Pilotenverband lehnt Gesamtarbeitsvertrag von Swiss ab

Der Schweizer Pilotenverband Aeropers lehnt den von Swiss vorgelegten Gesamtarbeitsvertrag nach einer umfangreichen Abstimmung der Mitglieder ab.

Die Geschäftsführung von Swiss hatte dem Vorstand des Pilotenverbands Aeropers einen neuen Gesamtarbeitsvertrag vorgelegt. Nach wochenlangen Abstimmungen und Diskussionen lehnen die Mitglieder den Vorschlag nun jedoch mehrheitlich ab. Das berichtet Swiss auf ihrer Webseite in einer Pressemitteilung.

Über 80 Prozent dagegen

Die Entscheidung der Piloten und Pilotinnen ist eindeutig. Über 80 Prozent lehnen den neu vorgelegten Gesamtarbeitsvertrag der Airline ab. Nun muss weiter verhandelt werden – sehr zum Ärger von Swiss. Die zeigt sich enttäuscht über das Ergebnis der Abstimmung. Besonders vom Verhandlungspartner hat sich die Airline mehr erhofft, so ein Mitglied der erweiterten Geschäftsführung.

Es ist ein Novum in der Sozialpartnerschaft von SWISS und des Pilotenverbands, dass der Aeropers-Vorstand nach mehrmonatigen intensiven Verhandlungen den gemeinsam erarbeiteten und unterzeichneten GAV ihren Mitgliedern nicht zur Annahme empfohlen hat.

Oliver Buchhofer, Head of Operations bei SWISS

Piloten und Pilotinnen wollen am Aufschwung beteiligt sein

Die Flugbranche erholt sich bereits seit einigen Monaten. Auch Swiss erholt sich langsam aber sicher von der Krise. An diesem Aufschwung will die Cockpit-Crew nun auch ihren Anteil haben.

In dem neuen Arbeitsvertrag soll die derzeitige Erholung von der Krise miteinbezogen werden. In der momentanen Version, die nun abgelehnt wurde, war das jedoch laut Aussage des Pilotenverbands nach noch nicht der Fall.

Drohen jetzt Streiks?

Swiss beteuert, dass einem stabilen Flugbetrieb derzeit nichts im Wege stehe. Die Airline rechnet also offiziell nicht mit Streiks. Der Vorstand von Aeropers lässt jedoch anderes vermuten. Bisher wurden zwar keinerlei Streiks klar und deutlich angekündigt. Doch tatsächlich scheint sich der Pilotenverband diese Möglichkeit offenzuhalten.

Der Aeropers-Vorstand fordert nun zügige Nachbesserungen des abgelehnten Vertrages zugunsten der Pilotinnen und Piloten, damit die Stabilität des Flugbetriebes über den Sommer und den Herbst sichergestellt werden kann.

Aeropers in einer Pressemitteilung

Fazit zum abgelehnten Gesamtarbeitsvertrag

Die Stimmung zwischen Swiss und dem Pilotenverband Aeropers ist angespannt. Nach wochenlangen Verhandlungsgesprächen gab es einen ersten Vertragsvorschlag – der nun mit deutlicher Mehrheit abgelehnt wurde. Swiss ist enttäuscht, Aeropers droht indirekt mit Streiks. Diese Spannung zwischen den beiden Parteien wird die kommenden Verhandlungsrunden nicht gerade positiv beeinflussen.