Nachdem man noch immer zu keiner Einigung in dem Streit über Flugzeuglackierung gefunden hat, enthalten beide Seiten offenbar wichtige Informationen vor.

Der Streit zwischen Qatar Airways und Airbus zieht sich nun schon seit geraumer Zeit hin. Die beiden Parteien, die sich gegenseitig verklagen, weigern sich wohl allerdings vor Gericht, wichtige von ihnen geforderte Dokumente vorzulegen. Dies könnte gravierende Folgen für den Prozessverlauf haben, wie simpleflying berichtet. Warum die plötzliche Überarbeitung des fehlerhaften Materials seitens Airbus aktuell Zweifel aufkommen lässt und weshalb dem katarischen Flag-Carrier ein Ultimatum gesetzt wurde, das er besser nicht verstreichen lässt, zeigen wir Euch im Folgenden.

Neues Design – ohne Hintergedanken?

Kürzlich sorgte der Flugzeughersteller Airbus für Aufsehen, indem er das fehlerhafte Material, welches überhaupt erst zu dem kostenintensiven Rechtsstreit der beiden Fluggesellschaften geführt hatte, austauscht und von nun an neuen Flugzeuglieferungen nicht mehr verwendet. Dies nährte den Diskurs von Qatar Airways, die behaupten, dass die Lackschäden am Airbus A350, welche durch die verbaute Blitzschutzfolie hervorgerufen worden, die Flugsicherheit beeinträchtigen würden.

Airbus bestreitet dies zwar, gibt aber zu, dass es ein Problem sei, dass der Lack an den an die katarische Fluggesellschaft sowie an weitere Airlines gelieferten Flugzeugen abblätterte. Auch die Europäische Agentur für Flugsicherheit bekräftigte, dass die optischen Makel keinerlei Auswirkungen auf die Sicherheit der Passagiere und des Kabinenpersonals haben. Dem Flugzeughersteller Airbus wird derweil vonseiten Katars die Beeinflussung der Entscheidung der Luftfahrtbehörde unterstellt, berichtet simpleflying weiter.

Richter fordert Beweise von Qatar Airways

Im Gerichtsprozess an sich gibt es aktuell jedoch einen anderen, weitaus gravierenderen Aufhänger, der den involvierten Richter dazu veranlasst, mehrere Male das Wort absurd im Zusammenhang mit der Argumentation der katarischen Airline zu verwenden. Demnach geht es darum, dass Qatar Airways nach mehrmaliger Aufforderung die Behauptung, dass die katarische Luftfahrtbehörde (QCAA) ursprünglich die Flugtauglichkeit der von Lackschäden betroffenen Flugzeuge infrage gestellt hat und somit für das Grounding verantwortlich war, zu belegen noch immer keine Beweise hierfür erbracht hat.

If those gaps [in the evidence] remain and cannot be explained, especially as Mr Al Baker apparently is not giving evidence, then they [Airbus] will make an application that I should draw an adverse inference, either in relation to his absence or in relation to documentary absence, and there is very well-developed case law as far as that goes.

Sir David Michael Waksman – Richter des Verfahrens

Hinzu kommt, dass laut dem mit der Angelegenheit betrauten Richter im britischen High Court der CEO von Qatar Airways sich im Prozess selten sehen lasse und auch generell wenig Anteil nehme. Laut vertraulichen Quellen wurde Qatar Airways schon bevor die Causa A350-Lackschäden vor Gericht ging, geraten, so wenige Informationen wie möglich aktenkundig zu machen respektive aufzuschreiben, sodass es nicht als Beweis genutzt werden könne.

Fazit zur Vorenthaltung von Beweisen im Rechtsstreit zwischen Qatar Airways und Airbus

Die Lackschäden an den von Airbus an mehrere Fluggesellschaften gelieferten Flugzeuge der Baureihe A350 nehmen wohl weder für Qatar Airways noch für den Flugzeughersteller ein gutes Ende. Der Gerichtsstreit, welcher sehr öffentlichkeitswirksam ausgetragen wird, geht erst im April in die nächste Runde, doch bereits jetzt gibt es einige brisante Informationen. Wie sich der Konflikt entwickelt und ob es im Endeffekt überhaupt einen Sieger geben wird, bleibt abzuwarten.

Autor

Sandro ist Content Editor und seit Januar 2022 bei reisetopia tätig. Seitdem er mit nur einem Jahr seinen ersten Langstreckenflug antrat und danach 6 Jahre lang im Ausland aufwuchs, war er von Reisen begeistert. Heute versorgt er Euch vor allem am Wochenende mit interessanten Inhalten.

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