Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat eine Initiative für sicheren Flugverkehr während der Pandemie ins Leben gerufen – der Organisation gehören 38 Staaten an.
Weiterhin Stillstand! Der internationale Flugverkehr kommt mit sinkenden Infektionszahlen und steigender Impfquote in wenigen Teilen der Welt wieder zum Laufen. Die Sorge vor neuen Virusvarianten hält die Grenzen der meisten Länder geschlossen. Zudem ist weiterhin unklar, wie lang der Impfschutz garantiert werden kann. Dem entgegenwirken möchte die OECD und hat eine Initiative für sicheres Reisen während der Corona-Pandemie ins Leben gerufen, wie unter anderem FVW berichtet.
38 Staaten für sicheres Reisen
Die Mitgliedsstaaten der OECD stehen laut eigener Website gemeinsam für eine bessere Politik und für ein besseres Leben ein. Sie sehen sich verpflichtet eine Politik zu schaffen, die Wohlstand, Gerechtigkeit, Chancen und Lebensqualität für alle sichern soll. Die Corona-Pandemie dürfte dabei wohl zur grössten Herausforderung für die OECD, die unter anderem von den USA, Deutschland, Frankreich sowie dem Vereinigtes Königreich gegründet wurde, geworden zu sein. Dabei sind vor allem die Folgen für die Wirtschaft, genauer gesagt für die Reisebranche und allen dazugehörigen Industriebereichen, enorm. Noch immer befinden sich weite Teile der Airline-Flotten am Boden oder beim örtlichen Verschrottungsunternehmen. Mit sinkenden Infektionszahlen und steigender Impfquote sind es vor allem die andauernden Beschränkungen im internationalen Flugverkehr, die der Branche Kopfschmerzen bereiten. Jegliche Unternehmungen blieben bisher erfolglos. Lediglich auf den jeweiligen Kontinenten entspannt sich die Lage etwas.
So steht die EU kurz bevor, mit dem EU-Impfzertifikat den Reiseverkehr im Schengen-Raum nahezu uneingeschränkt wieder aufnehmen zu wollen. Einheitliche Einreisebestimmungen fehlen jedoch noch. Und so müssen sich Reisende weiterhin mit individuellen Einreisebestimmungen auseinandersetzen und hoffen, dass eine vollständige Impfung oder sogar ein negatives Testergebnis ausreichend sind, um ohne Quarantäne einreisen zu dürfen. Während das innerhalb der EU durchaus noch gelingen könnte, weiss das Vereinigte Königreich mit strikten Einreisebeschränkungen zu glänzen. So ist es selbst Reisenden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nicht gestattet, ohne Quarantäne einzureisen – insgesamt drei Corona-Tests inklusive. Eine Situation, die die OECD ändern möchte. Die andere Seite des Atlantiks zu erreichen beispielsweise war bisher selten so schwierig wie im vergangenen Jahr. Weiterhin gibt es keine klaren Tendenzen, wann und wie der Reiseverkehr zwischen Europa und Nordamerika wieder aufgenommen werden kann.
Deutschland hinter Erwartungen
Entsprechende Konzepte für sicheres Reisen während einer Pandemie liegen den Verantwortlichen schon seit Monaten vor. Erste Vereinbarungen mit sogenannten Reiseblasen waren bisher jedoch von wenig von Erfolg gekrönt. Weiterhin siegt die Vorsicht. Um dem entgegenwirken zu können, hat die OECD ein Forum geschaffen, indem sich Regierungen und andere Beteiligte schnell und unkompliziert zu Erleichterungen der Reisebeschränkungen austauschen können. Gleichzeitig sollen sie ebenso schnell über etwaige Änderungen informiert werden können, um etwaigen Komplikationen vorbeugen zu können.
Wir sehen, dass mit dem Rückgang der Infektionszahlen in Europa und dem Fortschritt der nationalen Impfkampagnen etwas Hoffnung in der Branche zurückkommt.
Peter Gerber, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL)
Derweil rechnet die Branche weiterhin mit einem starken Buchungsanstieg, gleichzeitig bestätigt es das Dilemma im weltweiten Reiseverkehr. Während sich der Markt europaweit relativ rasch zu erholen scheint, bleibt das Nachfragehoch in Deutschland aus. Dennoch geht der BDL relativ zuversichtlich von Sitzplatzkapazitäten von rund 60 Prozent in Deutschland aus. Lufthansa und Eurowings wissen dennoch mit positiven Meldungen und mehr Optimismus zu überzeugen. So hat die grösste deutsche Fluggesellschaft erst kürzlich mitgeteilt, 50 weitere Flugzeuge reaktivieren zu wollen, um der hohen Nachfrage nachkommen zu können. Auch auf weiterhin eingeschränkten Verbindungen wie in die USA verzeichnet die Kranich-Airline einen erheblichen Buchungsanstieg.
Fazit zur Initiative der OECD
Kommunikation ist das wichtigste Mittel, um schnell handeln zu können. Darauf muss man sich während einer Pandemie beziehungsweise derartigen Krise verlassen können. Die OECD hat nun mitgeteilt, dass sie ein entsprechendes Forum für den Austausch zu den andauernden Reisebeschränkungen schaffen möchte. Die Beteiligung der 38 Mitgliedsstaaten ist freiwillig. Jedes Mittel soll recht sein, um Alternativen für die aktuelle Lage zu schaffen.