Es sieht weiterhin düster aus am Himmel der Luftfahrtindustrie. Trotz Staatshilfen und Sparmassnahmen wird auch die Swiss womöglich nicht um einen Stellenabbau herumkommen.
Bereits Anfang September berichteten wir, dass der gesamten Lufthansa Group ein massiver Stellenabbau bevorsteht. Nun werden auch bei Swiss konkrete Sozialplanverhandlungen durchgeführt, was eigentlich nur zweierlei bedeuten kann: Lohnkürzung oder Stellenabbau – so die Sonntagszeitung.
15 Prozent der Stellen in Gefahr
Aufgrund der anhaltenden Krise in der Luftfahrt und den daraus folgenden Sparmassnahmen bei Betrieben aller Bereiche hat nun auch Swiss die Gewerkschaften zu Verhandlungen über Punkte in den Gesamtarbeitsverträgen sowie eventuelle Sozialpläne eingeladen. Es geht hierbei nicht nur um Piloten oder Flugbegleiter, sondern um alle Personalbereiche – auch das Bodenpersonal.
Insgesamt also rund 9’500 Stellen. Swiss macht deutlich, dass es immer noch das oberste Ziel sei, mit allen Mitarbeitern die Krise zu überstehen, jedoch seinen “subsanzielle Personalkostenreduktionen” in Höhe von 15 Prozent vonnöten um das zu erzielen. Man könne dabei aber “für nichts garantieren”. Das bedeutet in anderen Worten, dass so eventuell über 1’000 Stellen abgebaut werden müssen oder die Mitarbeitenden sich auf Lohnkürzungen einstellen müssen.
Natürliche Fluktuation und Frühpensionierungen
Die radikale Streichung der von über 1’000 Stellen ist jedoch eine der düstersten Interpretation der Einsparmassnahmen bei Swiss. Sicherlich gibt es ein gewisses Risiko, allerdings betont der Konzern auch, dass die natürlich Fluktuation, Teilzeitmodelle, Einstellungsstopps sowie eine flexiblere Gestaltung von Frühpensionierungen weitere Formen der Einsparmöglichkeiten seien.
Die Verhandlungen werden mit den jeweiligen Gewerkschaften einzeln geführt. Während es mit der Gewerkschaft des Kabinenpersonals Kapers bereits zwei Verhandlungstage gab und mit dem Schweizerischen Verband des Personals öffentlicher Dienste (VPOD), der das Bodenpersonal vertritt einen, stehen die Verhandlungen mit dem Pilotenverband Aeropers erst für Oktober an. Alle Parteien sind bemüht Lösungen zu finden und Entlassungen soweit es möglich sei zu verhindern. Dennoch gehört laut Swiss auch “eine Diskussion über Sozialpläne dazu, sollte es aller gemeinsamen Bemühungen zum Trotz doch zu Kündigungen kommen”.
Fazit zum möglichen Stellenabbau bei Swiss
Die Luftfahrtindustrie steckt tief in der Krise und muss in allen Bereichen Sparmassnahmen treffen. Dazu gehört unvermeidlich auch der Personalbereich. Hier wird verstärkt darauf geachtet, möglichst annehmbare und sozial verträgliche Lösungen für alle Parteien zu erarbeiten, jedoch kann es im schlimmsten Fall zu einer drastischen Reduktion an Arbeitsplätzen kommen.