Am 13. Dezember fand der SBB-Fahrplanwechsel statt, der mit vielen Veränderungen daherkam, wie etwa die Verkürzung der Reisedauer von Zürich nach München oder Lugano.
Bahnfahren hat im Zuge der Klimadebatte aber auch der Corona-Krise eindeutig an Popularität hinzugewonnen. Selbstverständlich ist es dabei Aufgabe der Bahnen ihr Produkt stetig zu verbessern, sodass Zugfahren noch effizienter und angenehmer wird. Die Schweizerischen Bundesbahnen haben in ihrem Fahrplan für 2021, der bereits jetzt ab Dezember gilt, einige Neuerungen bekannt gegeben, über die wir in diesem Artikel einmal einen Überblick verschaffen wollen.
Fertigstellung der NEAT: Zürich – Lugano in weniger als zwei Stunden
Das wohl grösste Projekt, das Zeitgleich zum Fahrplanwechsel fertiggestellt wurde, war mit der Inbetriebnahme des Ceneri-Basistunnels die Fertigstellung des Jahrhundertwerks NEAT (Neue Eisenbahn-Alpentransversale). Fast 30 Jahre wurde an dem Projekt gefeilt, nun ist es vollendet. Durch das Bahnprojekt rücken der Norden und der Süden des Landes näher zusammen, da sich in Zukunft einige Strecken zeitmässig deutlich verkürzen.
Die Schweiz erreicht mit der NEAT eine schnelle und umweltfreundliche Verbindung zwischen Nord und Süd.
Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga
Es ergeben sich dabei besonders Vorteile für die Strecke Zürich – Lugano, für die nun weniger als zwei Stunden benötigt werden. Das Tessin profitiert ebenfalls, da die Konnetkivität im Kanton deutlich verbessert wird. Die Fahrt von Locarno nach Lugano dauert nun nicht mal mehr 30 Minuten. Aber auch im internationalen Zugverkehr wird er eine grosse Rolle spielen. Durch die Nutzung des Tunnels können fortan im Güterverkehr zwischen Rotterdam und Mailand rund zwei Stunden eingespart werden.
Vollständig elektrifizierte Strecke Zürich – München verringert Fahrtzeit auf vier Stunden
Ein weiteres Highlight des neuen Fahrplans ist die Aufstockung der Verbindungen nach München. Mit 12 Zugfahrten täglich wird das Angebot der Bahn dabei verdoppelt. Um dies zu realisieren, kooperieren die SBB mit den ÖBB und der DB. Die Deutsche Bahn hat die Strecke dabei auf ihrer Seite in den drei letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut und elektrifiziert. Damit wurde die Verbindung nicht nur klimafreundlicher, sondern durch den Abschluss der Bauarbeiten deutlich schneller. Fast eine Stunde kann somit auf dem Weg von Zürich nach München eingespart werden, sodass nur die Strecke nur noch vier statt der bisherigen fast fünf Stunden dauert.
Die Bahn ist ein umweltfreundliches und attraktives Verkehrsmittel in Europa. Mit dem Ausbau der Strecke Zürich – München unterstreichen wir diese Ambition. Wir haben gemeinsam mit der DB und weiteren Partnern lange auf diesen Moment hingearbeitet und freuen uns umso mehr, dass wir jetzt mit dem neuen EuroCity dieses attraktive Angebot zwischen Zürich und München für unsere Kunden in Betrieb nehmen können.
Vincent Ducrot, CEO der SBB
Von der erhöhten Taktung und Effizient der Verbindung profitieren nicht nur die Städte Zürich und München selbst, sondern auch die Regionen, die an der Strecke liegen. Orte wie Lindau, Bregenz und St. Gallen können sich im kommenden Jahr auch auf eine deutlich bessere Anbindung freuen. Für das darauffolgende Jahr sind sogar noch weitere Verbesserungen vorgesehen, die die Fahrtzeit noch weiter kürzen können, sodass die Strecke München – Zürich dann in unter vier Stunden zurückgelegt werden kann.
Das ist ein ganz wichtiger Lückenschluss im internationalen Bahnverkehr. Mit unseren pünktlich abgeschlossenen Bauarbeiten sichern wir ein attraktives Reiseangebot zwischen den Metropolen München und Zürich. Dank der Elektrifizierung sind unsere Reisenden klimafreundlich unterwegs. Und in gut einem Jahr noch schneller: Dann wird sich die Fahrzeit um noch einmal 30 Minuten verkürzen.
DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla
Fazit zum Fahrplanwechsel und den schnelleren Verbindungen der SBB
Die Neuerungen im Fahrplan der SBB bringen vor allem eines mit: mehr und schnellere Verbindungen innerhalb der Schweiz aber auch im internationalen Bahnverkehr. Damit gibt es in 2021 tatsächlich die Chance, noch mehr Menschen von der Nutzung der Bahn zu überzeugen, da sie vom Zeit- und Komfort-Aspekt immer wettbewerbsfähiger wird. Dass einige Strecken noch nicht in vollem Umfang sofort angeboten werden können, ist weiterhin der Corona-Pandemie geschuldet, jedoch werden alle positiven Veränderungen deutlich, sollte sich die Lage wieder entspannen.