Eine schlechte Nachricht jagt die andere. Nachdem die Regierung weitere Staatshilfen verweigert hat, kämpft die Airline jetzt ums blanke Überleben.

Da die Finanzmittel fehlen, muss die Airline drastische Massnahmen ergreifen – Norwegian zieht sich jetzt ins Inland zurück. So wurde die Flotte deutlich verkleinert und die Zahl der Mitarbeiter ist stark geschrumpft, wie aero.de berichtet.

Norwegian reduziert die Flotte

Vor einigen Monaten hat die Fluggesellschaft von der Regierung Garantien in Höhe von umgerechnet 300 Millionen Franken erhalten. Nach langem verhandeln, hat die Regierung jetzt den Geldhahn zugedreht. Die Airline hat somit insgesamt 140 Flugzeuge. Davon waren aber nur 25 diesen Sommer im Einsatz, die nur noch ein Zehntel der Passagiere befördert hat. Inzwischen ist die Zahl der Flugzeuge auf 21 geschrumpft. Am 10. November wurde verkündet, dass insgesamt nur noch sechs Maschinen im Einsatz kommen sollen.

Die Airline will alle Optionen durchgehen und Lösungen für die aktuelle Situation suchen. Eine Insolvenz könne man jedoch nicht ausschliessen, so der Chef der Billigfluggesellschaft, Jacob Schram.

Der Flugplan ist um ein Minimum geschrumpft. Im Winter wird die Airline nur noch in Norwegen unterwegs sein. Die sechs Flugzeuge sollen insgesamt zwölf Inlandsstrecken befliegen, elf Strecken ab Oslo sowie eine ab Tromsø.

Nur noch sechs Prozent der Belegschaft werden beschäftigt

Aufgrund der drastischen Flottenreduzierung musste die Airline folglich die Mitarbeiterzahl verringern. Von den ehemals 10’000 Beschäftigten, werden in den kommenden Monaten nur noch 600 für die Airline arbeiten. Norwegian hat vor ein paar Tagen 1’600 weitere Angestellte beurlaubt.

Am 11. November haben rund 200 Mitarbeiter der tief angeschlagenen Airline vor dem Parlamentsgebäude in Oslo für staatliche Unterstützung der Airline demonstriert. Sie fühlen sich von der Politik alleingelassen und forderten, dass die Regierung ihre Arbeitsplätze sichert.

Im dritten Quartal hat die Airline einen Verlust von umgerechnet 99 Millionen Franken gemacht. Laut Quartalsbericht befanden sich zum Ende des abgelaufenen Quartals noch circa 342 Millionen Franken. Anfang Juli waren es noch fast 504 Millionen Franken. Um den Winter zu überstehen, braucht die Fluggesellschaft unbedingt zusätzliches Kapital. Vom Staat wird es erst mal keine weitere finanzielle Hilfe geben.

Fazit zu Norwegians Massnahmen

Nachdem die Regierung weitere Finanzierungshilfen verweigert hat, muss die angeschlagene Airline drastische Massnahmen ergreifen, um die kommenden Monate zu überstehen. Neben der Verweigerung der staatlichen Hilfe macht Jakob Schram die strengen Corona-Richtlinien für die Misere verantwortlich. Die Reduzierung der Flotte auf nur noch sechs Flugzeuge hat zur Folge, dass auch die Mitarbeiterzahl verringert werden muss. Mittlerweile sind von einst 10’000 Angestellten nur noch 600 für die Fluggesellschaft tätig. Auf die Fluggesellschaft kommen jetzt noch härtere Zeiten zu, die es bestmöglich zu bewältigen gilt, um die Insolvenz abzuwenden.

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