gehen könnten, die zu einem Anstieg der Arbeitslosenquote führen würden.

Erst vor wenigen Tagen hat das Parlament Schweiz Tourismus 40 Millionen Franken zugesprochen, welche dafür genutzt werden sollen, um die Nachfrage in der Schweiz, sowie im Ausland zu fördern und das Vor-Corona-Niveau zu erreichen. Laut Nydegger, wird es jedoch einige Zeit dauern, bis das Niveau von 2019 erreicht wird, genauer gesagt, rechne er mit ungefähr fünf Jahren. Diese Zahl zeigt, wie tief der Einschnitt in der Tourismusbranche tatsächlich ist.

Fazit zur Prognose des Tourismuschefs

Fokussieren möchte sich die Schweiz in naher Zukunft hauptsächlich auf europäische Gäste, weshalb alles dafür getan wird, die Schweiz als sauberes und sicheres Ziel zu vermarkten. Die Prognose, dass es fünf Jahre dauern könnte, bis das Niveau von 2019 in der Schweiz erreicht wird, zeigt, wie stark die Corona-Pandemie das Land trifft. Nichtsdestotrotz blickt Nydegger optimistisch in die Zukunft und hofft, dass die Gäste genug Vertrauen mitbringen, um die Schweiz als Zielort zu buchen.

Autorin

Durch das Aufwachsen in zwei Kulturen wuchs als Kind schon Angie's Neugier gegenüber neuen Kulturen und Ländern. Wenn Sie nicht gerade in Berlin ist, um ihre Vorlesungen abzusitzen, ist sie - wie ihre Freunde immer schön sagen - "überall & nirgendwo" und verschafft Euch neue und spannende Reise Infos!

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