Die Österreichischen Bundesbahnen, kurz ÖBB, nehmen in wenigen Tagen eine neue Nachtzugverbindung auf. Ab dem 24. Mai verbindet die ÖBB die Hauptstadt Wien mit Amsterdam – jedoch mit einem kleinen Manko.

Nachtzüge erfreuen sich einer immer größeren Beliebtheit – das liegt vor allem an einem wachsenden Umweltbewusstsein sowie an der Tatsache, dass man mit dem Zug mittlerweile sehr komfortabel und sicher an sein Ziel gelangt. Etliche Zugbetreiber vermieten ganze Abteile an Einzelreisende, Paare oder Familien, sodass die Infektionsgefahr auf einem Minimum gehalten wird. Daher überrascht es nicht, dass die ÖBB eine neue Nachtzugverbindung installiert, wie unsere Kollegen von Airliners.de berichten.

Nachtzugverbindung für Touristen attraktiv

Ab dem 24. Mai verbinden die Österreichischen Bundesbahnen sowohl Innsbruck als auch Wien mit der Hauptstadt der Niederlande, Amsterdam. Amsterdam ist nicht nur eines der beliebtesten Reiseziel in ganz Europa, sondern beherbergt mit dem Flughafen Amsterdam Schiphol auch eines der wichtigsten Drehkreuze Europas. Daher überrascht es nicht, dass die ÖBB bereits ab dem 24. Mai Amsterdam in das Nightjet-Streckennetz aufnimmt. So attraktiv die Verbindung scheinen mag, hat sie jedoch zwei gravierende Nachteile. Aber der Reihe nach. 

Ab Montag setzt die ÖBB auf dieser Strecke den Nightjet ein. Diese starten jeweils gegen 20 Uhr in Innsbruck als auch in Wien in Richtung Amsterdam und Hamburg. Damit sind insgesamt vier Waggon-Kombinationen aus Sitz-, Liege- und Schlafwagen unterwegs. In Nürnberg treffen beide Züge aufeinander und werden neu sortiert. Ein Zug fährt im Anschluss geschlossen weiter in Richtung Hamburg, das zweite Zugpaar fährt Richtung Amsterdam weiter. Planmässig soll der Nightjet morgens gegen zehn Uhr den Bahnhof Amsterdam Centraal erreichen. Für Amsterdam-Reisende ist diese Zugverbindung ideal.

Jeweils 250 Passagiere können die Reise ab Innsbruck sowie Wien antreten. Bei voller Belegung können also insgesamt 500 Passagiere befördert werden. Insgesamt bietet der Nightjet 72 Schlafwagenplätze an. Der restlichen Passagiere verteilen sich auf Liege- und Sitzplätze in Abteilen – so auch am Abend, wenn der Nightjet Amsterdam verlässt. Um 19:30 Uhr verlässt der Nightjet Amsterdam Centraal in Richtung Wien – die Rückkehr in Wien ist für kurz nach neun Uhr in den Morgenstunden vorgesehen.

Weniger attraktiv für Fluggäste

Der Fahrplan gestaltet sich für Amsterdam-Reisende äusserst attraktiv – für Fluggäste jedoch eher weniger. Der Nightjet hält auf dem Weg nach Amsterdam am Frankfurter Flughafen, jedoch nicht am Flughafen Amsterdam Schiphol. Wer also einen (Langstrecken-)Flug ab Amsterdam gebucht hat, muss am Bahnhof Amsterdam Centraal umsteigen. Doch nicht nur die Tatsache, dass der Nightjet nicht den Flughafen anfährt ist ein Nachteil, sondern auch die verhältnismässig späte Ankunft in Amsterdam. Aufgrund der Ankunft um 10 Uhr im Stadtzentrum ist eine Ankunft gegen spätestens 11 Uhr am Flughafen realistisch. Damit verpassen Passagiere jedoch bereits etliche Langstreckenflüge, die in den frühen Morgenstunden Amsterdam Schiphol verlassen. Für Flüge, die Amsterdam nach 12 Uhr Amsterdam verlassen, wie beispielsweise die KLM-Flüge nach Calgary, Chicago oder Lima, könnte die Ankunft gegen 11 Uhr gerade so ausreichend sein. Für die frühen Morgenstunden ist also ein Zubringerflug ab Wien weiterhin unumgänglich. 

Fazit zur neuen Nachtzugverbindung zwischen Wien und Amsterdam

Für Bahnreisende erschafft die ÖBB eine attraktive Nachtzugverbindung zwischen Innsbruck respektive Wien und Amsterdam. Mit dem Nightjet könnt Ihr angenehm und komfortabel zwischen den beliebten Reisezielen reisen. Auf dem Weg nach Amsterdam hält der Nightjet noch unter anderem in Regensburg, Nürnberg, Frankfurt sowie Bonn, Köln und Düsseldorf. Damit ist die Nachtzugverbindung auch für Reisende aus Deutschland durchaus attraktiv. Insgesamt ist es spannend zu beobachten, wie sich das Nachtzug-Streckennetz innerhalb Europas weiterentwickelt. 

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