Am 4. März nahm erstmals nach 30 Jahren eine Boeing 737-800 einen Passagierflug unter den Farben Singapore Airlines’ auf.
Es ist über drei Jahrzehnte her, dass Singapore Airlines einen Passagierflug mit einer Boeing 737 durchführte. Die nachfrageärmere Kurzstrecke wurde zumeist von der Tochterfluggesellschaft SilkAir durchgeführt. Aufgrund der vollständigen Integration von SilkAir, führt Singapore Airlines nun auch wieder Kurzstreckenflüge mit Schmalrumpfflugzeugen durch, die zuvor im Dienst der Tochterfluggesellschaft standen, wie beispielsweise die Boeing 737-800.
Erster Flug führt nach Phuket
Wer glaubt, dass Singapore Airlines erstmals eine Boeing 737 besitzt, liegt falsch. Bereits in den 1970er Jahren führte Singapore Airlines Flüge mit der Boeing 737-100 und der Boeing 737-300 durch. Jahrzehnte später übernahm Singapore Airlines wieder eine Boeing 737. Die Boeing 737-800 mit der Registrierungsnummer 9V-MGA ist jedoch kein neues Flugzeug, dass das Boeing-Werk verlässt. Bei dem Flugzeug handelt es sich um eine sechs Jahre alte Boeing 737, die für über fünf Monate gegroundet war und zuletzt am 20. März für SilkAir zum Einsatz kam. Aufgrund der Eingliederung der Tochterfluggesellschaft SilkAir operiert Singapore Airlines fortan wieder mit Schmalrumpfflugzeugen auf der Kurzstrecke. In der Vergangenheit war es üblich, dass die renommierte Fluggesellschaft häufig auf die Boeing 777 oder auch auf die Boeing 787 zurückgriff. Nach über 30 Jahren war es am 4. März endlich so weit. Eine Boeing 737-800 von Singapore Airlines nahm einen Kurzstreckenflug von Singapur nach Phuket auf.
Der erste Flug einer Boeing 737 führte in die beliebte Touristenregion Phuket. Wie FlightRadar24.com zeigt, hob die Boeing 737-800 mit der Flugnummer SQ736 um 16:21 Uhr Ortszeit am Changi Airport ab. Nach einer Flugzeit von 1:44 Stunde landete das Flugzeug um 17:05 Uhr Ortszeit auf Phuket. Nach einem kurzen Aufenthalt flog Singapore Airlines um 18:13 Uhr zurück nach Singapur, wo die Boeing 737-800 um 21:06 Uhr wieder landete.
Vier weitere Ziele folgen
Noch in diesem Monat möchte Singapore Airlines das Boeing 737-Netzwerk um weitere vier Ziele ausbauen. Dabei sticht ein Ziel besonders ins Auge, doch dazu später mehr. Ab dem 8. März möchte Singapore Airlines die chinesische Millionenmetropole Chongqing anfliegen. Die Millionenstadt gilt als aufstrebende Großstadt, die sich selbst in wenigen Jahren auf Augenhöhe mit Peking und Shanghai sehen möchte. Am 15. März folgt Bandar Seri Begawan, besser bekannt als Hauptstadt des Königreichs Brunei. Nur zwei Tage später folgt mit Phnom Penh die Hauptstadt Kambodschas.
Zum Ende des Monats folgt ein weiteres Ziel, dass wir alle so nicht erwartet hätten. Ab dem 30. März möchte Singapore Airlines den Velana International Airport mit einer Boeing 737-800 anfliegen. Der Velana International Airport ist der Flughafen der Malediven. Ein Flug auf die Malediven mit einer Boeing 737-800 durchzuführen ist aus wirtschaftlicher Sicht durchaus nachvollziehbar, jedoch möchte ich mit Blick auf das Bordprodukt nur bedingt mit einer Boeing 737-800 auf die Malediven fliegen.
Konkurrenzfähiges Bordprodukt?
An Bord der Boeing 737-800 finden bis zu 162 Passagiere Platz. Die Kabine ist in eine Business Class mit zwölf Sitzplätzen sowie einer Economy Class mit 150 Sitzplätzen aufgeteilt. Die Business Class ist über drei Reihen in einer 2-2-Konfiguration aufgeteilt. Jüngst hatte Singapore Airlines angekündigt, dass man zukünftig in allen Flugzeugen eine vollwertige Business Class mit Full Flat Sitzen einbauen möchte. Die Sitze lassen sich dann in ein vollständig flaches Bett umwandeln. Bei den Flugzeugen von SilkAir hat man zum jetzigen Zeitpunkt nur die Lackierung überarbeitet. Die Kabine wurde noch nicht umgerüstet. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Ihr in der Business Class breitere Sitzplätze mit einem Sitzabstand von 95 Zentimetern vorfindet. Für kürzere Strecken ist das vollkommen ausreichend, auf längeren Flügen mit Flugzeiten von über fünf Stunden ist diese Business Class nur bedingt konkurrenzfähig. Zudem möchte Singapore Airlines die Boeing 737-800 wohl auch auf Flügen Richtung Australien oder Indien einsetzen. Singapore Airlines verspricht jedoch weiterhin ein herausragendes Borderlebnis:
As we take to the skies in the Singapore Airlines livery, and embark on our transition journey, we are also elevating our promise—so you can enjoy a world– class experience, no matter how short your journey.
Neben dem Sitzplatz ist das Catering sowie das In-Flight Entertainment von Bedeutung. An Bord der Boeing 737-800 wird es kein WiFi geben. Darüber hinaus gibt es kein eingebautes Entertainment-System. Um das Entertainment-System nutzen zu können, müssen Passagiere eine App auf ihrem Smartphone oder Tablet downloaden. Das Catering wird dem Angebot von Singapore Airlines angeglichen – gegenüber den Menüs von SilkAir definitiv ein Upgrade.
Fazit zum Einsatz der Boeing 737-800 bei Singapore Airlines
Nach über 30 Jahren ist wieder eine Boeing 737 für Singapore Airlines im Einsatz. Der Jungfernflug nach Phuket ist geglückt. In den kommenden Tagen nimmt Singapore Airlines weitere Strecken auf. Ob der Einsatz einer Boeing 737-800 von Erfolg gekrönt sein wird entscheidet wohl die Achillesferse – das derzeitige Bordprodukt. Sofern die regionale Business Class aus der Boeing 787-10 Einzug in die 737 erhält sollte dem Erfolg der Boeing 737-800 nichts entgegen stehen.