Seit Anfang des Monats ist die letzte von zwölf Boeing 777-300ER mit der neuen Nachhaltigkeits-Technologie unterwegs.

Nachdem die Lufthansa-Tochter Swiss bereits vor zwei Jahren zum Vorreiter durch den Einsatz der neuen Sharkskin-Technologie bei Passagierflügen wurde, erreicht die Airline nun einen neuen Meilenstein. Wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht, wurden indessen alle Boeing-Jets mit der Folie ausgestattet. Ob weitere Flugzeugtypen folgen, wird sich zeigen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Anfang Mai wurde die Boeing 777-300ER Flotte vollständig mit der Sharkskin-Technologie ausgestattet
  • Eine spezielle Folie soll dabei den Treibstoffverbrauch und CO2-Ausstoss reduzieren
  • Die Swiss erwägt, weitere Flugzeugtypen mit der neuen Technologie auszustatten

Vorreiter mit vollständiger Flotte

Eine Folie, angelehnt an die Haut von Haien – diese neuartige Technologie zur Reduktion von CO₂-Emissionen und dem Treibstoffverbrauch setzt der Mutterkonzern Lufthansa bereits eine Weile in der Luftfracht ein. Im Oktober 2022 weitete Swiss die Technologie als erste Airline auch auf Passagierjets aus. Damit wurde die Lufthansa-Tochter zum Vorreiter der Luftfahrtbranche und setzte das mit Sharkskin ausgestattete Flugzeug von Zürich nach Miami ein. Der damals ersten Boeing 777-300ER sind inzwischen noch viele weitere gefolgt.

Die Folie wird präzise am Flugzeug angebracht

Über anderthalb Jahre hinweg wurden indessen weitere elf Flugzeuge nachgerüstet, sodass Swiss nun über eine gesamte Flotte aus zwölf Jets mit neuer Sharkskin-Technologie verfügt. Seit Mai sind alle Flugzeuge im Einsatz – der letzte Jet mit der Immatrikulation HB-JNF ist Anfang des Monats an den Start gegangen.

Nach Aussagen der Schweizer Lufthansa-Tochter wurden im vergangenen Jahr 2023 bereits mehr als 2’200 Tonnen Kerosin und etwa 7’100 Tonnen CO₂ eingespart. Auf diese Nachhaltigkeits-Strategie blickt das Unternehmen bereits positiv zurück:

Wir sind sehr zufrieden mit den bisherigen Resultaten und stolz, dass wir als erste Fluggesellschaft weltweit eine ganze Flotte mit AeroSHARK ausgerüstet haben. Das Bekleben eines Flugzeugs dauert jeweils rund eine Woche und verlangt von unseren Mitarbeitenden nach höchster Präzision. Es freut mich, dass sich dieses Engagement lohnt und wir unseren Flugbetrieb damit ein weiteres Stück nachhaltiger machen konnten.

Claus Bauer, Swiss-Technikchef

Aktuell wird seitens der Airline geprüft, die Technologie auch auf weitere Langstrecken-Flugzeuge auszuweiten. Ihr wollt auf einem Flug mit der neuen Technologie dabei sein?

Was ist die Sharkskin-Technologie?

Die Sharkskin-Technologie wurde von der deutschen Unternehmensgruppe Lufthansa in Zusammenarbeit mit BASF, einem ebenfalls deutschen Chemieunternehmen, entwickelt. Es handelt sich dabei um dünne Folien, die am Rumpf und an den Triebwerken des Flugzeugs befestigt werden. Wie der Name bereits erwarten lässt, ähnelt die Folie in ihrer Struktur dabei der Haut von Haien. Kleine Rillen imitieren dieses Naturphänomen und sorgen damit für weniger Widerstand beim Fliegen.

Die durchsichtige Folie bringt nachhaltige Vorteile

Das sorgt für weniger Treibstoffverbrauch und infolgedessen für einen geringeren CO₂-Ausstoss. Laut den Berechnungen der Lufthansa spart ein Flugzeug pro Flug damit knapp ein Prozent an Treibstoff. Hochgerechnet auf die gesamte Flotte und ein Jahr spart der Kranich damit 3’700 Tonnen Kerosin und stösst 11’700 Tonnen weniger CO₂ aus. Im vergangenen Jahr haben sich diese Hochrechnungen allerdings noch nicht bestätigt. Berichte zeigen, dass es weiterer drastischer Anpassungen oder neuer Massnahmen bedarf, um das Klimaziel in der Luftfahrt bis 2050 wirklich zu erreichen.

Obwohl Swiss auch im Bereich Treibstoff auf Nachhaltigkeit setzt und die Strategie zum Schutz des Planeten weiter ausweitet, wurde die Schweizer Airline von der Europäischen Union (EU) unter die Lupe genommen. Diese untersucht aktuell stichprobenartig verschiedene Fluggesellschaften auf Greenwashing und fordert Nachweise, ob die Behauptungen zur CO₂-Reduzierung wissenschaftlich fundiert sind.

Autorin

Wenn Ricarda auf Reisen ist, fühlt sie sich am lebendigsten. Infiziert vom Reisefieber wurde sie im Jugendalter durch ein Auslandsjahr in den USA. Egal ob mit dem Van, Backpack, Boot oder im Hotel: Sie ist immer bereit für ein neues Abenteuer, gerne auch mit viel Adrenalin. Nach ihrem Journalismus-Studium kann sie bei reisetopia ihre beiden Leidenschaften voll ausleben und versorgt Euch mit spannenden News.

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