Das Chaos an den Sicherheitskontrollen am Flughafen von Frankfurt soll künftig der Vergangenheit angehören. Seit kurzem testet die Fraport AG neuartige Kontrollspuren an Deutschlands grösstem Flughafen.

Und scheinbar waren die Tests denn auch erfolgreich und man möchte das neue System nun offiziell ans Netz nehmen. Dabei ist es sogar möglich andere Passagiere zu überholen.

Mehr Passagiere und Handgepäck pro Stunde

Viele werden sich noch an das grosse Chaos im letzten Jahr erinnern, das am Flughafen von Frankfurt an den Sicherheitskontrollen zur Zeit der Sommermonate und Ferienzeit aufkam. Mit dem neu getesteten System soll dem künftig Einhalt geboten werden, denn durch die veränderten Kontrollspuren lassen es zu, dass deutlich mehr Passagiere und ihr Handgepäck kontrolliert werden können. Ausserdem ist es sogar nun möglich langsamere Fluggäste zu überholen.

Der grosse aber kurze Test findet aktuell noch in einer eigens dafür eingerichteten Leichtbau-Halle nahe der vor allem von Lufthansa genutzten A-Gates statt, die diese nach Aussage des Fraports spürbar entlastet haben sollen. Laut Bundespolizei verfügt die neue Technik eine Kapazität für bis zu 1’750 Passagiere pro Stunde, was auf selber Fläche nach dem bisherigen System etwa eine Verdopplung bedeuten dürfte. Die Leichtbau-Halle soll nach der Testphase gen Herbst noch einmal geschlossen werden, um abschliessende Arbeiten vollenden zu können. Aktuell steht diese immerhin klimatisierte Halle ausschliesslich Gästen der Economy Class zur Verfügung.

 

Die neue Detektoren aus München gibt es in Frankfurt (noch) nicht.
Quelle: Flughafen München GmbH

Nicht zum Einsatz kommen indes neue 3D-Scanner der Firma Smiths Detection, die es ermöglichen, das Handgepäck der Passagiere mithilfe von aus der Medizin bekannten Computer-Tomographie zu durchleuchten und zu scannen, was zum Beispiel auch eine Herausnahme von Laptops und Flüssigkeiten erübrigen würde. Die Technik wird zurzeit scheinbar mit grossem Erfolg am Flughafen von München getestet und soll später auch in anderen deutschen Flughafen diverse Testphasen durchlaufen. Dadurch sei eine Steigerung der Effizienz an den Kontrollen um bis zu 160 Prozent möglich, so die Bundespolizei des Münchner Flughafens. Wie das in München funktioniert habe ich mir einmal angeschaut.

Ausweitung des neuen Systems geplant

Das neuartige Kontrollsystem scheint die Erwartungen des Flughafenbetreibers Fraport wohl voll zu erfüllen. Nach eigenen Angaben konnten so besonders an den enorm verkehrsreichen Wochenenden der aktuellen Sommersaison, in denen weit mehr als 200’000 Passagiere pro Tag Deutschlands grössten Flughafen nutzten, die Kontrollstationen deutlich entlastet werden und weitaus effizienter arbeiten. Der Airport zeigt sich glücklich darüber aktuell auf die zusätzlichen Kapazitäten zurückgreifen zu können, gerade wo unter anderem mit Ferienbeginn in Bayern und Baden-Württemberg weitere “sehr, sehr starke” Tage auf den Frankfurter Flughafen zukommen werden.

Künftig sollen die neuen Kontrollsysteme in das Terminal 1 verlagert werden, während die Leichtbau-Halle dann nochmal mit neueren Geräten ausgestattet werden soll. Aktuell sind von den gut 186 Sicherheitschecks in Frankfurt bisher neun mit den neuen Kontrollspuren ausgestattet. Der Flughafen strebt für den nächsten Sommer eine Ausweitung auf 16 Geräte an. Eine weitere Massnahme für reibungslosere Abläufe an den Kontrollen soll die Einbindung privater Dienstleister sein, die der Bundespolizei unter die Arme greifen sollen. Allerdings fehlt hier noch ein entsprechendes Gesetz, was solch eine Einbindung erlauben würde. Hintergrund der Einführung des neuen Systems ist der sogenannte “Chaossommer” des letztens Jahres, in dem es besonders im Bereich der Sicherheitskontrollen zu enormen Verzögerungen und dadurch zu etlichen Flugverspätungen kam. Grösser Leidtragender war damals die Lufthansa, die entsprechend auch massive Kritik ausübte.

Fazit zum neuen Kontrollsystem in Frankfurt

Das ist doch mal eine Investition, die vom Passagier bis zur Fluggesellschaft aller erfreuen dürfte, besonders mit Blick auf das zurückliegen Jahr und dem Chaossommer. Das zu vermeiden, kann nur jeder begrüssen. Deshalb ist die Einführung des neuen Systems zur Kontrolle der Passagiere auch definitiv eine gute Sache und eine rasche Ausweitung kann man sich dabei nur wünschen. Auch mit Blick auf andere sich in der Testphase befindliche Techniken der Sicherheitskontrollen, gewähren hoffentlich einen Blick in eine Zukunft mit reibungsloseren und schnelleren Kontrollvorgängen an den deutschen Flughäfen.

Autor

Nachdem Alex in den ersten 5 Jahren seines Lebens mehr Zeit in Airbussen als in normalen Bussen verbracht hat, war das Hobby schon früh festgelegt: Fliegen. Egal ob in einer Turboprop oder einem A380, egal ob Holzklasse oder Premium: Der Weg ist das Ziel. Und wer kann schon behaupten in 12 Tagen New York, Singapur, Tokyo, Lissabon und Oslo mit Flügen in der Business Class verbunden zu haben?

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