Diesen Sommer hat die Schweizer Hotellerie eine Art Boom an Gästen aus dem Inland erlebt. Durch die Reisewarnungen entschieden sich viele dafür, die Ferien im eigenen Land zu verbringen. Trotzdem kommt die Hotellerie nicht an die Vorjahreswerte heran.

Der grosse Nachfrageanstieg bei einigen Hotels in der Schweiz war nicht gleichmässig verteilt. Einige Destinationen konnten vom “Corona-Sommer” profitieren, andere gingen leer aus. So kommt es, dass die Übernachtungszahlen verglichen mit dem Vorjahr trotzdem um 26,4 Prozent sanken, wie die htr hotel revue berichtet.

Logiernächte von Schweizern stiegen an

Verglichen zu den Vormonaten des Jahres 2020 hat sich die Lage in der Schweizer Hotellerie verbessert. Insbesondere Gäste aus dem Inland verbuchten gestiegene Logiernächte. Im Juli 2020 übernachteten 31 Prozent mehr Schweizer in Schweizer Hotels als noch im Vorjahr.

Diese positive Entwicklung wird jedoch vom dagegen wirkenden Rückgang an internationalen Gästen abgeschwächt. Die Zahl der Logiernächte von Nicht-Schweizer Gästen sank um 69 Prozent. Noch dramatischer sehen die Zahlen aus, wenn man sich allein auf die sonst so starken Märkte wie USA, China und andere asiatische Länder fokussiert. Hier betrug der Rückgang rund 90 Prozent aufgrund der noch immer anhaltenden Reisebeschränkungen.

Gewinner und Verlierer

Positive Ergebnisse erzielten also diejenigen Hotels, die sich auf den inländischen Tourismus spezialisiert haben oder neuartige Destinationskonzepte eingeführt haben. Dazu gehören einige Destinationen im Kanton Graubünden aber auch in Tessin. Die Hotels in den Städten hingegen blieben so gut wie leer.

Genf und Zürich verzeichnen Gästerückgänge um 80 Prozent, Basel um 70 Prozent. In einem vorherigen Artikel berichteten wir bereits über die schwierige Lage für Stadthotels, erste mussten bereits den Betrieb einstellen. Aber nicht nur Stadthotels befinden sich dieses Jahr in einer misslichen Lage. Auch Berghotels, die sich auf Touristen aus Übersee spezialisiert haben, mussten starke Einbussen hinnehmen.

Fazit zu den Gästezahlen in den Schweizer Hotels

Auch wenn es eine positive Entwicklung ist, dass sich dieses Jahr mehr Schweizer für Ferien im eigenen Land entschieden haben, so können diese die Verluste, die durch den Wegfall der ausländischen Gäste entstehen, nicht auffangen. Was erfreulich für einige Hotels war, war umso schmerzhafter für andere. Für die gesamte Branche bleibt dennoch zu hoffen, dass bald wieder mehr internationale Gäste einreisen dürfen, sodass auch die Hotels, denen es in den vergangenen Monaten nicht gut ergangen ist, bald wieder Gäste empfangen können.

Autor

Wenn Anna unterwegs ist, ist sie in ihrem Element. Selten ist sie mehr als ein paar Tage am selben Ort. Der nächste Kurztrip oder eine Fernreise stehen immer schon in ihrem Kalender. Nach ihrem Tourismus-Studium konnte sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen und teilt ihre Erfahrungen, Tipps und News aus der Reisewelt mit euch.

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