SBB präsentiert das Grossprojekt des Umbaus des Bahnhofs Luzern. Für 3,3 Milliarden Franken sollen zwei Tunnel gebaut werden, unter dem Vierwaldstättersee sowie der Stadt.
Anfang Mai hat SBB erste Informationen zum SBB Fahrplanwechsel 2024 präsentiert, der ab dem 10. Dezember 2023 in Kraft treten wird. In einem komplett anderen zeitlichen sowie finanziellen Rahmen gab SBB Ende Mai nun die Pläne des Umbaus des Bahnhofs Luzern bekannt. Der viertgrösste Bahnhof leidet schon länger an Kapazitätsproblemen. Ein Grossprojekt von 3,3 Milliarden Franken soll das ändern, so SRF.
Drei Elemente für 3,3 Milliarden Franken
Der Bahnhof Luzern hat vieles, Seesicht, eine Fachhochschule im gleichen Gebäude sowie ein Torbogen. Doch der viertgrösste Bahnhof der Schweiz hat auch etwas nicht und das ist genügen Kapazität. Während jeden Arbeitstag durchschnittlich 700 Züge und mehr als 100’000 Passagiere den Bahnhof nutzen, ist es konstant etwas eng. Das liegt unter anderem daran, dass es ein Kopfbahnhof ist. So können Züge nur das Gleis den Bahnhof verlassen, über das sie eingefahren sind.
Um dieses Problem zu lösen, präsentiert SBB konkrete Pläne des Grossprojekts. Für 3,3 Milliarden Franken soll der Bahnhof Luzern durch drei Elemente umfassend umgebaut werden.
- Tiefbahnhof
Während der Bahnhof Luzern aktuell nur über überirdische Gleise verfügt, ist es der Plan ein unterirdischer Bahnhof mit vier Gleisen zu bauen. - Dreilindentunnel
Weiter sieht es der Plan vor, den Dreilindentunnel zu bauen, der rund 4’000 Meter unter dem Vierwaldstättersee hindurchführt und vier Kilometer lang ist. - Neustadttunnel
Als letzter Punkt ist es geplant, der Neustadttunnel zu bauen, der rund zwei Kilometer lang ist.
Dabei stellt das zweite Element von dem Unterwasser-Tunnel eine Herausforderung dar. Während zuerst geplant wurde, das Seebecken schrittweise trockenzulegen, wurde nun eine andere Strategie präsentiert. Dabei würden fünf vorgefertigte Teile schrittweise in den See hinabgesenkt werden.
Ein Generationenprojekt in den Kinderschuhen
Die Bauzeit ist auf elf bis 13 Jahren angesetzt, wobei es jedoch noch eine Zeit dauert, bis die Finanzierung zugesichert werden kann. SBB rechnet frühstens mit einem Baubeginn der 2030er-Jahre.
Über die Finanzierung sowie Realisierung des Umbauprojekts des Bahnhofs Luzern entscheidet voraussichtlich 2027 das Bundesparlament. Zur Konkurrenz stehen weitere Projekte, die Infrastruktur zwischen Winterthur und St. Gallen. Der Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdirektor von Luzern äussert sich dazu wie folgt:
Wir müssen der ganzen Schweiz nun klarmachen, dass wir seit 50 Jahren keine neue Bahninfrastruktur bekommen haben. Jetzt ist wieder mal die Zentralschweiz an der Reihe.
Fabian Peter, Luzerner Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdirektor
Fazit zum Projekt des Umbaus des Bahnhofs Luzern
Der Umbau des Bahnhofs Luzern stellt ein Generationenprojekt dar. Sofern die Finanzierung von 3,3 Milliarden Franken zugesichert würde und der Bau 2030 beginnen würde, könnten erste Personen etwa 2043 den neuen Bahnhof nutzen. Wir sind gespannt, ob und wie es in den nächsten 20 Jahren rund um die Infrastruktur in Luzern weitergehen wird.