Der mehrtägige Streik am Machu Picchu ist beendet. Einheimische haben eine Einigung mit der Regierung erzielt.

Der Machu Picchu in Peru gehört zu den neuen sieben Weltwundern und ist ein grosser Touristenmagnet in Peru. In den vergangenen Tagen blieb er allerdings für Reisende unzugänglich. Ein Streik machte es unmöglich, die alten Inka-Ruinen zu besuchen, wie der Spiegel berichtete. Nun wurde laut der Handelszeitung eine Einigung zwischen den Einheimischen und der Regierung erzielt. Der Streik ist damit beendet.

Doch keine Ticket-Privatisierung

Pläne der peruanischen Regierung, den Ticketverkauf für die berühmte Inka-Stadt an ein privates Unternehmen abzugeben, stiess auf grosse Abneigung der ansässigen Bevölkerung. Die Einheimischen reagierten mit einem Streik seit Donnerstag rund um die historische Stätte. Doch nun hält die Normalität wieder Einzug: Touristen können erneut anreisen und Peruaner haben sich auf eine Lösung mit der Regierung geeinigt.

Etwa 4.500 Menschen besuchen normalerweise täglich den Machu Picchu

Reisende haben damit wieder Zugang zu einem der bekanntesten Orte der Welt. Die Bahnstrecke wird nicht weiter blockiert und auch die touristischen Angebote wie Läden rund um die Ruine sind wieder geöffnet. Die Privatisierung des Ticketverkaufs ist vom Tisch – die Regierung wird diese Pläne nicht weiterverfolgen. Es gibt noch keine Angaben zur zukünftigen Regelung des Ticketverkaufs am Machu Picchu. In peruanischen Medien ist von einem Kompromiss die Rede.

Der Machu Picchu kann auch über den Inca Trail besucht werden

Täglich strömen rund 4’500 Besucher aus aller Welt durch die alten Mauern. Demnach kann es bei einem solch historischen Ort eine Herausforderung sein, die Ruinen zu erhalten. Das Kulturministerium Perus hatte sich durch die Privatisierung des Ticketsystems eine bessere Kontrolle der Verkäufe und Touristenmassen erhofft. Eine Beschädigung der Inka-Stätte durch zu viele Touristen ist nicht nur schade, sondern könnte auch den Status als Weltkulturerbestätte gefährden. Allerdings hätte eine Privatisierung bedeutet, dass eine Firma ein Monopol auf den Eintritt zum Weltwunder erhält und enorme Summen damit verdient. Das Unternehmen Joinnus, das dafür im Gespräch war, würde etwa drei Millionen Franken jährlich durch den Machu Picchu einnehmen. Dann wären Einheimische zu wenig am Profit ihres kulturellen Heimatortes beteiligt.

Über tausend Touristen evakuiert

Anfänglich waren einige Hundert Touristen von dem Streik betroffen. Nach Streikende zeigt die Bilanz, dass 1.200 Reisende nicht an die Sehenswürdigkeit herankamen. Touristen mussten früher abreisen und wurden mit einem Zug evakuiert. Die Proteste haben das Land laut dem Präsidenten der örtlichen Handelskammer etwa drei Millionen Soles (rund 679’000 Franken) am Tag gekostet.

Die einheimische Bevölkerung hat sich gegen die Privatisierung des Ticketverkaufs gewehrt

Im September kam es bereits einmal zu einer Sperrung einiger Bereiche innerhalb des Machu Picchu – zu viele Besucher erhöhten das Risiko, die alten Mauern zu gefährden. Immer wieder kommt es zu respektlosem Verhalten innerhalb der Mauern.

Fazit zum Streik am Machu Picchu

Der mehrtägige Streik am Machu Picchu in Peru ist vorbei. Eine Privatisierung des Ticketverkaufs, die den Protest ausgelöst hatte, ist vom Tisch. Somit haben Reisende wieder Zugang zu einem der bedeutendsten Orte der Welt. Es bleibt abzuwarten, wie das Ticketsystem in Zukunft aussehen wird und welche Massnahmen die Beschädigung der Ruinen kontrollieren.

Autorin

Wenn Ricarda auf Reisen ist, fühlt sie sich am lebendigsten. Infiziert vom Reisefieber wurde sie im Jugendalter durch ein Auslandsjahr in den USA. Egal ob mit dem Van, Backpack, Boot oder im Hotel: Sie ist immer bereit für ein neues Abenteuer, gerne auch mit viel Adrenalin. Nach ihrem Journalismus-Studium kann sie bei reisetopia ihre beiden Leidenschaften voll ausleben und versorgt Euch mit spannenden News.

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