Wenngleich Details zu den gebotenen Zugeständnissen nicht bekannt sind, kursieren Spekulationen, dass diese der EU-Kommission nicht genügen könnten.

Die geplante Konsolidierung zwischen ITA Airways und der Lufthansa steht noch immer vor einem grossen Fragezeichen. Während der Kranich optimistisch bleibt, was die Fusion mit ITA Airways betrifft, heisst es von Personen mit direkten Kenntnissen der Angelegenheit, dass die von der Lufthansa gebotenen Zugeständnisse nicht ausreichen könnten. Um von der EU-Kommission grünes Licht zu erhalten, müssten abermals verbesserte Abhilfemassnahmen eingebracht werden. Schliesslich seien die Bedenken der Wettbewerbshüter noch nicht aus dem Weg geräumt, wie Reuters berichtet.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die von der Lufthansa gebotenen Abhilfemassnahmen könnten nicht ausreichend sein, um den Deal mit ITA Airways zu genehmigen
  • Dies geht aus Informationen von Personen mit direkten Kenntnissen der Angelegenheit hervor
  • Die finale Antwort aus Brüssel wird spätestens bis zum 4. Juli erfolgen

Es bleibt noch Zeit, um zu reagieren

Obschon die Information zu den thematisierten Zugeständnissen äusserst schwammig sind und noch keine Stellungnahme seitens der Lufthansa oder der EU-Kommission erfolgt ist, wurde nun bekannt, dass die gebotenen Abhilfemassnahmen nicht ausreichen könnten, um den Deal mit ITA Airways zu genehmigen. Dies geht aus Informationen von Personen mit direkten Kenntnissen der Angelegenheit hervor. Zur selben Zeit betonten die mit dem Thema vertrauten Personen, dass dem Kranich noch genügend Zeit bliebe, um weitere Zugeständnisse anzubieten. Denn die Frist über die Entscheidung der EU-Wettbewerbskommission wurde nach hinten verlegt. Die finale Antwort aus Brüssel wird dahingehend erst am 4. Juli fällig.

Auch Italien hält nach wie vor an den Übernahmeplänen durch die Lufthansa fest. Das bestätigte ein hochrangiger italienischer Regierungsbeamter Anfang dieser Woche gegenüber Reuters.

Was bisher zu den Zugeständnissen bekannt ist

Die eingangs angebotenen Abhilfemassnahmen der Lufthansa sind bereits im Januar in Brüssel eingelangt. Diese waren den EU-Wettbewerbshütern jedoch nicht ausreichend genug. Das hat die Kommission auch nochmals verdeutlicht, als Mitte März der Gebrauch des Veto-Rechts im Raum stand. In der Folge wurden vom Kranich weitere Zugeständnisse geboten. Details zu diesen sind – wie bereits erwähnt – noch nicht offiziell bekannt. Es gibt jedoch Andeutungen, dass Slots in Mailand-Linate dem britischen Low Cost Carrier easyJet überlassen werden könnten.

Überdies äusserten mit dem Thema vertraute Personen gegenüber Reuters, dass Lufthansa angeboten hat, einige konkurrierende Kurzstrecken von ITA Airways zu behalten. Dieses Angebot betreffe Deutschland, Belgien, Österreich und die Schweiz. Ausserdem sei der Kranich den Quellen zufolge auch bereit, Interline-Partnerschaften mit Konkurrenten zu akzeptieren, was Wettbewerbern den Markteintritt in Italien erleichtern würde.

Was die Forderung der Kartellbehörde in puncto Abtreten wichtiger Transatlantikstrecken betrifft, die durch das Joint Venture mit United Airlines und Air Canada abgedeckt werden, heisst es aus den Quellen, dass ITA vorerst nicht in das Joint Venture integriert werde und in der Folge zwei Jahre lang unabhängig agieren werde.

Es bleibt jedenfalls spannend, ob grünes Licht aus Brüssel erfolgen wird. Zuvor wird jedoch auch der Konkurrenz, Verbraucher- und Reiseorganisationen sowie Pilotengruppen Raum für Kommentare geboten. Bis zum 19. Mai können in dieser Weise Rückmeldung erfolgen.

Autorin

Bereits zu ihrer Schulzeit an der Kärntner Tourismus Schule hat Beate das Reisen für sich entdeckt. So verbrachte sie jeden Sommer im Ausland. Auch während ihres Tourismusmanagement-Studiums in Wien war Beate viel unterwegs. Bei reisetopia kann sie nun ihre Leidenschaft zum Schreiben und Reisen perfekt miteinander kombinieren.

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