Wieder haben Protestaktionen den Betrieb an Flughäfen in Deutschland eingeschränkt. Besonders waren die Flughäfen Köln/Bonn, Stuttgart und Nürnberg.

Erst Anfang des Monats wurde der Flugverkehr am Flughafen Halle/Leipzig durch einen Protest drei Stunden lang blockiert. Die Lufthansa warnte daraufhin vor gezielten Störaktionen von Klimaaktivisten. Nun haben Mitglieder der Aktivistengruppe “Letzte Generation” am Donnerstagmorgen wieder den Flugbetrieb an mehreren deutschen Airports eingeschränkt, wie unter anderem die Tagesschau berichtet.

Das Wichtigste in Kürze

  • Mitglieder der Aktivistengruppe “Letzte Generation” haben sich heute morgen erneut auf den Rollbahnen von mehreren deutschen Flughäfen festgeklebt
  • Der Flugverkehr wurde dadurch an den Airports Köln/Bonn, Stuttgart und Nürnberg eingeschränkt, auch in Berlin-Brandenburg gab es Proteste
  • Weitere Protestaktionen gab es auch gestern am Flughafen München, hier wurde der Flugbetrieb jedoch nicht gestört

Mitglieder kleben sich auf der Rollbahn fest

Eigentlich wollte man nach den letzten Protestaktionen der Letzten Generation an deutschen Flughäfen Ende Juli noch ins Gespräch gehen. Die Süddeutsche berichtete über den Versuch einer Terminfindung für ein Treffen der Klimaaktivisten mit dem Flughafenverband ADV. Doch an diesem Donnerstagmorgen, den 15. August, folgen weitere Protestaktionen zeitgleich an mehreren deutschen Airports. Die Letzte Generation teilt selbst mit, dass sich je zwei Mitglieder Zugang zum Flughafengelände in Köln/Bonn, Nürnberg, Stuttgart und Berlin-Brandenburg verschafft haben. Laut Angaben der Aktivistengruppe handele es sich jedoch um “friedlichen Widerstand”, da die Start- und Landebahnen nicht betreten worden sind. In Sozialen Medien auf Plattformen wie X teilt die Letzte Generation Foto- und Videomaterial der Aktion.

Der Flugverkehr am Airport Köln/Bonn musste eingestellt werden, wie auf flightradar zu sehen ist

Indessen musste der Flugbetrieb am Flughafen Köln/Bonn aufgrund des darauffolgenden Polizeieinsatzes vollkommen eingestellt werden. Ein Sprecher der Bundespolizei bestätigte, dass sich zwei Menschen an der Zufahrt zu einer Start- und Landebahn festgeklebt haben. Allerdings war noch die Rede von dritten Person – es wurde ein Loch im Zaun am Flughafengelände festgestellt.

Einschränkungen am Flughafen Nürnberg

Auch am Flughafen Nürnberg wurde ein Loch am Zaun gefunden, unweit von dieser Stelle lagen laut einem dpa-Reporter zwei Bolzenschneider. Am bayrischen Airport müssen sich Passagiere ebenfalls auf Verspätungen einstellen, denn der Flugbetrieb musste zwischenzeitlich für eine Stunde eingestellt werden. Laut eigenen Angaben auf der Website des Flughafens Nürnberg läuft der Betrieb seit sieben Uhr morgens wieder, es gab sechs Verspätungen, eine Annullierung und eine Umleitung nach Prag.

Am Flughafen Stuttgart klebten sich ebenfalls zwei Personen auf einer Zubringerstrasse zur Start- und Landebahn fest, allerdings bestätigte ein Sprecher des Airports laut Stuttgarter Zeitung, dass der Flugbetrieb dadurch nicht eingeschränkt wurde.

Weitere Protestaktionen am BER und in München

Am Flughafen Berlin-Brandenburg konnten die beiden Aktivisten, die sich ebenfalls über ein Loch im Flughafenzaun Zutritt verschafft haben, gegen 6:30 Uhr von der Fläche im Umfeld der nördlichen und südlichen Start- und Landebahn von der Flughafenfeuerwehr gelöst werden. Der Flugbetrieb war gegen 5:10 Uhr eingestellt worden und konnte nach Entfernung der Aktivisten wieder aufgenommen werden. Eine Sprecherin des Flughafens bestätigte allerdings, dass es in der kurzen Zeit “keine Auswirkungen auf den Flugverkehr” gab, wie aero.de berichtet. Zur Sicherheit habe man Starts- und Landungen “auf null gesetzt”, der Betrieb konnte aber planmässig um 6 Uhr aufgenommen werden. Nun wird gegen die Aktivisten in Bezug Hausfriedensbruchs, Sachbeschädigung und gefährlichen Eingriffs in den Flugverkehr ermittelt.

Flightradar Daten zwischen 5:10 Uhr bis 6:30 Uhr am BER

Gestern war es auch am Flughafen München zu Protestaktionen der Letzten Generation gekommen, wie Stern berichtet. Diese beschränkten sich allerdings auf Plakate in der Abflughalle, sodass der Flugbetrieb nicht gestört wurde.

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