Neben dem Coronavirus, sind auch die Klimadebatte und der Umweltschutz weiterhin ein grosses Thema in der Luftfahrt. Während schon etliche Airlines mit mal mehr und mal weniger grossen Massnahmen von sich Reden machen, hängen andere noch hinterher.
In Sachen Umweltschutz ergreift nun aber auch die Swiss erste Massnahmen, zumindest testweise. So wurde bis vor kurzem auf einigen Flügen kein Plastikbesteck mehr zum Catering gereicht, stattdessen gab es Gabeln, Messer und Löffel aus Bambus. Das könnte künftig helfen den Plastikmüll deutlich zu reduzieren.
Berichte der Crews entscheiden über Einführung
Erst vor kurzem hat der Schweizer Flag-Carrier Swiss auf einzelnen Flügen Holzbesteck an die Passagiere zum Essen ausgegeben. Dieses könnte das Einweg-Plastikbesteck ersetzen, um den dadurch verursachten (Plastik-)Müll zu verringern und der Umwelt so etwas Gutes zu tun. Allerdings handelte es sich dabei zunächst nur um einen Testlauf, wie die Swiss gegenüber Medien bestätigte. Ein Sprecher des Star Alliance-Mitglied sagte dazu, dass es das Ziel der Swiss sei, “das derzeit auf Kurz- und Langstrecke eingesetzte Plastikbesteck durch eine geeignete, nachhaltigere Alternative zu ersetzen”.
Seit etwa Mitte Februar und über einen Zeitraum von rund zwei Wochen testete die Swiss den Einsatz des Holzbestecks. Dazu wurde auf ausgewählten Flügen der Swiss ab Zürich das aus Bambus hergestellte Einwegbesteck zum Catering gereicht. Zumindest in der Economy Class, wo normalerweise Plastikbesteck zur Einmalnutzung verteilt wird. In der First und Business Class wird üblicherweise Besteck aus Edelstahl gereicht. Ob das Bambusbesteck jedoch tatsächlich eingeführt wird, möchte die Swiss erst nach Erhalt der Abschlussberichte der am Testlauf beteiligten Crews entscheiden.
Massnahmen sollen über EU-Direktive hinaus gehen
So möchte die Swiss das eigene Bordprodukt nachhaltiger, ergo umweltfreundlicher gestalten. Damit reagiert die Airline auch auf eine neue Direktive der Europäischen Union, in der der Rahmen der Verwendung von Plastikverpackungen und Einwegplastik-Artikeln neu geregelt wurde. Jedoch möchte die Swiss “über die gesetzlichen Vorschriften hinausgehen und so einen noch grösseren Beitrag zur Vermeidung von Plastikmüll leisten”, wie es von der Airline weiter heisst. Allerdings wird auch das Holzbesteck nur einmalig verwendet und nach Gebrauch weggeworfen. Laut Swiss könnten die Passagiere das Bambusbesteck jedoch mitnehmen um es wieder zu verwenden, schliesslich sei es “sehr robust, leicht” und passe gut ins Handgepäck.
Fazit zum Testlauf der Swiss
Fast schon ‘heimlich’ testete die Swiss die Nutzung von Holzbesteck als möglichen Ersatz für das umweltschädliche Plastik beim Catering in der Economy Class. Wenngleich das Bambusbesteck – sollten es die Passagiere ‘wider Erwarten’ nicht mit nach Hause nehmen – ebenfalls direkt im Müll landet, handelt es sich dabei dennoch um eine deutlich umweltfreundlichere Alternative zum Plastik. So bleibt letztlich nur zu hoffen, dass die Berichte der Crews positiv ausfallen und Swiss das Holzbesteck konzernweit einführen wird.