Eine der meistbesuchten Inseln im Mittelmeer ist Sardinien. Nun soll dem Massentourismus durch die Regulierung der Zahl der Strandbesucher entgegengewirkt werden.
Im Sommer tummelt sich nicht nur die Hautevolee im noblen Badeort Porto Cervo an der Costa Smeralda in ihren Luxusjachten, es gibt auch eine Schattenseite der Insel – den Massentourismus. Diesem will man einen Riegel vorschieben, wie travelnews berichtet. Eine Reservierungspflicht für Strände soll eingeführt werden.
Strandbesuch nur noch mit Reservierung
Es gibt auf Sardinien zwei Seiten des Tourismus. Einerseits verbringen hier im Sommer viele “Schöne und Reiche” im Porto Cervo ihre Ferien, andererseits gibt es an anderen Orten wie zum Beispiel an der Cala dei Gabbiani oder auch in Cala Biriala das Problem des Massentourismus. Hier sind überfüllte und leider auch zugemüllte Strände an der Tagesordnung. Mit Reservierungen für den Strandbesuch wollen einzelne Gemeinden versuchen, das Problem einzudämmen.
Unsere Insel besteht grösstenteils aus zerklüfteten Klippen, mit nur einem Dutzend Stränden, sodass alle dorthin strömen und diese überfüllen. Wir können es uns nicht länger leisten, wie in der Vergangenheit Tausende von Sonnenhungrigen an einen Ort zu drängen, das ist nicht nachhaltig.
Bürgermeister von Baunei, einem kleinen Dorf in einer abgelegenen Gegend im Osten Sardiniens
An vier Stränden wird nun eine Obergrenze für Sonnenanbeter eingeführt. An der Cala dei Gabbiani und in Cala Biriala liegt diese bei 300 Besuchern täglich, an der Cala Goloritze sind es 250 und am grössten Strand der Insel Cala Mariolu sogar 700. Buchen kann man seinen Strandtag über eine App, dies muss mindestens 72 Stunden vor dem Besuch erfolgen.
Strandmatten statt Strandhandtücher
In dem Fischerdorf Stintino an der Nordküste mit dem rosafarbenen Korallenstrand von La Pelosa geht man noch einen Schritt weiter. Hier wurde nicht nur die Besucherzahlen auf 1’500 täglich limitiert und ein Eintrittspreis in Höhe von 3,40 Franken, beziehungsweise 3,50 Euro, eingeführt, man verbietet nun auch Strandhandtücher nach Aussage der Bürgermeisterin Rita Limbania Vallebella. An nassen Handtüchern bleibt Sand hängen, wodurch im Laufe der Jahre viel Sand verloren geht. Bei Strandmatten ist dies nicht der Fall. Wer sich nicht an die Regel hält, muss mit einer Strafe von mindestens 100 Franken rechnen. Wer es wagt, Sand mitzunehmen, kann sogar mit einem Bussgeld von bis zu 3’000 Franken rechnen. Hunde sind an diesem Strand natürlich auch verboten.
Fazit zum Besucherlimit auf Sardinien
Diverse Gemeinden auf Sardinien gehen dazu über, die Zahl der täglichen Strandbesucher zu limitieren, um gegen den Massentourismus anzugehen. Buchen kann man seinen Strandbesuch über eine App, dies muss allerdings mindestens drei Tage vorher geschehen. Die zugelassene Zahl der Besucher variiert je nach Grösse des Strandes zwischen 250 und 1’500. Auch ein Eintrittsgeld in Höhe von 3,40 Franken muss an dem grössten Strand der Insel La Pelosa, gezahlt werden.